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Foto: Guido Erbring photography
Borsigstraße 474321 Bietigheim-Bissingen
Bruttorauminhalt: 34.020 m³Nutzfläche: 3.280 m²Wohnfläche: 2.850 m²Baukosten: 20.300.000 EURBauzeit: 4/2014 bis 4/2016
Das seit Jahrzehnten brachliegende und kontaminierte Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Bietigheim-Bissingen sollte auf Wunsch der Stadtverwaltung und des Stadtrats durch eine neue Bebauung die sichtbare städtebauliche Lücke an den ehemaligen Markungsgrenzen der Stadt schließen. Die Bietigheimer Wohnbau als städtische Tochter wurde mit der Aufgabe betraut. Der Wunsch von Verwaltung und Politik war es, durch die Ansiedlung von mittelständigen Dienstleistungsbetrieben und hochpreisigem Wohnungsbau unmittelbar am sozialen Brennpunkt "Bahnhof" eine Aufwertung des Quartiers zu erreichen. Arbeit und Wohnen sollten am Infrastrukturknoten der Stadt in einem innovativen Bauwerk die Idee der Leipziger Charta einer integrierten nachhaltigen Nutzung von Gewerbe, Wohnen und Verkehr in der geographischen Mitte Bietigheim-Bissingens Realität werden lassen. Der Stadtrat Bietigheim-Bissingen hat aus elf Hochhausvarianten einstimmig die mit 18 Geschossen maximale Lösung "Sky" als neues bauliches Wahrzeichen ausgewählt.
Lärmbelastung und Ausrichtung auf die Gleisanlagen schienen lediglich Büro- und Gewerbeflächen zuzulassen. Zusätzlich erschwerte die geringe Grundstückbreite eine wirtschaftliche Bebauung des Areals. In der "Schnittmenge" zwischen den Stadteilen Bietigheim und Bissingen konnte mit dem Bau eines Hochhauses auf kleiner Grundfläche ein markantes Wohn- und Bürogebäude errichtet werden. Der weitläufige Ausblick über die gesamte Stadt und die zentrale Lage ermöglichten in den oberen Etagen sogar die gewünschte Schaffung neuen, hochwertigen Wohnraums. Auf dem schmalen Grundstück konnten somit zehn Büroetagen und acht Wohnebenen mit insgesamt vierundzwanzig Wohneinheiten sowie eine Tiefgarage mit fünfzig Stellplätzen realisiert werden. Die Dachfläche wird von den Penthäusern als Dachterrasse mit Infinity-Pool genutzt.
Die auskragenden Deckenplatten dienen den Nutzern als umlaufende Loggien, spielen jedoch gleichzeitig für den Brandschutz eine entscheidende Rolle. Die Hochhausrichtlinie räumt Erleichterungen für den Bau von Hochhäusern unter 60 m ein, sofern gewährleistet ist, dass der Brandüberschlag von Geschoss zu Geschoss verhindert wird. An jeder Stelle beträgt die Auskragung somit mindestens 1 m, an den Gebäudeecken weiten sich die Auskragungen zu großzügigen Balkonen auf. Für eine wirtschaftliche Umsetzung sind alle Deckenplatten gleich geformt, jedoch von Geschoss zu Geschoss um 90° gedreht, so dass ein spannendes Spiel aus sich überlagernden Loggien entsteht. Gestalterisch werden die auskragenden Deckenplatten durch in ihrer Höhe mäandrierende Brüstungen betont. Pro Geschoss setzen sich die Brüstungen aus zwölf beschichteten Betonfertigteilen zusammen, die neben gestalterischen Zwecken auch statische Funktionen übernehmen. Die zu den Gebäudeecken ansteigenden Brüstungen verhindern ein Absenken der weit auskragenden Deckenränder. Äußeres Erscheinungsbild und Funktion sind somit eng mit einander verwoben.Die unteren Büroetagen wurden mit einer Alu-Elementfassade verglast, die oberen Wohnebenen erhielten Alu-Verbundfenster, um die hohen Schallschutzanforderungen in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs zu erfüllen. Die zurückgesetzten Verglasungen bildet mit den weiß beschichtetet Brüstungen einen spannenden Kontrast. Die organischen Formen des Gebäudes wurden in der Außenanlagenplanung nochmals aufgegriffen. Das Gebäude wurde nach den Vorgaben der DGNB-Zertifizierung Silber für nachhaltiges Bauen errichtet.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.