Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: David Matthiessen
Karlstraße 1871638 Ludwigsburg
Mitarbeit: Tobias Demeusy1. Preis Architektenwettbewerb 2013Planungs- und Realisierungszeitraum: 2013–2016
Bruttogeschossfläche: 3.180 m²Bruttorauminhalt: 15.350 m³Baukosten: 7 Mio. EUR (KG 200-700, netto)
AufgabeDie Aufgabe des nichtoffenen Realisierungswettbewerbs der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH war, ein funktionales und kompaktes Schul- und Vereinsbad auf dem Innenstadtcampus von Ludwigsburg zu realisieren. Städtebau und Architektur Mit dem Neubau des Schul- und Vereinsbades bestand die Chance, den Schulcampus an der Karlstraße durch einen weiteren Baustein zu stärken. Mit einem klar strukturierten Baukörper, der die städtebaulichen Bezüge aufnimmt, entstand ein Ensemble aus Mörikegymnasium sowie Schul- und Vereinsbad, das sich in das orthogonale System der Stadt einfügt und zwischen dem historischen Stadtgrundriss und der Grünanlage im Osten vermittelt. Neben der Aufnahme von Baufluchten der Karl- und Seestraße reagiert der Neubau auch auf die Gebäudehöhe des Gymnasiums und stärkt durch die Lage und Ausbildung des Eingangsbereiches den Zugang von der Karlstraße. Durch die räumliche Abfolge von Tiefhof des Mörikegymnasiums bis zum Aufenthaltsbereich zwischen dem Lehr- und Schwimmerbecken entsteht über dem Pausenhof eine interessante Blickachse, welche die Aufenthaltsqualität von Bad und Schule steigert.
OrganisationAufgrund der Grundwasserproblematik liegt die Badeplatte mit Becken ca. zwei Meter über dem Pausenhof bzw. Straßenniveau. Diese Differenz wird durch Treppe und Aufzug überwunden. Das kleine Foyer mit Aufsicht und Blickbeziehung zu den Becken klärt für den Besucher konsequent die Nutzer- und Personalbereiche. Das Untergeschoss ist für die Technik reserviert und erhielt an der Südseite vom Pausenhof einen separaten Zugang.
Materialität Das Badegebäude mit Sockelgeschoss und Hallenbereich präsentiert sich im Kontext der umgebenden Bebauung als städtischer Baukörper mit einer homogenen und klar strukturierten Fassade. Der Gebäudesockel sowie der Umkleidebereich erhalten eine gedämmte Vormauerung mit einem Wasserstrich-Ziegel im unregelmäßigen Verband. Als Kontrast zum geschlossenen und massiven Sockel wurde die Schwimmhalle vollflächig mit einer transparenten Stahl-Glas-Fassade umgesetzt. Somit kann sich das Schul- und Vereinsbad im Schulcampus angemessen präsentieren und dem Anspruch einer nachhaltigen, stabilen und klar strukturierten Gebäudehülle gerecht werden. Die auf die umlaufende Brüstung der Badeplatte aufgesetzte Verglasung ermöglicht eine natürliche Belichtung der Schwimmhalle sowie einen direkten Bezug zur Umgebung und der gegenüberliegenden Grünanlage. Die Beckenumgänge sowie alle anschließenden Bodenbeläge im Gebäude sind in einem zurückhaltenden Grau mit einer keramischen Feinsteinzeugfliese belegt. Die Becken sind mit einer weißen Keramik ausgekleidet. Das weiß beschichtete Stahltragwerk überspannt die Schwimmhalle im Achsraster von 2,50 m und ermöglicht die Sicht auf die Holz-Dachdecke. Zur akustischen Ertüchtigung wurden zwischen den Trägern Deckenfelder aus zementgebundenen Holzwollplatten hergestellt. Da die Konstruktion auf Sicht zur Ausführung kommt, wird die Halle optisch um die Konstruktionshöhe erweitert. Die umlaufende Brüstung der Badeplatte sowie die aufgehende Längswand zum Umkleide- und Sanitärbereich sind in hellem Sichtbeton ausgeführt und stehen im Kontrast zur transparenten und offenen Fassade. Im Gegenzug zur Schwimmhalle liegt der Umkleide- und Sanitärbereich im Gebäudekern, wodurch der Einblickschutz gewährleistet wird. Die Oberflächen der Umkleide- und Sanitärbereiche sowie der Nebenräume werden im Wesentlichen durch die Nutzung und ihre Beanspruchung bestimmt. Die Materialauswahl wird beschränkt auf Klinker und Glas an der Fassade sowie auf Sichtbeton, Fliesen und Oberflächen der Einbauten im Innenbereich.
TechnikDer Konzeptionsansatz für die technischen Einrichtungen basiert auf energetisch und betriebswirtschaftlich optimierten Anlagen. Die oberste Priorität liegt jedoch immer beim Wohlbefinden des Badegastes. Dieser soll sich an allen Stationen seines Badeaufenthaltes intuitiv und subjektiv wohlfühlen.
Fachplaner Statik: Fischer + Friederich Beratende Ingenieure, Waiblingen Haustechnik: Kannewischer Ingenieurges. mbH, Baden-Baden Elektro: Werner Schwarz GmbH, Stuttgart Bauphysik: BBI Bayer Bauphysik Ing.-GFes. mbH, Fellbach Bauleitung: 4a Baumanagement GmbH, Stuttgart
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.