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Für Architektinnen und Architekten ist die Wirtschaftlichkeit des eigenen Büros die tragende Säule ihrer freiberuflichen und unternehmerischen Aktivitäten. Mit dem Unternehmen „Architektur-/Ingenieurbüro“ müssen sie ihr Geld verdienen, Rücklagen bilden und, dort wo Mitarbeitende eingebunden sind, Arbeitsplätze sichern. Vor dem Hintergrund des Marktes, der wirtschaftlichen Turbulenzen und dem Entscheid des Europäischen Gerichtshofs, dass die Verbindlichkeit der Mindest- und Höchstsätze in der HOAI gegen EU-Recht verstößt, müssen sie sich noch mehr als bisher mit den wirtschaftlichen Disziplinen beschäftigen.
Im Seminar lernen die Teilnehmenden, wie sie ihre wirtschaftliche Situation darstellen, überwachen und Trends erkennen, um rechtzeitig auf Änderungen reagieren zu können – für sich selbst, das Büro sowie zu steuerlichen und bankspezifischen Schnittstellen. Die Teilnehmenden erhalten im Verlauf der Veranstaltung zahlreiche Hinweise zur Datenerhebung und Wirtschaftlichkeitsüberwachung. Sie können darüber hinaus Zusammenhänge erkennen, wie auf Basis spezifischer Ausgangsdaten (die im Büro schon vorhanden sind) eine Vielzahl differenzierter Betrachtungen abgeleitet und interpretiert werden können.
Typische Fehler: Vernachlässigung von kalkulatorischen Kosten, keine Einrechnung von Wagnis- und Gewinnzuschlägen, kein kalkulatorische Ansatz für bereits abgeschriebenes Anlagevermögen, keine Rücklagenbildung (um bspw. Vorleistungen finanzieren zu können und Eigenkapital für Anschaffungen ansparen zu können), keine kalkulatorische Zinsen, kein Unternehmergehalt.
Ein unzureichend berechneter Soll-Jahresumsatz täuscht falsche Werte vor, insbesondere bei der Ermittlung der Stundensätze, die Sie jetzt selbst zu ermitteln haben. Beachten Sie hierbei den Zusammenhang: Bürokosten sind die Vorgabe für die Kalkulation der Stundensätze, die Stundensätze sind wiederum die direkte Vorgabe für Ihr Projekt-Controlling – mit oder ohne EDV!
Wirtschaftskennzahlen eines Architektur- und Ingenieurbüros:
Expresskalkulation Sie berechnen Ihre Daten über Faustformeln und Richtwerte.
Vertiefte Kalkulation Auftragsbestand, Projekt-Budget-Planung Honorar-, Leistungs- und Rechnungsabgrenzung per Zeitschnitt Kostenarten / Schnittstelle DATEV Kalkul. Soll-Jahresumsatz, einschl. Unternehmer:innengehalt, Abschreibungen, kalkul. Kosten / Zuschläge Tilgung und Eigenkapitalrückführung Liquiditätsumsatz zur Auffangung der effektiven Privat- und Bürokosten Verhältnis von Honorar zu Kosten Kapazitätslinienverlauf, Konformitätsfaktorenverlauf Liquiditätsplanung, Hinweise zum Reporting Umsatz- und Rentabilitätsvorschau Rohgewinn, Cashflow, Reingewinn, steuerliches und wirtschaftliches Ergebnis
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 4. Juli 2019 entschieden: Die Verbindlichkeit der Mindest- und Höchstsätze in der HOAI verstößt gegen EU-Recht. Vor dem Hintergrund des EuGH-Urteils kommt der Kalkulation für die Projektarbeit eine enorm wichtige Rolle zu. Hierbei ist zu bedenken: Honorare sollen bzw. müssen angemessen und die Qualität der Leistungen gewährleistet sein. Der fachlichen Qualifikation kommt hier ein hoher Stellenwert zu. Als Inhaber und Inhaberin Ihres Architektur- oder Ingenieurbüros sind Sie jetzt noch mehr aufgefordert als bisher, Ihre Bürokosten (Teil A) zu kennen und die eigenen und erforderlichen Stundensätze (Teil B) zu ermitteln.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis zum 09.07.2024. Allgemeine Informationen zu den Onlineangeboten des IFBau finden Sie unter Online-Seminare.
Ergänzend zu den Dozierenden steht Ihnen bei allen IFBau Online-Seminaren eine moderierende Ansprechperson zur Verfügung. Neben der Moderation von Fragen aus Chat und Diskussionsrunden beantwortet diese auch technische und organisatorische Fragestellungen.
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