Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Johannes Vogt
Von-Gunzert-Straße 1778727 Oberndorf a.N.
Der japanische Konzern Mitutoyo – ein Entwickler und Hersteller von Hochpräzisions-Messtechnik – plante für seine Niederlassung in Oberndorf einen Neubau im Gewerbegebiet zu bauen, da die vorhandenen Räumlichkeiten innerhalb des Technologiezentrums in der Innenstadt zu eng bzw. zu weitläufig wurden. Das Raumprogramm forderte ein zweigeschossiges Gebäude mit Büroräumen für ca. 50 Mitarbeiter mit ausreichenden Besprechungs- und Kommunikationsräumen in verschiedenen Größen, sowie drei höhere, klimatisierte Messräume. Das Grundstück im kleinen Gewerbegebiet "Lindenhof-Süd" war bisher kaum bebaut und grenzt direkt an Misch- bzw. Wohngebiete an. Es wird nordwestseitig erschlossen, fällt nach Südosten stark ab und grenzt dort an die L 415 - geschützt durch eine dichte Heckenbepflanzung.
Der kompakte Baukörper gliedert sich in zwei Bürogeschosse, sowie eine zurückversetzt angeordnete Technikzentrale auf dem Flachdach. Wegen der geforderten Höhe der Messräume ist die Bodenplatte des Erdgeschosses in diesem Bereich mit einem Höhenversatz von 40 cm ausgebildet. Das Gebäude ist nicht unterkellert. Der Haupteingang – eine klar ersichtliche Nische auf der Nordwestseite - wird barrierefrei erschlossen. Auf der Südostseite befindet sich auf kurzem Weg vom Mitarbeiterparkplatz auch der Personaleingang, der aufgrund der Gefällesituation durch ein paar Stufen betreten wird.
Im Gebäude treffen beide Eingänge auf die mittlere aufgeweitete Flurzone, die durch den eingestellten Aufzug zoniert wird und so ebenfalls als Kommunikationszone für Kurzbesprechungen genutzt werden kann. Direkt bei den Eingängen sind die Messräume durch vollverglaste Trennwände optimal einsichtig, sodass Besucherinnen und Besucher gleich beim Betreten einen Einblick in das Herzstück des Gebäudes erhalten. Von der mittleren Flurzone werden weiterhin der große Konferenzraum und die Mitarbeiterkantine im Südosten, sowie ein mittlerer Besprechungsraum und ein "Stillarbeitsraum" auf der Nordwestseite erschlossen. Hier belichten teilverglaste Trennwände die Flurzone optimal mit Tageslicht, was gleichzeitig der Orientierung dient. Eine Haupttreppe aus Sichtbeton – zentral zwischen den Zugängen - führt ins Obergeschoss zu den Büroräumen. Zusätzlich gibt es aus brandschutztechnischen Gründen noch eine weitere Nebentreppe, ebenfalls aus Sichtbeton.
Im Obergeschoss gibt es ebenfalls die aufgeweitete Flurzone, die hier durch eingebaute Inseln wie Teeküche, Garderobe und Besprechungsraum noch stärker zoniert wird als im Erdgeschoss. Hell belichtete, lange Stehtische unter dementsprechend quer ausgerichteten Oberlichtbändern im Flachdach laden zur Kommunikation bzw. Kurzbesprechung unter Kollegen ein. Die Bürotrennwände sind ebenfalls voll verglast und ermöglichen viele Blickbezüge.
Eine räumlich abgetrennte einläufige Treppe innerhalb der Flurzone führt hinauf in die Technikzentrale. Da das Gebäude über ein eigenes Blockheizkraftwerk verfügt sowie diverse Klimatisierungen und Kompressoren benötigt, wurde die komplette Technik in der Zentrale zusammengefasst. Beheizt wird das Gebäude über eine Gasbrennwertanlage in Kombination mit dem BHKW.
Das Gebäude ist ein Stahlbetonbau mit Stützen in Sichtbetonqualität. Vorgehängte Porenbetonplatten bilden zusammen mit Dämmung und Abdichtung die Außenhaut. Als Fassade dient ein Streckmetallgitter aus eloxiertem Aluminium, das je nach Sonneneinstrahlung mal weiß erscheint oder silbrig glänzend. Im Innenraum wurden Materialien sehr reduziert eingesetzt: Im Erdgeschoss dominieren neben dem Sichtbeton der Treppenhäuser und der Treppe ein Granitbodenbelag sowie die Glastrennwände mit weißen Teilflächen und einige Edelstahlflächen beim Aufzug und am Treppengeländer. Im Obergeschoss kommt zusätzlich ein Nadelfilzteppichbelag zu den gleichen Materialien wie im Erdgeschoss dazu. Die Decken in den Büro- und Besprechungsräumen und in der Flurzone sind abgehängt. In den Messräumen ist die Technik unter der Ortbetondecke sichtbar angeordnet. Auf der Südostseite ist eine ebenerdige Außenterrasse dem Konferenzraum und der Kantine vorgelagert, die im Sommer eine Außenbestuhlung ermöglicht.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.