Beispielhaftes Bauen

Das Hauptgebäude in der Kaiserstraße war zwischen 1577 und 1958 ein Beherbergungsbetrieb, der in der Zeit der romantischen Schweizreisen des 19. Jahrhunderts einen Kultstatus erwarb. Im Jahre 1958 wurde das Gebäude von der Unternehmerfamilie Gröber erworben und zum Waren- und Kaufhaus umgebaut. Nach dem Komplettumbau im Jahr 2008 zum reinen Modehaus May mit Schaffung von ca. 3.000 m² Verkaufsfläche wurden im Jahr 2014/2015 die Verwaltungsebenen und Personalbereiche in den drei obersten Geschossen grundlegend modernisiert und erweitert.

Das zweite Obergeschoss wurde renoviert. Kleinere, behutsame Eingriffe waren notwendig um das neue Verwaltungskonzept umsetzen zu können. Das dritte Obergeschoss und das Dachgeschoss wurden bis zum Jahr 2014 weitestgehend als Lagerfläche genutzt. Diese beiden Geschosse waren über einen Lichthof bzw. Luftraum mit Glasziegeleindeckung im Dachfirst verbunden. Der Lichthof diente auch schon zur Zeit der Hotelnutzung der Belichtung und schuf eine umlaufende attraktive Erschließungszone in den einzelnen Geschossen für die Hotelzimmer bis zum Erdgeschoss des Gebäudes hinab.

Herr Ulrich Gröber wollte diesen Lichthof modernisieren und ihn auch bis zum zweiten Obergeschoss hinab erweitern. Somit konnten die drei Verwaltungsebenen räumlich miteinander verbunden werden und bilden seither eine kompakte Einheit. Das Tageslicht gelangt in den Mittelzonen der Geschosse bis in das zweite Obergeschoss.

Trotz der kostenintensiven und umfassenden Brandschutzauflagen wurde am Konzept festgehalten. Es musste ein Brandschutzvorhang eingebaut werden, die Brandmeldeanlage wurde erweitert, der Dachfirst wurde als Rauch- und Wärmeabzugsanlage ausgeführt, zusätzliche Fluchtwege mussten generiert werden.

Im dritten Ober- und Dachgeschoss entstanden Großraumbüros mit Einzel- bzw. Gruppenarbeitsplätzen die über akustisch wirksame Raumteiler schalltechnisch getrennt wurden. Das schlichte Farbkonzept (schwarz und weiß) für Boden, Wand- und Deckenflächen nimmt sich dem historischen Bestand gegenüber zurück. Im Zusammenhang mit der Dachgeschosssanierung wurde auch die vorhandene Dachterrasse saniert. Der Verbindungsweg zwischen Rhein- und Kaiserstraßengebäude erhielt ein neues Dach. Neu gestaltete und ausgestattete Mitarbeiterräume fanden im Rheinstraßengebäude einen neuen Standort.

Baukosten: 650.000 €