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Die Jubiläumsausgabe des Landschaftsarchitektur-Quartetts startete mit einem Novum: Andrea Gebhard, Landschaftsarchitektin, Stadtplanerin und an diesem Tag eine der Diskutanten auf dem Podium, gab ein kraftvolles Statement zu Beginn des Abends ab – nicht nur als Impuls für die folgende Diskussion, sondern auch für die planenden Professionen.
Sie appellierte an den Berufsstand, wie wichtig es sei, sich nicht mehr nur in die Fachlichkeit zurückzuziehen, sondern auch politische Aufgaben wahrzunehmen. Sie unterstrich die wichtige Funktion der Landschaftsarchitektur: die doppelte Innenentwicklung – Entwicklung der Freiräume und der zukünftigen Wohnungen – genauso anzugehen wie den Schulterschluss mit Ingenieurinnen und Ingenieuren. Nur so könnten nachhaltige Infrastrukturen entwickelt und die Fragen zum Klimawandel gleichzeitig gelöst werden, wie beispielsweise durch die Entwicklung von Retentionsräumen. Lösungen für die Herausforderung, gute Lebensräume zu schaffen, ließen sich nur in integrativer Zusammenarbeit finden. Landschaftsarchitektur sei unverzichtbar, um echte Heimat für alle zu entwickeln, und gleichzeitig die Disziplin, die klarmachen muss, dass die querschnittsorientierten Aufgaben originär diejenigen sind, die Planerinnen und Planer zu lösen haben. Natürlich sei es hier relevant, dies auch in das öffentliche Bewusstsein und in das Bewusstsein der Verwaltung zu transportieren – auch durch Veranstaltungsformate wie diese.
Das Plenum würdigte die Aussagen zustimmend mit großem Applaus, bevor Moderator Wolfgang Nies die Teilnehmenden auf dem Podium vorstellte. Eine fachkompetente Runde hatte sich bereits am Morgen des Veranstaltungstags getroffen, um sich einen Eindruck von den Projekten zu verschaffen, über die am Abend gesprochen werden sollte (siehe DAB Ausgabe 8/2018). Andrea Gebhard (Freie Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, mahl·gebhard·konzepte, München), Tilman Latz (Freier Landschaftsarchitekt, Stadtplaner und Architekt, Latz+Partner, Kranzberg), Claus Bury (Bildhauer, Frankfurt/M.) und Knut Stockhusen (Ingenieur, Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart) führten eine spannende Diskussion,in der deutlich wurde: Wir leben in einer gebauten Umwelt und auch das Umfeld in direkter Nachbarschaft zur Industrie ist Landschaft. Landschaft, die wertig und für die Nutzenden mit hohem Mehrwert gestaltet sein kann, betonte Tilman Latz zu Beginn der Diskussion.
Dies zeigt auf beeindruckende Weise – auch nach 20-jährigem Bestehen – der Heinrich-Mayer-Park in Altbach. Wie relevant es ist, Elemente aus den Gegebenheiten zu „transportieren“, um einen neuen Ort zu schaffen, mit dem sich die Bevölkerung identifizieren kann, zeigt die Ufergestaltung in Remseck am Zusammenfluss von Rems und Neckar. Auch hier wurde deutlich, dass das gemeinsame Agieren aller Beteiligten Grundlage für das gute Gelingen solcher Projekte ist, betonte Knut Stockhusen. Trotz stark differenten Interessenlagen der verschiedenen, an der Planung Mitwirkenden konnte für Remseck eine neue Mitte geschaffen werden, die sich bereits jetzt etabliert hat. Andrea Gebhard unterstrich: Es sollten grundsätzlich Strukturen geschaffen werden, die von Beginn an alle notwendigen planenden Disziplinen bei den Projekten verpflichtend einbeziehen. Obwohl die Projekte durchaus mit kritischem Blick betrachtet wurden (ein kleiner Grundsatz des Quartetts), wurden auch beim dritten Projekt in Nagold viele lobende Worte gefunden. Beispielhaft sei, dass hier die Politik erkannt hat, wie sehr Freiraum eine Stadt stärken kann und daher auch von politischer Ebene die positive Stadtentwicklung unterstützt wird. Gemeinsam unterstrich man zum Ende des Abends: Es lohnt, wenn die Planenden viel Energie investieren, denn mit passendem Nachdruck kann man für das Gute überzeugen. Alle Beteiligten – die planenden Professionen, Politik und Verwaltung zusammen mit der Bevölkerung – müssen ein gemeinsames Ziel verfolgen, um gute Lebensräume für die Menschen zu schaffen. Landschaftsarchitektur erfüllt die notwendige Querkompetenz und spielt dabei DIE entscheidende Rolle. Was sie kann, zeigten diese drei Projekte eindrücklich.
Am 20. September 2017 wurden drei unterschiedliche Wohnumfelder im Treffpunkt Rotebühlplatz, Stuttgart vorgestellt und diskutiert: die Alte Weberei in Tübingen, der Citypark in Karlsruhe und die Cäsar-von-Hofacker-Anlage in Ludwigsburg
Landschaftsarchitektur lohnt sich