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Am 5. Mai 2020 gründeten 90 Akteure der europäischen Solarbranche das Bündnis "Solar Europe Now". Es fordert die Anerkennung der Solarenergie als Schlüsseltechnologie im Rahmen des Europäischen Green Deals. Die Initiative, in der alle Wertschöpfungsketten repräsentiert sind, kritisiert einen "eklatanten Mangel an Unterstützung" für Forschung und Entwicklung. Ohne Wiederbelebung der PV-Herstellungskapazität, verliere die EU ihre industrielle Souveränität bei strategischen Technologien.
Die Studie "Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem" stützt die Grundannahme des Weckrufs. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg untersuchte die Bedingungen, unter denen das politisch erklärte Klimaschutzziel zu erreichen ist. Das Fazit vorweggenommen:
Aussage 1: Die Energieversorgung in Deutschland allein durch regenerative Energie sicherzustellen, ist technisch und systemisch machbar.
Aussage 2: Die großen Unbekannten sind das gesellschaftliche Verhalten des Einzelnen sowie die Kosten des Systemumbaus.
Die Studie geht davon aus, dass in den nächsten 30 Jahren der auf Basis erneuerbarer Energie hergestellte Strom zur wichtigsten Primärenergie wird und gleichzeitig durch die Sektorenkopplung mit stark steigendem Strombedarf zu rechnen ist – 2 bis 2,5 mal so viel wie heute. Doch was muss bis 2050 wirklich passieren, damit wir unsere CO2-Emissionen bei Verkehr, Elektrizität, Prozess- und Gebäudewärme um mindestens 95 Prozent senken? Vier mögliche Verhaltensweisen der Gesellschaft sind denkbar: Beharren (starke Widerstände gegen Einsatz neuer Technik im Privaten), Inakzeptanz(Starker Widerstand gegen Umbaugroßer Infrastrukturen), Suffizienz (gesellschaftliche Verhaltensänderungen) und Referenz (Ziel wird weder gefördert noch erschwert).
Wirtschaftlich am günstigsten wäre es, so das ISE-Fazit aus dem Referenz-Szenario, in Deutschland bis zum Jahr 2050 rund 260 Gigawatt (GW) Leistung Onshore- und Offshore-Windenergie zu installieren, gemeinsam mit 415 GW Leistung Photovoltaik. Ob dieser Mix gelingt, hängt von der gesellschaftlichen Akzeptanz für große Infrastrukturmaßnahmen ab. Ausgehend von der Annahme anhaltender Widerstände gegen Windkraftanlagen, rechnet die ISE-Studie damit, dass der Anteil der Leistung aus Windenergie statt um Faktor sieben (wie nötig) höchstens um Faktor drei ansteigen wird. Die Bedarfslücke müsste kompensiert werden durch deutlich mehr Solarenergie (zusätzliche 230 GW). Dieser Photovoltaik-Zubau macht die Energiewende wiederum teurer.
Die Studie legt auch dar: Da Windenergieanlagen höhere Volllaststunden haben als Solaranlagen, müsste grün hergestellter Wasserstoff aus dem Ausland importiert werden. Das alles führt laut Studienautor Professor Dr. Christoph Kost dazu, "dass wir in einem Deutschland mit hoher Inakzeptanz gegenüber Infrastrukturmaßnahmen 60 Prozent mehr Batteriespeicher benötigen würden als in einem Szenario, das das Potenzial der Windkraft ideal nutzt". Für die Freiburger Experten ist deshalb die Weiterentwicklung und Markteinführung sämtlicher Technologien zur Wandlung, Speicherung, Verteilung, Nutzung und zur Systemintegration erneuerbarer Energien wesentliche Voraussetzung für ein kostengünstiges Erreichen der Klimaschutzziele.
Die Studie: Wege zu einem Klimaneutralen Energiesystem
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Pressemitteilung vom 13. Mai 2020
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