Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Steffen Schrägle
Wieselbrunnen 478199 Bräunlingen
Bauzeit: 03/2017 – 09/2019Bauvolumen: 94.580 m³ | Nutzfläche: 11.800 m²
Seit 1926 steht Frei Lacke für innovative Farben und Lacke. Das Unternehmen entwickelt am Standort Döggingen/Schwarzwald maßgeschneiderte Lösungen für Kunden aus den Bereichen Räder, Fahrzeugbau, Maschinen- und Apparatebau, Lohnbeschichtung, Funktionsmöbel, Lagertechnik sowie Bau und Sanitär. Die Produktpalette von dem führenden Systemlack-Anbieter Europas umfasst das gesamte Spektrum von Industrielacken, Pulverlacken und Elektrotauchlacken bis hin zu Durelastic-Oberflächenlösungen für Composites.
Dem modernen Familienunternehmen in der dritten Generation ist die langfristige Sicherung des Stammsitzes sehr wichtig. Mit dem Neubau „Phase I – Produktion und Logistik“ wurde der erste Meilenstein, des mit Schmelzle+Partner Architekten entwickelten Masterplans, für den Unternehmensstandort umgesetzt. Dieser sieht bauliche Verdichtung im Bestand ebenso vor, wie die nun beginnende Erweiterung „auf der grünen Wiese“. Im Vorfeld des Bauvorhabens sind logistische Beziehungen analysiert und Materialflussoptimierungen erarbeitet worden. Als einer der bereits mehrfach ausgezeichneten Top Arbeitgeber Deutschlands hat das Unternehmen außerdem sehr hohe Ansprüche an die Qualität der neuen Arbeitsplätze formuliert.
Der klar strukturierte Baukörper öffnet sich nach Osten hin mit einer großzügigen Glasfassade, nimmt dabei die Linienführung des Bestands auf, abstrahiert sie und schafft damit die neue, klare und überzeugende architektonische CI von Frei Lacke.
Aus dem Bestand wurden die offenen, linearen und über zwei Ebenen verlaufenden Produktionslinien in sogenannte Produktionstürme verlegt, die so eingehaust sind, dass die Beschickung der Maschinen, das Vermahlen, das Sieben und Abfüllen des Pulvers trennscharf und ohne Verschmutzung der Umgebung erfolgen können. Sie werden über Krananlagen angedient. Ein Lichtgraben zwischen Bestand und Neubau sorgt dafür, dass die Mitarbeiter an den Dauerarbeitsplätzen in der Abfüllung nun unter Tageslicht arbeiten können.
Südlich schließt sich die Logistik an die neue Produktion an, die von Osten her über Laderampen Rohstoffe einlagert und fertige Produkte in die ganze Welt verschickt. Westlich davon ist das neue, große Lager entstanden.
Das Gebäude wird über eine umfangreiche Regenwassernutzung mit über 300 m³ Speichervolumen gekühlt und über Wärmepumpen beheizt sowie die Produktion gereinigt. Über eine adiabate Abluftbefeuchtung mit aufbereitetem Regenwasser wird der Neubau mit regenativ gekühlter Frischluft be- und entlüftet. Der große Kühlwasserbedarf der Produktion wird mit einem 500 m³ großen Kühlwasserbecken über regenwassergespeiste Verdunstungskühlanlagen (Kühltürme) gestillt. Die Abwärme der Produktionsprozesse wird über zweistufige Wärmerückgewinnung für die Betonkerntemperierung im Niedertemperaturbereich genutzt. Um der staubreichen Produktionsprozesse entgegenzuwirken, wird die Luftreinhaltung mittels einer Staubaspiration sowie einer zentralen Staubsauganlage gewährleistet. Im Zusammenspiel der Gebäudetechnik und der 150 kWp Solarstromanlage erreicht das Gebäude einen Effizienzstandard KfW 55 und konnte somit durch die KfW-Bank gefördert werden.
Weitere Beteiligte:Statik: Buchner Ingenieure, Villingen SchwenningenHLSE: Planungsgruppe Schnepf, Nagold
Ausführende Firmen:Rohbau: Hermann Bauunternehmung GmbH, FurtwangenStahlbau: Friedrich Bühler GmbH& Co. KG, AltensteigMetallbau + Verglasung: Lacker AG, WaldachtalBrandschutz: Drescher & Partner, Herbolzheim
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.