Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
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Beim Blick in die Zukunft wird nach wie vor ein Bevölkerungswachstum in den Städten vorhergesagt. Das bedeutet im Umkehrschluss: kein flächendeckender Rückgang der Bevölkerung im ländlichen Raum. In einigen Regionen gibt es eine hohe Lebensqualität und Wirtschaftskraft, in anderen braucht es eine vorausschauende Strukturpolitik und neue Konzepte. In den letzten beiden Jahren hat die Projektgruppe Land die Situation im ländlichen Raum erforscht und ein Themenpapier mit acht relevanten Aspekten herausgebracht. Besonderer Handlungsbedarf besteht demnach bezüglich der Wohnraumbeschaffung, der Baukultur, sterbender Ortskerne und bedarfsgerechter Wohnformen, berichtete Matthias Schuster, Vertreter der Fachrichtung Stadtplanung im Landesvortand.
Zusammen mit der Akademie Ländlicher Raum und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie unter Mitwirkung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fanden 2017 vier Regionalkonferenzen in Schönau im Schwarzwald, Hermaringen, Meßkirch und Buchen im Odenwald statt. Neben Fachvorträgen haben jeweils regionale Best-Practice-Objekte die Situation beleuchtet und überzeugten besonders durch Qualität, Innovation, Vielfalt, Nachhaltigkeit, regionale Baustoffe und Engagement vor Ort.
Gemeinsam mit Reiner Probst und Uwe Bauer, Mitglieder der Projektgruppe Land, erörterte Matthias Schuster aus den Veranstaltungen gewonnene Erkenntnisse: Es besteht ein Bedarf an Mietwohnungen und auch an alternativen Wohnformen. Im ländlichen Raum sind innovative Unternehmen angesiedelt, die viele Arbeitsplätze anbieten. Für neue Arbeitskräfte fehle aber vielerorts ein Angebot an geeigneten Mietwohnungen, da nach wie vor Einfamilienhäuser im Eigentum die gängige und erstrebenswerte Wohnform für die ländlichen Bevölkerung seien. In diesem Zusammenhang könnten Betriebswohnungen einen interessanten Impuls geben.
Ortskerne stärken - hierin wurde ebenso ein wichtiges Potential gesehen. Allerdings sei es schwer an innerörtliche Grundstücke heranzukommen, da finanzielle Angebote die Eigentümer oft nicht zum Verkauf locken. Das warf die Frage auf: Wie geht es weiter im ländlichen Raum und wie kann man politisch Verantwortliche aktivieren, um vorhandene Strukturen behutsam weiterzuentwickeln? Die Themen bleiben spannend, sodass Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit den Ministerien und der Akademie Ländlicher Raum besteht.