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Professorin Diane Ziegler zu Gast beim Erfahrungsaustausch
Wie sieht die derzeitige Ausbildung in der Innenarchitektur aus? Wohin entwickelt sich das Berufsbild der Innenarchitektinnen und Innenarchitekten? Was wissen Innenarchitektur-Studierende von der Kammer? Mit Fragen rund um die Ausbildung und dem Berufsbild beschäftigte sich der Erfahrungsaustausch Innenarchitektur, der als Gast in seiner Sitzung vom 10. April die Stuttgarter Professorin Diane Ziegler zu einem offenen Gespräch eingeladen hatte.
Ziegler, die u. a. zwei Jahre in London bei Lord Norman Foster arbeitete, ist seit 2002 Professorin an der Hochschule für Technik in Stuttgart und lehrt dort in der Fakultät Architektur und Gestaltung im Bachelor- und Masterstudiengang der Innenarchitektur. Die Professorin stellte dem Erfahrungsaustausch, der von dem AKBW-Vorstandsmitglied Dr. Diana Wiedemann geleitet wird, die neue Struktur des Bachelor- und Masterstudienganges vor, der sich zur Zeit in der Akkreditierung befindet und zum Wintersemester 2018/19 starten soll. Der Studiengang steht unter drei Schwerpunkten: Raum, Möbel und Szenografie.
Neue Studien-Schwerpunkte
Mit dem Schwerpunkt Szenografie wird die Ausstellungsgestaltung noch stärker wie bisher in den Fokus des Studiums gehoben. Weiterhin sieht das Studium vor, dass die Studierenden im 4. oder 5. Semester für ein halbes Jahr entweder ins Ausland gehen oder eine sogenannte Praxiszeit nehmen. Dadurch wird die Verbindung zum Ausland und zur Praxis intensiviert. Die Hochschule bietet zudem für 25 Studierende jedes Semesters einen Masterstudiengang an. Dieser Masterstudiengang IMIAD dauert vier Semester und wurde von Eberhard Holder und Diane Ziegler entwickelt. Seine Besonderheit liegt darin, dass im zweiten Semester ein Austausch mit internationalen Partner-Hochschulen stattfindet.
„Die Globalisierung ist auch in der Innenarchitektur angekommen“, so Ziegler zu den Teilnehmern des Erfahrungsaustausches. Deshalb besteht für alle Master-Studierenden die Möglichkeit nach Indien, in die Türkei, nach Italien oder in die USA zu wechseln. Teilweise werden schon jetzt Vorlesungen im ersten Semester ausschließlich auf Englisch gehalten. Ziegler begrüßt diese Internationalisierung, wies aber auch darauf hin, dass es wichtig sei, dass die innenarchitektonischen Grundbegriffe verstanden werden.
Qualität geht vor
In der anschließenden lebhaften Diskussion mit den Anwesenden wies Ziegler darauf hin, dass der Zugang zum Masterstudiengang eine Qualitätshürde sei. Einen Automatismus, wonach Bachelor-Studierende stets unmittelbar einen Master-Studienplatz bekommen, hielt sie für verfehlt. Ausschlaggebend müsse aus ihrer Sicht sein, dass die Bewerber die notwendige Qualität haben. „Wir tun zu wenig für unsere guten Leute“, so Ziegler in ihrer Bewertung.
Des Weiteren zeigte die Professorin auf, dass der Gang in die Selbständigkeit in der Innenarchitektur immer weniger ein Ziel unter den Studierenden sei. Hier sei insbesondere auch Aufklärungsarbeit der Kammer gefordert, um die Vorteile der Selbständigkeit darzustellen. Die Stuttgarter Professorin kam mit Wiedemann überein, dass die Hochschule und die Kammer wieder regelmäßig Treffen und Vorstellungen abhalten, um Studierende möglichst frühzeitig die Vorteile der Kammer darstellen zu können. Im Ergebnis waren sich alle einig: Ziel muss es sein, dass es möglichst gut ausgebildete und motivierte Innenarchitektinnen und Innenarchitekten gibt.