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Foto: Thomas Drexel; Schmidt (Fassadenteil)
79199 Kirchzarten
GebäudebestandDas sogenannte Banksche Haus stellt eines der ältesten Gebäude in Kirchzarten dar und wurde im 18. Jahrhundert in der traditionellen Scharzwälder Ständer-Bohlen-Bauweise mit Walmdach, großen Dachüberständen, umlaufendem Balkon und Teilunterkellerung errichtet. Im Laufe der Zeit wurde dies durch mehrere Anbauten und Verkleidungen der ursprünglichen Form und Materialität beraubt. Das Dachgeschoss und einer der Räume im Erdgeschoss wurden als Räucherkammer verwendet, der Dachboden war nur teilausgebaut.
SanierungDie Banksche GbR kaufte Mitte der ersten Dekade des neuen Jahrtausends das Anwesen mitsamt der bestehenden Lagerhalle und entwickelte zusammen mit a plus architekten ein Gesamtkonzept für die bestehenden Gebäudeteile inkl. Abbruch der bestehenden Lagerhalle und Planung eines Neubaus auf der frei werdenden Fläche.Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde Kirchzarten einen Bebauungsplan entwickelt und beschlossen, der neben den historischen Teilen der Talvogtei auch diese "Enklave" des Kernorts mit einschloss, so dass dieser Gebäudekomplex in das Sanierungsgebiet einbezogen wurde.Im ersten Schritt wurden die nachträglichen Anbauten entfernt und das Gebäude seiner ursprünglichen Form zurückgeführt sowie die Verkleidungen entfernt. Das Decken-, Wand- und Dachtragwerk wurde komplett freigelegt und sandgestrahlt. In den Luftraum der ursprünglichen zweigeschossigen Einfahrt wurde eine Galerie eingezogen, die die Erschließung des Obergeschosses bildet. Die Fenster wurden durch Holzfenster in gleicher Sprossenteilung mit hochwertiger Verglasung ersetzt. Die Nordostfassade wurde durch den Abbruch des Anschlusses an den weiteren Bestand komplett neu mit modernen Elementen gestaltet.Die Dachbauteile wurden gemäß Energieinsparverordnung gedämmt und die Dachflächen mit traditionellen Holzschindeln eingedeckt. Zur Belichtung des Dachraumes wurden in Rücksprache mit der Denkmalbehörde dachbündige Lichtbänder umgesetzt.
AnbauDa die Wohnfläche im Erdgeschoss sehr gering ist und eine Eingangssituation fehlte, wurde dem Gebäude ein eingeschossiger Anbau auf der Nordwestseite angefügt. Dieser ist als moderner Kubus mit einem massiven Rahmen mit Flachdach und großzügigen Glasflächen gestaltet. Die Fassadenverkleidung ist in Corten-Stahl ausgeführt.
ErweiterungDer Altbau steht in unmittelbarem räumlichem Zusammenhang mit dem geplanten Neubau. Dieser schmiegt sich als kristalline Struktur um den Altbau herum und weicht kontrastierend in seinem Volumen komplett von der traditionellen Steildachbauweise mit großen Überständen ab, interpretiert jedoch den Holzbau in moderner Art und ist an Wand und Dach ebenfalls komplett holzverschalt, ohne Dachüberstände wie eine zweite Haut. Die direkte Verbindung zwischen Alt- und Neubau erfolgt über eine Dachterrasse, die zwischen beiden Gebäuden spannt und als Bindeglied dient.
Energieversorgung und –konzeptDas direkt angrenzende Eckgebäude in der Giersbergstraße gehört ebenfalls zum Gebäudebestand der GbR. Dort wurde eine neue Holzpelletanlage eingebaut, welche neben dem direkten Altbau auch den denkmalgeschützten Altbau und den geplanten Neubau über Fernwärmeleitungen versorgt. Die Bauteile wurden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes gemäß gültiger Energieeinsparverordnung dimensioniert.
Nutzung und GebäudedatenDas Erdgeschoss wird als abgeschlossene Wohnung genutzt, während das Ober –und Dachgeschoss als Büroräume verwendet werden.Die gesamte Wohn- und Nutzfläche beträgt ca. 180 m² (ohne Keller), der umbaute Raum ca. 809 m³.Mit der Planung wurde März 2010 begonnen, Fertigstellung und Bezug war Mitte 2012.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.