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Ein Thema, das den Berufsstand auch in Zukunft beschäftigen wird, ist der Klimaschutz und die Verringerung des CO2-Ausstoßes. Letztes Jahr in Paris wurde bei der UN-Klimakonferenz die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf maximal 1,5 Grad Celsius beschlossen. Bei der diesjährigen Folgekonferenz in Marrakesch wurde das Ziel bekräftigt. Laut dem Klimaschutzplan 2050 liegt der prozentuale Anteil schädlicher Treibhausgase zu 30 Prozent beim Gebäudebestand. Dieser soll bis in 34 Jahren nahezu klimaneutral sein, so das Energiekonzept der Bundesregierung. In Anbetracht der langen Lebensdauer von Gebäuden muss die Architektur schon heute darauf einwirken, um die Ziele zu erreichen.
Carmen Mundorff vom Geschäftsbereich Architektur und Medien erörterte mit dem Vorsitzenden der Strategiegruppe Klima, Energie und Nachhaltigkeit Klaus Wehrle verschiedene Aspekte der Klima- und Energiesparziele. Im Sommer fand ein Hearing zur geplanten Fusion von EnEG/EnEV und EEWärmeG zusammen mit der DGNB statt. Im Nachgang hat die AKBW ein Zehn-Punkte-Papier verfasst. Als wichtig erachtet wurde die Gesamtbilanzierung der Gebäude, die die Herstellung der Baumaterialien (graue Energie), die Nutzungszeit und den Rückbau mit einkalkuliert. Auch Quartiersbetrachtungen oder neue Wohnkonzepte in Kombination mit Mobilitätsbetrachtungen (E-Mobilität, Carsharing) zeigen Entwicklungsmöglichkeiten auf.
Es brauche vernünftige nachhaltige Konzepte und bei der Diskussion um die Low-Tech- oder High-Tech-Ausstattung der Gebäude müssten sowohl die Investitionsals auch die Betriebskosten berücksichtigt werden. Darüber hinaus wurde vom Plenum auch die Lebensqualität angesprochen. Klimaschutz beziehe sich nicht nur auf Gebäude, sondern auch auf stadtplanerische Aspekte wie Dichte und Aufstockungen sowie freiräumliche Konzepte. Grüne Zwischenräume, Schattierung und Feinstaubbindung durch Bäume beeinflussen dabei das Stadtklima positiv.
Am Ende der Diskussion stand fest: Ein selbstbewusstes Auftreten des Berufsstandes ist wünschenswert, um innovative Lösungen durchzusetzen und sich nicht von der Gesetzgebung gängeln zu lassen. „Wir werden als Ansprechpartner in der Politik wahrgenommen“, berichtete Klaus Wehrle aus der Arbeit der Strategiegruppe. Über aktuelle Erfahrungen in der Büropraxis habe man sich mit Vertretern der Politik ausgetauscht und Gespräche mit den Ministerien geführt. Aus dem gesamten Themenkomplex lautete die Botschaft: Architektinnen und Architekten sollen weiter Verantwortung übernehmen die Zukunft mitzugestalten – es warten noch viele Aufgaben.