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Der Planungsdirektor des Verbandes Region Stuttgart Thomas Kiwitt sprach im Rahmen der Novemberreihe des Bezirks Stuttgart der AKBW vor vollem Architektenhaus.Am Anfang stand das Thema Wohnen, zu dem er feststellte, dass in der Region Stuttgart kurz- und mittelfristig großer Flächenbedarf für zusätzlichen Wohnraum bestehe. Zwar sind in der Bauleitplanung innerhalb dieser Gebietskörperschaft etwa 200 Hektar baureifes Land vorhanden, aber nur theoretisch, weil die meist privaten Grundstücke nicht zur Verfügung gestellt würden.
Kiwitt bemerkte, es gäbe wohl kaum eine Wertanlage die sich mehr lohne, als ein Grundstück hierzulande zu kaufen und 10 Jahre liegen zu lassen. Er zeigte realistisch auf, wo die Grenzen der Regionalplanung, aber auch die Grenzen des kommunalen Einflusses liegen.
Nicht nur bei der Ausweisung von Wohnbau- sondern auch bei Gewerbebauflächen, fällt künftig erheblicher Platzbedarf in der Region Stuttgart an. Wird dieser Bedarf nicht befriedigt, ziehen die Unternehmen fort. Das Dilemma ist, dass der Raum bereits dicht besiedelt ist. Um hier die richtigen Weichen zu stellen, sei viel Überzeugungsarbeit bei den 179 Kommunen der Region zu leisten. Gemeinden die die Last eines emissionsstarken Gewerbegebietes auf sich nähmen, bekämen dafür etwas mehr von der Gewerbesteuer zugeteilt. Es lässt sich im Raum Stuttgart ein direkter Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Bevölkerungswachstum einerseits sowie der Ansiedlung neuer Unternehmen andererseits nachweisen. Diese Kurve führte über die Jahrzehnte fast ständig aufwärts.
Auch beim Verkehr hat der Regionalverband Kompetenzen zur Aufstellung des Verkehrsrahmenplanes und zur Entwicklung des ÖPNVs vom Landesgesetzgeber erhalten. Hier konnte der Technische Direktor des Planungsverbandes in seiner hoch interessanten Rede anhand von Statistiken aufzeigen, dass das Berufspendleraufkommen mit 75% sehr hoch ausfalle. Die Wegelänge im Vergleich zu anderen Ballungsräumen mit 15 Kilometern aber sehr kurz sei.
Allerdings benötigten die Berufspendler für diese kurze Strecke genauso lange, wie die viel weiter Fahrenden in anderen Gegenden. Die Zuständigkeiten für den Ausbau der übergeordneten Verkehrsachsen liegen beim Bund und Land. Hier kann die Regionalplanung Engpässe nachweisen und versuchen ihren Einfluss geltend zu machen, um die dringendsten Probleme zu beseitigen. Ein wichtiger Aspekt, den schon der Vorsitzende des Bezirks Stuttgart Matthias Grzimek bei seiner Einführung ansprach, ist die IBA StadtRegion Stuttgart 2027. Die neu gebildete IBA GmbH, in der die Architektenkammer vertreten ist, mit Präsident Markus Müller, der für die planenden Berufe spricht, sucht zur Zeit eine Intendantin, einen Intendanten für die kuratorische Geschäftsführung. Es werden im Rahmen der IBA Leuchtturmprojekte erwartet, für die es keine Vorbilder gibt. Stuttgart mit Umland, als eine der weltweit stärksten Regionen, erhofft sich durch diese Ausnahme auf Zeit Lösungen für kostengünstigen Wohnungsbau, für nachhaltige Mobilität, für die sich wandelnde Wirtschaft sowie für städtebauliche und architektonische Exzellenzprojekte, die sich in ihrer Qualität mit der Weißenhofsiedlung messen können.