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Die Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) appelliert an die Regierungsfraktionen im Landtag, die Verengung der Photovoltaik-Pflicht auf gewerbliche Neubauten zu überdenken. Denn damit ließe sich nur ein sehr kleiner Teil des Potenzials von Flächen für solare Energien nutzen. Um die Klimaschutzziele erreichen zu können, wäre zumindest nötig, eine konkrete Perspektive für einen klimaneutralen Gebäudebestand aufzuzeigen.
"Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Zeitfenster, den Rahmen abzustecken, ist durch das geplante Klimaschutzgesetz dankenswerterweise geöffnet worden. Baden-Württemberg als wirtschaftsstarkes Land sollte den Ehrgeiz haben, voranzugehen mit Visionen, Know-How und dem Mut zur praktischen Umsetzung", sagt AKBW-Präsident Markus Müller.
Es sei jetzt schon abzusehen, dass eine Reihe von Ausnahmeregelungen geltend gemacht würde, so die AKBW in ihrer Stellungnahme. Viele Dächer seien z.B. durch die Verschattung durch angrenzende Bebauung oder Dachaufbauten nicht für PV geeignet. Das Klimaschutzziel 2030, wonach jede zweite in Baden-Württemberg erzeugte Stromkilowattstunde aus erneuerbaren Energien stammen und der Ausbau auf 11 Gigawatt Photovoltaik bis 2030 ausgeweitet werden soll, werde damit hinfällig.
Es gebe bereits Kommunen im Land wie Waiblingen oder Tübingen, die aus eigenem Antrieb eine partielle Photovoltaik-Pflicht eingeführt hätten. Damit habe Baden-Württemberg einen guten Schritt in Richtung einer Vorreiterrolle in der Energiewende gemacht. Bliebe der gesamte private Neubau außen vor, werde ein enormes Potenzial verschenkt. "Die Klimaschutzziele 2050 werden wir nur erreichen können, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien deutlich gesteigert wird. Dafür brauchen wir die solaren Energieerträge durch Photovoltaik auf dem Dach und an der Fassade von Gebäuden. Daher treten wir für eine ganzheitlich gedachte Photovoltaik-Pflicht mit intelligenten, integrierten Lösungen sowohl im Bestand als auch im Neubau ein", so Müller.
Aus planerischer Sicht wären außerdem klare Vorgaben zu einem möglichst frühen Zeitpunkt hilfreich, um PV gestalterisch in den Entwurf einzuarbeiten statt später nachzurüsten.
Kommunen voraus – drei Best Practice-Beispiele:
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Unter welchen Bedingungen das politisch erklärte Klimaschutzziel zu erreichen ist, hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mit seiner Studie "Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem" untersucht.
Klimaschutzziele sind technisch erreichbar, aber ...