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Foto: BAUBILD Falk info@baubild.
Schwimmbad-Allee 179183 Waldkirch
Das beliebte und attraktiv gelegene Freibad in Waldkirch entlang des Elz-Bogens aus dem Jahr 1968 war in die Jahre gekommen und in vielen Bereichen sanierungsbedürftig. Darüber hinaus ergab sich durch vereinzelte Modernisierungsmaßnahmen und Reparaturen ein undifferenziertes Erscheinungsbild des Bades. Mit einer kompletten Modernisierung der Anlage wollte die Stadt Waldkirch das Freibad attraktivieren und gleichzeitig die Bereiche und die Zugänglichkeit durch ein übergeordnetes Gesamtkonzept neu ordnen. Hierbei war neben der Sanierung, bzw. dem Neubau der Becken mit Edelstahlverkleidung und die Erneuerung der gesamten Haus- und Bädertechnik, die Neuordnung der Umkleiden und die Zugänglichkeit des Bades wichtig, welches bisher über einen Gebäuderiegel mit Kasse und Umkleiden im Südwesten erschlossen wurde. Der Wettbewerbsbeitrag des Generalplaners KTP Generalplaner GmbH aus Ostfildern überzeugte im Rahmen eines VOF-Verfahrens im Dezember 2013 und nach 19 Monaten Bauzeit wurde das neue Freibad‚´s Bad‘ Ende April 2016 zur neuen Badesaison eingeweiht.
Architektur-LandschaftMit gezielten, wirkungsvollen Maßnahmen ist das Freibad umfassend neugeordnet und hochwertig modernisiert worden. Dabei steht die landschaftliche Wirkung des Bades als zusammenhängende Grün- und Nutzfläche im Vordergrund. Die baulichen Maßnahmen sind der Landschaft untergeordnet und gleichen in ihrer Erscheinung eher einer Modellierung der Frei- und Grünflächen des Geländes als sichtbaren Gebäuden. Landschaftliche und bauliche Gestaltung verbinden sich in dem neuen Freibad zu einer harmonischen Einheit. Unter diesem wesentlichen Gesichtspunkt wurden alle Bereiche des Freibades konzipiert und die Übergänge zwischen Grün-, bzw. Liegeflächen und baulichen Teilen des Bades sind daher fließend in die Landschaft eingebunden.
ErschließungshügelDie neue Haupterschließung erfolgt von Nordwesten über einen neugestalteten Vorbereich mit Pkw-, Motorrad- und Fahrradstellplätzen. Das neue Eingangsgebäude, welches in seiner äußeren Erscheinung einem großen Hügel gleicht, führt den Besucher durch eine großzügige Öffnungen in den Innenbereich und bildet gleichzeitig in seiner äußeren Gestalt nach Nordwesten hin eine Abschottung zu den angrenzenden Sportflächen. Die Dachflächen sind als Grün- und Liegeflächen für das Freibad nach Osten hin genutzt. In einem freien räumlichen Gefüge angeordnet, finden sich dort Kassen, Umkleiden, Nassbereiche und Technikräume. Die hochwertige Möblierung und Oberflächen aus Holz und Sichtbeton prägen die Innenbereiche. Die Übergänge von Innen nach Außen und von Überdachung und Landschaft sind dabei fließend. Natürlich belichtet werden die Innenbereiche über Oberlichter als auch durch Fassadenöffnungen zu den Sportflächen im Nordwesten hin über regelmäßige, verglaste Schotten.
Das Lounge-GebäudeDer Zugang durch die bisherige Erschließung im Südwesten ist in Form eines Nebeneingangs über ein Drehkreuz für Dauerkartenbesitzer weiterhin möglich. Das bestehende Zugangsgebäude wurde bis auf das Straßengeschoss mit Stellplätzen, Umkleideräumen für die angrenzenden Sportanlagen und Lagerflächen unterhalb der Badeebene liegend, rückgebaut. Darüber bildet eine eine loungeartige Überdachung aus Holz den markanten Abschluss der Badeflächen nach Süden und Westen hin. Diese leistet darüber hinaus den notwendigen Schallschutz zum anschließenden Wohngebiet und bietet im Rückbereich Lagerflächen, bzw. Vereinsräume. Vorgelagert ist eine hochwertige Holzterrasse. Die Lounge entwickelt sich formal aus der Verlängerung des neuen Zugangsgebäudes mit einer Fassade aus stehenden Lamellen, die das Freibad nach Nord-Westen aber auch den Durchblick auf die angrenzenden Sportflächen zulässt. Eine davor angeordnete hölzerne Tribüne ersetzt den bisherigen massiven Tribünenaufbau aus Beton.
Barrierefreie BadeplatteEine Badeplatte aus homogen sandfarbenem Betonstein-Belag verbindet fließend und barrierefrei alle Beckenanlagen als auch die notwendigen Beckenumgänge. Sitzstufen und Absätze aus Beton fassen die Badeplatte im Übergang zu den Grünflächen. Das im westlichen Bereich bestehende 50-Meter-Schwimmerbecken wurde saniert und mit einer Edelstahlinnenschale versehen. Das getrennte Sprungbecken mit dem individuell gestalteten Sprungturm aus Stahlbeton mit 1- und 3-Meterbrett wurde komplett neu angelegt. Ein komplett neues Nichtschwimmerbecken in Form von drei sich schneidenden Kreisen aus Edelstahl fügt sich in die gegenüberliegende Ost-seite und begeistert mit diversen Attraktionen für Jung und Alt. Die Becken gliedern sich in einen Strömungskanal mit integrierten Sitzbänken, Sprudelanlage, Massagedüsen und Nackenduschen, in ein Nichtschwimmerbecken mit geneigter Zugangszone und ein Rutschenbecken. Eine bestehende Großrutsche wurde modernisiert und neu platziert. Eine Breitrutsche, eine Kinderrutsche und diverse Wasserspiele wie z. B. Wasserkanonen ergänzen das Angebot. Das schon vorher modernisierte Kinderbecken wurde lediglich baulich ergänzt und in einem gesonderten Kinderspielbereich integriert.
Liege- und GrünbereicheEin begrünter Damm als landschaftliche Erhöhung und Abgrenzung zum Fußweg entlang des Flusses fasst die unterschiedlich bearbeiteten Freiflächen des Bades und verbindet alle Teilbereiche in einer landschaftlichen Geste. In den Damm integriert sind ovale Holzdecks als ergänzende Liegeflächen und Aussichtsplattformen als auch die umfassende Zaunanlage. Zusätzlich gibt es im Vorbereich des Damms im Süden in der Nähe des Kinderbereichs ein ‚Spielschiff‘. Die Sportfläche ist als Sandplatz mit verstellbarem Netz in der Tasche zwischen Hauptzugang und Damm im Norden angeordnet, in logischer Ergänzung zum bestehenden, angrenzenden Sportbereich im Nordwesten.Der Baumbestand wurde weitgehend erhalten und ergänzt. Gräserteppiche, bzw. Pflanzbereiche mit Gräsern durchziehen das gesamte Freibad bis auf die begrünten Dachflächen hinauf. Liegen kann der Freibadbesucher somit vielfältig
Die Materialität des Bades insgesamt reduziert sich auf das Zusammenspiel zwischen Beton, Holz, Edelstahl und Grünflächen.
Energie und TechnikDie haus- und badetechnischen Einbauten als auch die Räume für die technischen Anlagen wurden komplett erneuert. Auch die Versorgungsleitungen und Entsorgungskanäle mussten neu angelegt werden. Die Grundbeheizung der Badebecken erfolgt durch eine Solar-Absorberanlage. Zusätzlich werden diese in Schlechtwetterperioden mittels Wärmetauscher über das Heizungssystem beheizt. Die Umwälzkreisläufe der Schwimmer- und der Nichtschwimmerbecken sind jeweils getrennt und es besteht die Möglichkeit, diese unterschiedlich zu temperieren. Die Umwälzmenge der Becken kann darüber hinaus in Anhängigkeit der Messwerte für einen günstigeren Betrieb bedarfsabhängig gesteuert werden. Ein separater Rückspülbehälter dient als Wärmetauscher. Die innenliegenden Räume werden natürlich durchlüftet, nur die innenliegenden Nassräume und Umkleiden erhalten eine dezentrale Abluftanlage.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.