Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Stephan Neumahr
Feldbergstr. 57/171067 Sindelfingen
Städtebaulich- architektonischer AnsatzDer bestehende Kindergarten aus den 1960er Jahren liegt inmitten einer gewachsenen Struktur aus 2- bis 3-geschossigen Wohnhäusern und schließt im Westen an eine großzügige öffentliche Grünfläche an. Das Haus musste um 20 Krippenplätze inkl. Aller zugehörigen Räume für Schlafen, Sanitär, Mitarbeiterinnen, Verwaltung, Lager und Technik erweitert werden.Hierzu wird die bestehende Gliederung in dienende (alle Räume der Nordseite) und bediente Räume (Gruppen-und Kleingruppenräume im Süden) fortgeführt und an der westlichen Seite in seiner bestehenden Form mit Räumen für Mitarbeiterinnen, Atelier, Lager, Garderoben und Behinderten-WC erweitert.
Um die Eigenständigkeit der Krippenplatzerweiterung deutlich herauszuarbeiten und um die Außenanlagen für den bestehenden Kindergarten weiterhin uneingeschränkt nutzen zu können, werden die neuen Gruppen- und Schlafräume der Krippe in ein aufgeständertes eingeschossiges Bauwerk zentral in die südliche Fuge des Altbaus (ehemals Gartenausgang) als Erweiterungsbau eingeschoben.
Wegebeziehungen im Stadtteil bleiben durch Erhalt des bestehenden Eingangs unverändert und dienen somit der Verortung im Quartier. Das an den Eingang anschließende Foyer mit Übergang zum neuen Mehrzweckraum im Süden wird mit einer einläufigen Treppe ins Obergeschoss räumlich erweitert, erhält einen großzügigen Luftraum und eine blendfreie Belichtung von Norden. Die darüber liegende Galerie erlaubt den Eltern im Wartebereich einen entspannten Ausblick in die kleinteilige Nachbarschaft.
Alle Gruppenräume und Aufenthaltsbereiche der Krippe im Obergeschoss erhalten großzügige Verglasungen und erlauben Ausblicke auf die bestehenden Bäume auf dem Grundstück und dem des angrenzenden Parks. Durch das leicht abfallende Grundstück hat man von der Loggia im Süden traumhafte Ausblicke über die Stadt Sindelfingen bis in die Nachbarstadt Böblingen. Eine an die Loggia anschließende Tunnelrutsche verbindet im Sinne der Aufgabe das Obergeschoss mit dem Garten spielerisch zu einer Spiellandschaft und macht das Haus selbst zum Lernobjekt.
Konstruktiv-materieller AnsatzDie bestehende Gebäudestruktur aus tragenden Längs- und Querwänden wird analog für die westliche Erweiterung weitergeführt. Wände aus Mauerwerk tragen eine Holzdecke, die in der gleichen Neigung wie der Bestand ausgeführt wird.
Der zentrale, eingeschobene und aufgeständerte Baukörper im Süden wird auf einer Stahlbetondecke als Holzrahmenkonstruktion ausgeführt. Dies ermöglicht eine parallele Vorfertigung zum Rohbau und eine deutliche Verkürzung der Bauzeit. Um den gedeckten Außenraum auch als Podium für mögliche Aufführungen nutzen zu können, wird dieser weitgehend stützenfrei mit nur einer V-Stütze und einem verwindungssteifen Auflager (Außengeräteraum) konstruiert. Durch diese Maßnahme entsteht eine weite Auskragung mit Loggia die den Blick auf die angrenzende Stadt freigibt.
Mit Hilfe digitaler Prozesse in der Entwurfs- und Ausführungsplanung sowie neuester Fertigungsmethoden im digitalen Druckbereich wird die Idee, eine Transformation der vorhandenen Baumlandschaft auf die Fassadentafeln aufzudrucken, umgesetzt und lässt dadurch den neuen Baukörper mit seiner Umgebung verschmelzen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.