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Arkadien zwischen Sachzwängen: Wilhelma, Rosenstein und das Neckarufer
Autofahrer, die von der König-Karls-Brücke stadteinwärts Richtung Stuttgart schauen, werden kaum ahnen, welch einmaliges Parkensemble vor ihnen liegt: In keiner anderen Stadt trafen die unterschiedlichen Gartenstile des 19. Jahrhunderts in solcher Dichte aufeinander wie hier am Cannstatter Neckarknie. Hinzu kamen die idyllische Neckarlandschaft und der gute Ruf der Cannstatter Mineralquellen. Kriegszerstörungen, die Zwänge des großstädtischen Straßen- und Schienenverkehrs, neue intensive Nutzungen, und nicht zuletzt der enorme Aufwand, der zur Erhaltung der klassischen und historistischen Parkanlagen notwendig wäre, haben von der einstigen Pracht und Vielfalt nicht mehr viel übrig gelassen.
Bei ihrem 10. kritischen Stadtspaziergang am 06.06.2013 begibt sich die Kammergruppe Stuttgart Ost der Architektenkammer auf Spurensuche in diesem als Zoo hochfrequentierten, aber in seinen städtebaulichen und landschaftsgärtnerischen Zusammenhängen fast unbekannten Gebiet. Dabei ging es natürlich auch darum, Chancen für die Zukunft auszuloten: Kann der bevorstehende Bau des Rosensteintunnels genutzt werden, um die Beziehung zwischen Parkensemble und Fluss wiederherzustellen? Gilt das neuerwachte für die "Stadt am Fluss" auch den hier beginnenden Parks? Wie können die umgebenden Stadtviertel von der Parklandschaft profitieren? Wie sollte sich eine Einrichtung wie die Wilhelma zur Stadt hin präsentieren? Was bedeutet ein künftiges Stadtviertel "Rosenstein" für den namensgebenden Park?
Wir traffen uns vor dem Wilhelma-Theater, wo noch etwas von der Kurstadt des 19. Jahrhunderts zu spüren ist. Beim Gang durch die Wilhelma standen einmal nicht die Tiere im Mittelpunkt. Unser Interesse richtete sich vor Allem auf die maurisch-orientalische Gesamtanlage und ihren Fortbestand im modernen Zoo. Vom oberen Ausgang der Wilhelma kammen wir in den Rosensteinpark, der als offener englischer Landschaftspark schon immer in scharfem Kontrast zum geheimnisvollen "Hortus Konklusus" der Wilhelma stand.
Nach einer Promenade durch die inszenierte Natur suchten wir am Schloß Rosenstein sichtbare und verstellte Beziehungen zu Stadt und Landschaft. Zurück zum Neckarufer kammen wir am Tunnelportal der alten Ulmer Bahnlinie vorbei, das exakt auf die Schlossachse bezogen war, ebenso am Neuen, das durch die noch einmal geänderte Streckenführung bald wieder obsolet wird.
Wie immer begleiteten uns Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen, die mit ihrem spezifischen Wissen unsere Diskussion bereicherten.
Dipl.-Ing. Thomas Herrmann, Freier Architekt
Dipl.-Ing. (FH) Andreas KlingelhöferFreier Architekt
Kritischer Stadtspaziergang
Hafenrundfahrt - eine Bestandsaufnahme
Zwischen Kurpark und Neckar