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Mit der Vereinsgründung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB vor zehn Jahren beabsichtigten Ingenieure, Fachplaner und Architekten in Deutschland dieses Thema selbst in die Hand zu nehmen, mitzugestalten und ein eigenes Zertifizierungslabel herauszubringen. Von dessen Erfolg berichtete Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand der DGNB, auf der LVV. Denn bisher hat die DGNB mehr als 2.600 Zertifikate und Vorzertifikate für Projekte in über 20 Ländern vergeben.
Eine Empfehlung ist: Nicht nur schnell und günstig bauen, sondern qualitätsbewusst, unter Berücksichtigung des späteren Rückbaus und kritische Materialien vermeidend, die als Sondermüll enden. Für nachhaltige Gebäude wird eine Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Anforderungen sowie der Performance angestrebt. Ursprünglich lagen einer Zertifizierung bis zu 40 Bewertungskriterien zugrunde, momentan gibt es noch 37. Ziel sei es jedoch, das System auf sieben reine Performance-Kriterien herunterzubrechen, so Lemaitre.
Nach den ersten Auszeichnungen äußerte die Architektenschaft allerdings berechtigte Kritik hinsichtlich der Gestaltqualität. Deshalb gibt es auch für bereits zertifizierte Objekte die Möglichkeit, sich nach erfolgreicher Umsetzung einer zusätzlichen Bewertung hinsichtlich der gestalterischen und baukulturellen Qualität zu stellen und sich für die Auszeichnung mit dem DGNB Diamanten zu bewerben.
Die Sensibilisierung für den Lebenszyklus, die graue Energie, recyclingfähige Materialien und insbesondere die Eindämmung des Ressourcenverbrauchs erfordere weiterhin einen umfassenden Wissenstransfair und neue Impulse, regte Dr. Christine Lemaitre an. Desillusioniert zeigte sie sich von der UN-Klimakonferenz, die im November in Bonn stattfand, da konkrete Forderungen auf nächstes Jahr verschoben worden waren. Wichtig sei es, Verantwortung schon jetzt zu übernehmen und bei der Planung der Bauherrschaft zielführende Fragen zu stellen hinsichtlich Ökobilanz, Rückbau und Recycling. Hierfür wies sie den Architektinnen und Architekten eine wichtige Rolle zu. Auch riet Lemaitre, Bauprodukte kritisch zu analysieren mit dem Bewusstsein: "Wir bauen heute die Welt von 2050".