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Foto: Dorothea Burkhardt
Schubertstraße 1168766 Hockenheim
Mitarbeit: Stephan Lutzke, Rebecca Schell, Markus FischerWettbewerb: Juni 2014, 1. Preis
Allgemein/FaktenBruttorauminhalt: 17.000 m³; Bruttogeschossfläche: 4.200 m²; Nutzfläche: 3.400 m²Der Neubau der Louise-Peters-Schule in Hockenheim wurde als Ersatzbau für ein altes Schulgebäude aus den 1970er Jahren errichtet. Die neue Berufsschule des Rhein-Neckar-Kreises bietet seit Mitte 2017 Platz für 280 Schüler und Schülerinnen.Die Louise-Otto-Peters-Schule ist die erste im Förderprogramm Effizienzhaus Plus Bildungsbauten des Bundesbauministeriums aufgenommene Bildungseinrichtung. Die Klimaschutzleitlinien des Rhein-Neckar-Kreises sahen zunächst die Errichtung des Gebäudes als Passivhaus vor. Während des Bauprozesses wurde dann entschieden, am Modellprojekt "Bildungsbauten im Effizienzhaus-Plus-Standard" teilzunehmen.
StädtebauDer Neubau der Louise-Otto-Peters-Schule wurde als Z-förmiger Baukörper ausgebildet. Damit entstanden zwei Freibereiche auf dem Grundstück: ein gut erkennbarer Eingangsvorplatz an der Schubertstraße und ein rückwärtiger Pausenbereich im Grünen. Der Baumbestand im süd-östlichen Teil des Grundstücks konnte dadurch weitestgehend erhalten bleiben. Der Versatz im Baukörper der neuen Schule vermittelt städtebaulich zwischen dem nördlich gelegenen Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium und den benachbarten Schulbauten im Süden und schafft eine der Umgebung angemessene Maßstäblichkeit.
OrganisationDie Schule wurde übersichtlich strukturiert mit einem zentralen Bereich in beiden Geschossen, von dem aus jeweils zwei Gebäudeflügel erschlossen werden. Im Erdgeschoss befinden sich der gesamte Verwaltungsbereich mit großem Lehrerzimmer und die berufsbezogenen Fachräume, im Obergeschoss die allgemeinen Unterrichtsräume, die Schülerbibliothek und die allgemeinen Fachräume. Die Aula eignet sich aufgrund ihrer Größe und Ausstattung auch für größere Versammlungen und Schulfeste.
Energetische AspekteDie Louise-Otto-Peters-Schule ist der erste Neubau einer Bildungseinrichtung in Deutschland, der nach dem Effizienzhaus-Plus-Standard gebaut wurde. Das Gebäude produziert somit mehr Energie als es selbst verbraucht. Das wird durch verschiedene Maßnahmen erreicht:Sämtliche Außenbauteile sind überdurchschnittlich gut gedämmt. Eine zentrale Lüftungsanlage versorgt alle Bereiche mit Frischluft und spart Energie durch einen integrierten Wärmetauscher, der mit der warmen Abluft die kalte Frischluft im Winter vorerwärmt. Die Heizenergie stammt primär von einer Sole-Wasser-Wärmepumpe. Diese nutzt einen Eisspeicher, der im Sommer auch über Solar-Luftkollektoren regeneriert wird. Zur Spitzenlastabdeckung besitzt das Gebäude einen Anschluss an das städtische Nahwärmenetz. Der Eisspeicher ist ein unter dem Parkplatz liegender Wassertank mit einem Durchmesser von sieben Metern, der im Sommer auch für die Kühlung des Gebäudes genutzt wird. Auf dem Flachdach wurden 639 Photovoltaik-Module auf einer Fläche von etwa 1500 m² und einer Leistung von ca. 200 kWp untergebracht. Das Gebäude ist auch in den Erschließungsbereichen großzügig mit Tageslicht ausgestattet, so dass der Beleuchtungsstrombedarf gering ist.
Konstruktion und MaterialitätDas Gebäude wurde als konventioneller Massivbau mit Stützen, Außenwänden und Decken aus Stahlbeton errichtet. Die Innenwände sind im Wesentlichen nicht tragend und flexibel. An der Außenfassade kam ein Wärmedämm-Verbundsystem mit 20 cm Stärke zum Einsatz, das mit Klinkerriemchen und Natursteinen verblendet wurden. Die Dämmung des Flachdachs ist im Mittel 30 cm stark. Verglasungen wurden generell mit Dreischeibenverglasung ausgeführt, teilweise als Sonnenschutzglas zusätzlich zu den außen liegenden Raffstores. In Anlehnung an das ehemalige Schulgebäude wurde die Fassade des Neubaus mit Backsteinmauerwerk gestaltet. Die Steine sind handwerklich traditionell hergestellt und durch die Farbnuancen der einzelnen Steine entsteht ein homogenes Gesamtbild mit großer Farbvielfalt. Die Backsteinfassade wird mit Fensterrahmen aus echtem Kalkstein ergänzt.Das Innere des Gebäudes wurde mit zeitlosen Materialien und Farben gestaltet.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.
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