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Foto: Juergen Pollak
72639 Neuffen
Ein Haus, vier Ansichten Das vorgestellte Gebäude ist ein dreigeschossiges Wohnhaus, dessen Hülle aus vorgegrauten, horizontal angeordneten Weißtannenprofilen besteht. Sie bedecken nicht nur die Gebäudelangsseiten, sondern ziehen sich auch über die gesamte Satteldachfläche und verbergen den darunter liegenden Dachaufbau. So bekommt der Baukörper einen klar definierten,monolithischen Charakter. Weder Dachüberstände noch andere auskragende Bauteile lenken davon ab. Die Leisten laufen - auf Gehrung gesägt - spitz zu. Ein paar Zentimeter stehen sie an den Giebelseiten über und geben mit ihrem Schattenwurf dem Gebäude trotz eindeutig definierter Form weiche Konturen.
Während die Giebelfassade im Westen zur Aussicht ins Tal vollflächig verglast ist und zugunsten einer schmalen Balkonzone zurückspringt, zeigt die Gebäudeseite am Fuß des Burgbergs Hohenneuffen eine im exakten Fugenbild verlegte HPL-Verkleidung in strahlendem Weiß. Fensteröffnungen in unterschiedlichen Größen und Formaten sind spannungsvoll auf der Fläche verteilt. Auf der Nordseite ist der Hauseingang als großes weißes Tor gesetzt, in Richtung Süden wendet sich ein quadratisches Fenster mit dunkler Rahmung vom Essplatz aus mit großen Glasschiebetüren der Terrasse, dem Pool und dem Garten zu. Die flächenbündig ins Dach eingelassene Photovoltaik-Anlage wirkt als geometrisches Pendant dazu.
Veredelter Rohbau in Holz und OrtbetonDas Gebäude ist als Holz-Hybridbau konstruiert. Das Hanggeschoss auf Straßenniveau wurde aus wasserdurchlässigen Beton hergestellt. Im Innern zeigen die Wände ungeschminkt ihre Betonoberfläche. Bewusst nicht in Sichtbetonqualität ausgeführt, erzeugen sie mit ihren rauen Kanten und ihrer Unregelmäßigkeit eine besondere Lebendigkeit. Der schwarzbraune von hellen Einschlüssen durchzogene Terrazzoboden - der sich durch alle Räume des Hauses inklusive der Duschen zieht - und die Holztüren sowie Fensterrahmen im warmen Naturton geben den Räumen die charmante Anmutung eines ästhetisch veredelten Rohbaus.
Die Treppen verlaufen entlang der Gebäude-Längsachse. Betonfertigstufen führen hinauf in die Haupt-Eingangszone. Hier setzt die Gebäudekonstruktion in Holzrahmenbauweise auf. Die Innenwände bestehen aus massiven Brettsperrholzelementen mit endfertiger Sichtoberfläche aus Kiefer, die präzise vorgefertigt wurden. Vereinzelt ergänzen filigran dimensionierte Stahlstützen sowie Unterzüge die Statik. Die Zwischendecken bestehen ebenfalls aus Brettschichtholzelementen. Als Dämmung wurde Zellulose in den Zwischenräumen der Holzrahmenkonstruktion und Holzweichfaserplatten als äußere Beplankung verwendet. So kamen fast nur nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz. Lediglich an erdberührten Stellen im Untergeschoss wurde EPS eingesetzt. Das Energiekonzept basiert auf einer Sole-Wärmepumpe mit Warmwasserspeicher. Die Photovoltaikanlage liefert die nötige elektrische Energie. Ein Energiespeicher soll nach einer Analysephase nachgerüstet werden.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.