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97947 Grünsfeld
Die Hofanlage im Ortskern besteht aus einer Häusergruppe von Scheunen, Stallungen und einem Wohnhaus. Das gesamte Grundstück umfasst einschließlich angrenzender Weide eine Fläche von ca. 4.000 m². Die Gebäude wurden Anfang des 20. Jahrhunderts als Natursteingebäude aus ortstypischem ‚Krensheimer Muschelkalk’ errichtet.
In den letzten hundert Jahren wurden kleinere Umbaumaßnahmen ausgeführt, die Natursteingebäude sind jedoch in ihrer ursprünglichen Form weitgehend erhalten. In der vierten Generation wurde das Wohnhaus zu einem Zweifamilienwohnhaus umgebaut und technisch saniert. Die landwirtschaftlichen Gebäude werden weiterhin als solche genutzt.
Die Gebäudereihe wird auf der Südseite von der Steinbachstraße aus erschlossen. Die Gebäude bilden eine Abschottung des privaten Hof- und Gartenbereichs zum öffentlichen Straßenraum. Im rückwärtigen Bereich blickt man in eine Garten- und Wiesenlandschaft entlang des Grünbachtals. Der besondere Reiz wird dem Grundstück durch den natürlichen Bachlauf des Grünbachs verliehen, der zu jeder Jahreszeit einen eigenen Charakter entfaltet.
Beim Umbau des Wohnhauses stand der Bezug und die Öffnung zur Natur im Vordergrund. Die zur Straße orientierten, introvertierten relativ kleinen Wohnräume, wurden durch einen Anbau zur Gartenseite hin neu orientiert und geöffnet. Der neue Raum ist der zentrale Wohn- und Aufenthaltsbereich der ganzen Familie. Er bildet die Schnittstelle zwischen innen- und außen. Bei der Konzeption wurden alle vier Grundelemente eingebunden. Durch eine großflächig angelegte Glasfassade hat der Bewohner den Eindruck, im Freien zu sitzen und kann jederzeit das Geschehen in der Natur verfolgen.Um dem bestehenden Bruchsteinhaus gerecht zu werden, wurde das Material Muschelkalk mit der gleichen Oberflächenbeschaffenheit für den Sockel des Anbaues und den schweren, quaderförmigen Bruchsteinkamin mit offener Feuerstelle verwendet. Das Feuer stellt den Gegenpol zum Wasser des Grünbachs dar und der Kamin bildet als Wärme spendendes Element das Zentrum des neu geschaffenen Raums.
Der Anbau gliedert sich in zwei Zonen, die sich auf unterschiedlichen Niveaus befinden. Auf der oberen Ebene im direkten Anschluss an den Bestand befindet sich der Essbereich, auf der unteren der Wohnbereich. Über eine große Schiebetür und eine vorgelagerte, breite Stahltreppe erschließt sich das Gartenniveau.
Über dem Essbereich wurden Oberlichter angeordnet, die zur natürlichen Belichtung auch in der Raumtiefe sorgen. Im gesamten Gebäude wurde eine Zentralheizung eingebaut. Als Wärmequelle dient eine Hackgutanlage, die in einem bereits bestehenden Anbau untergebracht wurde, das Hackgutlager befindet sich in der angrenzenden Scheune. In einem weiteren Schritt sollen die Fenster ausgetauscht und in diesem Zuge die Bestandsfassaden aufgearbeitet werden.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.