Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Marc Doradzillo
Wehratalstraße 1279664 Wehr-Öflingen
Nutzfläche: 683 m²BGF: 781 m²
Das „Haus Dietrich Bonhoeffer“ wurde im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung zur Realisierung ausgewählt. Diese Tagesförderstätte bietet tagesstrukturierende Angebote für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen, um erlernte Fähigkeiten und Ressourcen zu erhalten und zu entwickeln. Das Haus ist Bestandteil des „Öflinger Modells“, bei dem Kunst und Kirche miteinander verbunden werden und das durch Pfarrer Paul Gräb ins Leben gerufen wurde. Das Haus der Diakonie ist aus der Idee entstanden, künstlerische und kulturelle Werte als nicht wegzudenkende Wesensmerkmale des Mensch-Seins im Leben zu verankern, ein kreatives und offenes Forum zu sein für Austausch, Auseinandersetzung und Verständigung zwischen Menschen.
Wehr-Öflingen, gelegen im Naturpark Südschwarzwald, Kreis Waldshut, ist geprägt durch eine dörfliche Bebauung und Bauten der Textilindustrie mit Sheddächern. Das Baugrundstück befindet sich in Ortsrandlage auf einem Hanggrundstück und grenzt im Westen an ein Biotop, in das baulich nicht eingegriffen werden durfte. Eine Vorgabe der Auslobung war, auf dem knappen Baugrundstück ein eingeschossiges und komplett barrierefreies Gebäude zu errichten.
Der Entwurf nimmt in seiner Kubatur Bezug zur im Dorf vorhandenen Bebauung. Der Gebäudekörper ist zum Straßenniveau leicht abgesenkt, zum Biotop hin wurde eine Gabionenstützwand errichtet; so wurde ein Maximum an ebenem Gelände ebenerdig und barrierefrei nutzbar. Die straßenseitige Präsenz des Hauses wird durch die Kontinuität des Ziegelbelags von Dach und Wand gestärkt. Das dreifach gefaltete Dach endet mit einem ausladenden Überstand über der Westterrasse vor den Gruppenräumen.
Die großzügige zentrale Halle dient der Erschließung und bietet vielfältige Möglichkeiten für Aktionen: Feste, Vorträge, Ausstellungen, etc. Die Holzskulptur „Hölzerne Psyche“ der Künstlerin Ingrid Hartlieb ist Teil der Bestückung der Halle mit Kunstwerken. Zur Bildung des multifunktionalen Bereichs wurden die im Raumprogramm ausgewiesenen Flächen für Flure und Foyer zusammengefasst. Der zentrale Bereich wird durch eingeschnittene Dachoberlichter zusätzlich von oben üppig mit Tageslicht versorgt. Im gleichen Prinzip ist das Beleuchtungskonzept organisiert: Beidseitig der Oberlichter sind vertieft eingeschnittene Leuchten angeordnet. Die Grundrissorganisation ermöglicht die Nutzung der Halle durch externe Gruppen, auch abends und am Wochenende.
Parallel zur Straße befinden sich die Funktionsräume. Die höhenversetzt angeordneten Fenster schützen die straßenseitigen Räume vor Einblicken und ermöglichen dennoch ungehinderte Ausblicke von innen. Die Gruppenräume liegen am Gartenhof und haben jeweils einen eigenen Ruhebereich als Rückzugsoption. Die Ruheräume sind wie ein großes Holzmöbel in den Raum gestellt. Durch Dachoberlichter sind die Gruppen zweiseitig belichtet. Der tiefe, auf der gesamten Westseite durchlaufende Dachüberstand bietet Sonnen- und Regenschutz. Durch die Farbgebung der Böden und Polstermöbel erhält jeder Gruppenraum seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter.
Projektbeteiligte:Statik: IB Tröndle, Bad SäckingenHaustechnik: IB Hochrhein, Bad SäckingenVermessung: Geocard, Wehr
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.