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Regen und Bewegen, so ließe sich das 10. landesweite Treffen der Architektinnenam 17. Mai im Salmen in Offenburg umschreiben: der Regen blieb aber draußenvor der Tür, während es im Inneren des Kulturzentrums „bewegt“ zuging.
Regen und Bewegen, so ließe sich das 10. landesweite Treffen der Architektinnen am 17. Mai im Salmen in Offenburg umschreiben: der Regen blieb aber draußen vor der Tür, während es im Inneren des Kulturzentrums „bewegt“ zuging. Nach Grußworten des Baubürgermeisters Oliver Martini, der Bundestagsabgeordneten Sibylle Laurischk, der Kammervizepräsidentin Eva Schlechtendahl sowie Gudula Nieke-Mast vom Arbeitskreis Architektinnen hieß es für die rund 100 Tagungsteilnehmerinnen: aufstehen! Die Konzentrations- und Gedächtnistrainerin Waltraud Keller sorgte mit ihren über den Tag verteilten Bewegungsimpulsen nicht nur für körperliche und geistige Bewegung, sondern vor allem auch für eine Lockerung der Lachmuskeln.
Prof. Anne-Julchen Bernhardt von der RWTH Aachen University stellte zwei Studienprojekte vor, die sich mit der Erforschung der „Dienstleistung hinter der Dienstleistung“ beschäftigten. Wir nutzen Apps, geben telefonisch oder übers Internet Bestellungen auf und speichern unsere Daten in Clouds. Aber wie sieht die Organisation und das Raumprogramm eines Distributionscenters oder eines Gebäudes aus, das ausschließlich Server beherbergt? Die Bearbeitung des Themas Callcenter führte just sogar zu einem Neueintrag in der Neufertschen Entwurfslehre.
Prof. Cornelia Bott erläuterte anhand aktueller Beispiele aus Baden-Württemberg und der Schweiz, wie die Stadt als Lebens-und Arbeitsort wiederentdeckt wird. Der städtische Raum wird als „Bühne“ und „Wohnzimmer“ begriffen, aber auch als Raum angeeignet mit der Anlage von Pocketgärten, Graffitis an Wänden oder auch der Zeltstadt der S21-Gegner.
Planung ist stets als Prozess zu begreifen, um belebende Orte entstehen zu lassen, auch wenn diese nur temporär sind wie beispielsweise die Bespielung des aufgelassenen Kornhauses in Kirchheim-Teck, das dadurch wieder in den Fokus der Stadtentwicklung geriet. Die von der GEDOK Freiburg e.V. eigens für die Tagung konzipierte Ausstellung von zehn Künstlerinnen aus der Region wurde von der Kuratorin Susanne Meier-Faust und der GEDOK-Vizevorsitzenden Angelika Link in Anwesenheit mehrerer Künstlerinnen im Foyer vorgestellt. Das Tagungsmotto „Architektur bewegt“ wurde mit verschiedensten künstlerischen Techniken und unter verschiedensten Blickwinkeln behandelt.
In den Pausen zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmerinnen Gelegenheit im Erdgeschoss des Kulturzentrum zahlreiche Informationsstände zu besuchen und mit den Firmenvertretern ins Gespräch zu kommen. Ist Gender-Mainstreaming in der Verkehrswelt noch zeitgemäß? Dieser Frage ging Dipl.-Ing. Juliane Krause vom Büro „plan und rat“ nach. Auch dreißig Jahre nach der ersten Thematisierung der „gleichberechtigten Teilnahme am öffentlichen Leben“ auf der Weltfrauenkonferenz in Nairobi tun sich die am Planungsprozess Beteiligten wie beispielsweise Verwaltungen, Ämter, Planerinnen und Planer noch immer schwer mit der konkreten Umsetzung. Anhand von Analysen und Untersuchungen sowie eines „Fußwegeprojektes“ in Braunschweig wurde deutlich, dass sich im Planungs- und Umsetzungsprozedere stets die Frage gestellt werden muss: „Tun wir das Richtige für die Richtigen?“
Was es mit dem Self-Branding auf sich hat und wie sich jede Teilnehmerin ihre eigene Marke entwickeln kann, dies veranschaulichte Frau Dr. Petra Wüst aus Basel. Für welche Eigenschaften stehe ich, welche Idee habe ich von mir, was macht mich aus? Schaffe ich es meine Arbeit und mein Leitbild in vier Sätzendarzustellen? Diese und viele weitere Ansätze und Tipps der Marketingexpertin sorgten auch beim Ausklang der Tagung im Foyer mit Fingerfood und anderen Köstlichkeiten noch für Gesprächsstoff.
Die Shoo-Shoos aus Freiburg unterhielten mit einem groovigen Bühnenprogramm: die Sängerinnen als „Erbinnen“ einer maroden amerikanischen Ranch erhofften sich durch ihre Gesang- und Tanzeinlagen „planerische Unterstützung“ seitens der Tagungsteilnehmerinnen. Doch die Architektinnen verlegten sich lieber aufs Mitwippen, Mitswingen und Applaudieren. So endete die Jubiläumstagung wie sie begonnen hatte: bewegt! Ach ja, der Regen draußen: pünktlich zum Veranstaltungsende warauch er vorbei.