Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Veranstaltungsort für Ihre Tagung, Seminare, Produktpräsentation oder Pressekonferenz.
"Wir haben nicht nur das Privileg, unseren Berufsstand selbst zu verwalten und die Rahmenbedingungen für seine Entwicklung mitgestalten zu dürfen, sondern auch die Pflicht, uns immer wieder zu erneuern und zu verjüngen", benannte Präsident Wolfgang Riehle die Aufgaben der Architektenkammer Baden-Württemberg. Der Landesvorstand habe für die Amtsperiode 2011 bis 2014 "unerschrocken" die folgenden sechs Themen auf die Agenda genommen: 1. Kammerwahlen und Evaluierung der Kammerstruktur, 2. VOF und Architektenwettbewerbe, 3. Wettbewerbsfähigkeit und Markterfordernisse, 4. Einführung von Fachlisten, 5. Pflicht zur ständigen Fort- und Weiterbildung sowie 6. Nachwuchspflege und Hochschulkontakte.
Rede zum Download
Der Pforzheimer Baubürgermeister Alexander Uhligfreute sich über die sehr guten Fortschritte in der städtebaulichen Entwicklung der letzten zehn Jahre. Zwar sei er selbst weder Stadtplaner noch Architekt, doch "wir Juristen sind ja lernwillig und auch lernfähig".
Ministerialdirigent Professor Dr. Willi Weiblen
Rainer Wulle, Präsident der Ingenieurkammer Baden-Württemberg
Jens Mayer-Eming, Verwaltungsratsvorsitzender des Versorgungswerks
Edith Sitzmann, Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im baden-württembergischen Landtag, beschwor die Energiewende im Land: Von dem derzeit 16,6-prozentigen Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung gelte es bis 2020 auf 35 Prozent zu kommen. Dafür wolle man insbesondere die Windkraft ausbauen. Energetische Sanierungsmaßnahmen sollten steuerlich absetzbar sein, „wir brauchen einen Mix aus Anreizen und ordnungspolitischen Maßnahmen.“ Auf 161,5 Millionen Euro belaufe sich die Städtebauförderung 2012 in Baden-Württemberg, auf Bundesebene gäbe es hier leider Kürzungen. Im Bereich der Wohnbauförderung stünden wiederum 36 Millionen Euro für den Mietwohnraum und 34 Millionen für die Wohneigentumsförderung zur Verfügung. Insgesamt nehme das Thema Bauen und Wohnen in der neuen Regierung einen größeren Stellenwert ein: „Wir möchten mit Ihnen in einen Diskurs über die Herausforderungen treten.“
"Meine positive Einstellung zu den Architekten hat sich durch den Wechsel in die Regierung nicht geändert", so Claus Schmiedel, Vorsitzender der Fraktion der SPD im Landtag von Baden-Württemberg. Wichtig sei für ihn eine Politik des Miteinandersprechens und des Gehörtwerdens. Die Großrichtung Nachhaltigkeit beschrieb Schmiedel mit "ökologisch sinnvoll, ökonomisch vernünftig und sozial verantwortbar" und prangerte an, dass beispielsweise in der Öko-Stadt Freiburg größere Aufmerksamkeit darauf gelegt würde, ein Energie-Plus-Haus als Solitär zu sanieren, statt eine ganze Mustersiedlung entstehen zu lassen. "Mich wundert, wenn Bauplätze einzeln vergeben werden und keine abgestimmte Planung stattfindet. Wir sollten eine Baukultur entwickeln, die Nachbarschaft mit berücksichtigt." PPP-Projekten erteilte er eine klare Absage mit dem Hinweis, dass es sich langfristig auf jeden Fall rechne, die Rolle des Bauherrn selbst zu übernehmen.
Die Gelegenheit, ihre vielfachen Fragen und Anregungen an die Fraktionsvorsitzende weiterzugeben, nahmen die Landesvertreter jeweils sehr intensiv wahr.
Barbara Ettinger-Brinkmann, Präsidentin der hessischen Architekten- und Stadtplanerkammer, stellte die Argumentationslinie für eine Weiterbildungsordnung vor. Ausgehend von grundsätzlichen Überlegungen zum Wesen von Kammern und den Freien Berufen legte sie dar, dass ein "gewisses Mindestmaß an Weiterbildung auch nachzuweisen" sein muss.
Im Vergleich mit den anderen Länderkammern fordere Baden-Württemberg die höchste Zahl an Fortbildungsstunden, die Verpflichtung zum Nachweis gebe es aber außer in Hessen nur in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Schon aus Gründen des Verbraucherschutzes dürfe in diesem Bereich keine Nachlässigkeit geduldet werden, so Vizepräsidentin Eva Schlechtendahl. Nach vielfältigen Stellungnahmen sprachen sich die Delegierten in der Meinungsabfrage mit großer Mehrheit für eine Änderung in Richtung Nachweispflicht aus.
Institut Fortbildung Bau, Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter ReinhardtPowerPoint-Folien zum Download
"Kammer 2.0 – wie geht es weiter?" stellte Vizepräsident Professor Sebastian Zoeppritz als Frage in den Raum und gab Denkanstöße, wie interne Strukturen neu geordnet werden könnten: die Aufteilung der Kammerbezirke, die Besetzung des Landesvorstands, die Anzahl der Vizepräsidenten ... Auch die Wahlordnung der Kammer gelte es zu optimieren. Man verständigte sich mit den Delegierten darauf, die Mitglieder per online-Umfrage um ihre Anregung zu bitten, damit der Landesvorstand bis zur LVV 2012 ein Konzept zur teilweisen Neustrukturierung der Kammer erarbeiten kann.
Kammer 2.0: Sind unsere Strukturen noch zeitgemäß? Diskussionsforum
"Wir sind uns einig, dass – egal welches Verfahren letztlich gewählt wird – der Wettbewerb jeweils gut vorbereitet und betreut werden muss", resümierte Beatrice Soltys, Vizepräsidentin und Moderatorin der Podiumsdiskussion. In den vielfachen Beiträgen zum Thema "VOF und Architektenwettbewerbe" kamen Probleme bei Auftragsversprechen und Vergabeverfahren ebenso zur Sprache wie zu hohe Hürden in der ersten Wettbewerbsphase oder nicht angemessen ausgeschriebene Leistungen im Bereich der Landschaftsarchitektur.
Lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung "Fachlisten und Gestaltungsbeirat beschlossen".
Weitere Reden zum Download:
Ist die Abgrenzung "freie" und "baugewerbliche" Tätigkeit noch zeitgemäß? Impulsreferat: Präsident Dipl.-Ing. Wolfgang RiehleDiskussionsforum
Gestaltungsbeirat als Kammerdienstleistung, Geschäftsbereichsleiterin Dipl.-Ing. Carmen MundorffManuskript, PowerPoint-Folien
Evaluierung AiP/SiP, Hauptgeschäftsführer Dipl.-Verw.wiss. Hans DieterleManuskript, PowerPoint-Folien
Finanzwesen, Hauptgeschäftsführer Dipl.-Verw.wiss. Hans DieterleManuskript, PowerPoint-Folien
Ausführlicher Bericht über die Landesvertreterversammlung am 25. und 26. November im CongressCentrum Pforzheim als Vorabdruck der entsprechenden Seiten aus dem Deutschen Architektenblatt, Regionalteil Baden-Württemberg 01.2012
Lesen Sie dazu Meinungen in unserem Diskussionsforum und beteiligen Sie sich als Kammermitglied aktiv an der Debatte.
Zu den Themenbeiträgen
Einstimmig fiel die Entscheidung für die Einrichtung eines Gestaltungsbeirats als neue Dienstleistung der Kammer, ein deutliches Votum gab es für die Erarbeitung von Fachlisten. Darüber hinaus standen unter anderem auch die Ergebnisse der AiP/SiP-Umfrage, die Verpflichtung zum Fortbildungs-Nachweis sowie die Abgrenzung von freier und baugewerblicher Tätigkeit zur Diskussion.
Pressemitteilung vom 1. Dezember 2011
Tel: 0711 / 2196-110
hans.dieterle@akbw.de