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Foto: b.mueller
Bädleweg 4377933 Lahr
Der Bereich Innenstadt Südwest, gelegen zwischen Innenstadt und Schutter, war lange Zeit geprägt durch gewerbliche Brachen. 2005 wurde das Areal förmlich als Sanierungsgebiet festgesetzt. Es wies gravierende Missstände auf: gefährdete Nahversorgung für die Südstadt, unzureichende Erschließung, verbauter und kaum wahrnehmbarer Flusslauf der Schutter. Der Zustand der Schutter wurde außerdem im Gewässerentwicklungsplan 2004 aufgrund von Verbauungen und nahe ans Ufer reichender Bebauung als sehr naturfern eingestuft.
Somit stand als eines der wesentlichen Sanierungsziele der naturnahe Umbau der Schutter und damit einhergehend die Herstellung der Erlebbarkeit des Gewässers fest. Aufgegriffen wurde damit auch die städtebauliche Leitlinie des „Blauen Bandes der Schutter“. Dieser Begriff wurde durch die erste Bewerbung der Stadt für eine Landesgartenschau geprägt. Lahr hat damals zwar keinen Zuschlag erhalten, doch seit 2002 hat der Gemeinderat die Idee, die Schutter als Lebensader der Stadt wieder zugänglich zu machen, als Leitlinie der städtebaulichen Entwicklung festgelegt.
Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Innenstadt Südwest im Jahr 2006 bot sich die Gelegenheit, der Schutter zwischen Bädleweg und Alter Bahnhofstraße wieder mehr Raum zu geben, indem Wegerechte und Uferrandstreifen im Bebauungsplan festgeschrieben wurden. Die nun anstehende Wohnhausneubebauung rückt um mehr als 13 Meter von der Schutter ab und bietet so Platz für eine Renaturierung. Wo früher ein Einkaufsmarkt unmittelbar am Gewässer stand, ermöglichen heute abgeflachte Uferbereiche einen Zugang zum Fluss. Durch den Einbau von Quadersteinen und der damit verbundenen Terrassierung konnte eine weitgehend flache Böschung hergestellt werden. Die Steine können gleichzeitig zum Sitzen und Verweilen genutzt werden. Ein kombinierter Geh- und Radweg führt nun in einer abgesenkten Trasse zwischen der Neubebauung und dem Fluss und schafft über das Areal Nestler eine neue, grüne Verbindung bis zur Alten Bahnhofstraße. Der Bereich zwischen Weg und Ufer wurde mit standortgerechten, heimischen Gehölzen zurückhaltend bepflanzt. Zur viergeschossigen Neubebauung hin vermitteln Zierkirschen den Höhensprung.
Durch die Renaturierung dieses Schutterabschnittes kommt die Stadt ihrem Ziel, den die Stadtgeschichte prägenden Fluss als durchgängige öffentliche Grünzäsur wieder erlebbar zu machen, wieder einen Schritt weiter. Die Nachbarschaft erhält mit der Anlage ein hochwertiges Umfeld, das über den Bädleweg eine wichtige Verbindungsachse zwischen der nördlich und südlich des Flusses gelegenen Stadt darstellt.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.