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Fuchsstraße 2188512 Mengen
Realisierung: 10/2005 - 08/2006
GESCHICHTLICHER HINTERGRUND (Auszug aus dem Denkmalbuch der Stadt Mengen)Die genaue Errichtung des einst dreigeschossigen Gebäudes ist unbekannt, die erste baugeschichtliche Nennung war im Jahr 1305. Hier wurde das Gebäude als das Haus ‘Heinrich des Wilden’ erwähnt, bis 1600 diente das Gebäude als Rathaus der Stadt Mengen.Hohe einhälsige Renaissancesäulen tragen im Erdgeschoss einen mächtigen Unterzug aus Eiche. Die südliche Giebelwand ist Teil der Stadtmauer mit Wehrgang. Im Jahre 1790 fiel der Dachstuhl und das 3. Obergeschoss ein. 1795 wurde das 2. Obergeschoss aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Erst im Jahr 1904 wurde das Gebäude wieder aufgebaut und diente dann als Magazin und Holzlager, später als Waag- und Feuerwehrhaus, sowie als Freibank.
AUSGANGSSITUATIONDas stark sanierungsbedürftige Gebäude befand sich im Besitz der Stadt Mengen und stand zum Verkauf. Es wurde ein Investor gesucht, um das Gebäude zu erhalten und somit vor dem völligen Zerfall und einem Abriss zu bewahren. Die Suche nach einem Investor war sehr langwierig, da es erkennbar war, dass zur Sanierung ein hoher finanzieller Aufwand erforderlich sein würde.
PLANUNGSPHASEBei der Genehmigungs- und Planungsphase wirkten mit:
ZIELVORSTELLUNGDie Zielvorstellung des Investors entwickelte sich erst im Laufe der Baumaßnahme konkreter. Die erste wichtigste Aufgabe lag darin, das desolate Gebäude statisch zu sichern.
KONSTRUKTIVE PROBLEMATIKErst nach dem Ausbau der vorhandenen Dielenböden und der Freilegung der Sparren an den Auflagern zeigte sich der hohe Grad der Zerstörung. Durch jahrelang eindringendes Wasser, durch Fäulnis und Frostschäden war fast kein Sparren-Balkenanschluss mehr statisch intakt. In enger Zusammenarbeit mit dem Tragwerksplaner wurden konstruktive Lösungen entwickelt und ausgeführt.
GESTALTERISCHER ANSPRUCHBei der Sanierung wurde größtes Augenmerk auf den Erhalt der noch vorhandenen Bausubstanz gelegt. Das komplette Holztragwerk wurde in allen Geschossen sichtbar gelassen und lediglich durch zurückhaltende Wandelemente abgetrennt. Abgegangene Hölzer wurden mit Altholz ergänzt, zum Einsatz kam bereits schon verzimmertes Eichenholz aus Abbruchobjekten. Das überputzte Fachwerk der Nordfassade wurde in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt und dem Sanierungsträger wieder freigelegt. Das Farbkonzept umfasste alle Putz- und Holzteile im Außenbereich.
NUTZUNG NACH DER SANIERUNGIm Erdgeschoss befindet sich ein großer Ausstellungsraum, der großteils vom Eigentümer genutzt wird. Im September 2006 stellte der Investor seine Räumlichkeiten für die Kunstausstellung des Malers Gottfried Graf zur Verfügung. Über ein Foyer erreicht man über eine moderne Treppe das 1. Obergeschoss, in welchem zwei Einheiten für Wohn- oder Büronutzung ausgebaut sind. Das 2. Obergeschoss, das sich als ein großer zeltförmiger Raum über die ganze Gebäudelänge erstreckt, bildet eine offene und exklusive Wohnform.
PROJEKTDATENTragwerksplanung: Ingenieurbüro Martin Epple, AulendorfSanierungsträger: LEG-KG StuttgartDenkmalschutz: LandesdenkmalamtRechtliche Beratung: Dr. Brand, TübingenWohn- und Nutzfläche: 542 m²Bruttorauminhalt: 2.423 m³Baukosten: 490.000 Euro
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.