Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Veranstaltungsort für Ihre Tagung, Seminare, Produktpräsentation oder Pressekonferenz.
Seit 1978 vergibt der Schwäbische Heimatbund e. V. den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg und ehrt damit private Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer, die bei der Sanierung und Umnutzung ihres historisch bedeutsamen Hauses besonders vorbildlich vorgegangen sind. Von insgesamt 65 Einreichungen kamen 2022 elf Objekte in die engere Wahl. Nach deren Besichtigung kürte die Jury, an der auch die AKBW-Referentin für Sanierung, Modernisierung und Denkmalpflege Dr. Diana Wiedemann teilnahm, schließlich fünf Preisträger.
Der Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg steht unter der Schirmherrschaft von Bauministerin Nicole Razavi und wird seit 2006 von der Wüstenrot Stiftung finanziert. Die Bauherrschaften erhalten einen Geldpreis in Höhe von 5.000 Euro, eine Bronzeplakette für ihr Gebäude sowie Urkunden.
Weitere Informationen zu Preisträgern und Preis: www.denkmalschutzpreis.de
Corinna Wagner, Freie Architektin, Überlingen
Das 1721 errichtete Jägerhaus der Reichsabtei Salem diente lang als Wohnung für den Jäger des Klosters und die Rebleute, die am Leopoldberg Weinbau betrieben. Davon zeugt auch der mächtige Gewölbekeller. Yvonne Eisele und Sven Nolle kauften das Jägerhaus und ließen es 2020/2021 denkmalgerecht sanieren. Die alten Strukturen blieben erhalten; Schadstellen des Holzwerks wurden handwerklich gekonnt repariert. Bei der Dämmung kamen natürliche Materialien zum Einsatz. Die neuen Fenster sind originalgetreu nachgebaut.
Erstes Sanierungskonzept: Ulrich Schnitzer, Freier Architekt, Karlsruhe | Überarbeitung 2020: Florian Rauch, Architekt, Basel
Statische Sicherung, Erhalt von Originalsubstanz, Rückbau von Veränderungen, Rekonstruktion von Verlorenem, Adaption an heutige Funktionen und Energiestandards – das alles erfolgte beim Wildenhof auf hohem Niveau. 1728 erbaut, war das Gebäude ursprünglich Mittelpunkt eines weitläufigen Gutes. In den 1980er-Jahre befand sich der Hof in desolatem Zustand, bis Martin Wider, Schreiner- und Zimmerermeister sowie Restaurator, eine erste Rettungsaktion wagte und seine Werkstatt einbaute. 2020 kauften Maria und Jürgen Grieshaber den Hof und widmeten sich auch der Sanierung des eigentlichen Wohnteils.
Instandsetzungskonzept: strebewerk. Architekten, Stuttgart
Eine Sanierung die Schule machen sollte: 2016 kauften die Zimmererbrüder Detlev und Thomas Froedermann das 1731 entstandene und einst stolze landwirtschaftliche Anwesen, das sich in desaströsem Zustand befand, und sicherten dem Ortskern sein historisch gewachsenes, malerisches Straßenbild. Das Dach erhielt durch zwei Schleppgauben mehr Licht. Die Innendämmschale wurde mit Lehm verputzt. Die Durchfahrt ist durch ein neues Tor zur Straße und einen Glasabschluss zum Hof dem Hausinnern zugeschlagen und nun ein Wohnraum.
Volker Sawall, Freier Architekt, Geislingen
Es war Glück für das Kulturdenkmal von 1787, dass das Nutzungskonzept von Marlene und Johannes Widmann sich bestens mit der Struktur des spätbarocken Gebäudes vereinbaren ließ. Die beiden bewohnen den ersten Stock. Im Erdgeschoss ist neben der ungewöhnlich großen Eingangshalle und den Wirtschaftsräumen eine separate kleine Wohnung entstanden, ebenso im Dachgeschoss. Die Sanierung ging durchweg von der Erhaltung und Reparatur des Bestehenden aus. Neue Teile, beispielsweis in Küche und Bad, sind in bewusst modernen Formen gehalten.
Architekturbüro Matthias Polsfut, Rot am See
Claudia und Rüdiger Hofmann erweckten den Bahnhof von 1867 an der Strecke von Schwäbisch Hall nach Crailsheim 2018 zu neuem Leben. Mit dem Boardinghouse fanden sie eine wirtschaftliche wie denkmalverträgliche Nutzung. Im Erdgeschoss wurde die alte Bahnhofswirtschaft reaktiviert und erweitert um die Fläche der ehemaligen Eingangsund Kassenhalle. Die früheren Dienstwohnungen im Ober- und Dachgeschoss sind zu kleineren Wohneinheiten für temporäre Mietnutzungen umgebaut. Auch für den Brandschutz fand man eine kluge Lösung.
Tel: 0711 / 2196-117
maren.kletzin@akbw.de