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In seiner fast 300-jährigen Geschichte wurde der Karlsruher Schlossplatz seit seiner Entstehung bereits mehrfach umgestaltet. Entstanden als Ehrenhof, wurde er im Lauf der Jahrhunderte vom Lustgarten zum Bürgergarten und 1967 aus Anlass der Bundesgartenschau als schlichtes Rasenparterre angelegt. 1989 erfuhr der Schlossplatz eine weitere Umgestaltung in Anlehnung an barocke Vorbilder. Nachdem die Umgestaltung bereits wieder in die Jahre gekommen war und zahlreiche Defizite aufwies, wurde der Karlsruher Schlossplatz im Jahr 2011 durch das Landschaftsarchitekturbüro Agence Ter mit Sitz in Karlsruhe und Paris erneut umgestaltet.
Der Entwurf bezieht sich mit seiner wesentlichen Leitidee wieder auf die Grundlage der Gestaltung von 1967. Der Landschaftsarchitekt Henri Bava entwickelte mit seinem Büro ein neues Konzept für den Schlossplatz, das die „Via Triumphalis“ der Karlsruher Fächerstadt wieder stärker betont. Ausgehend vom Schloss reicht die Achse über den Marktplatz, das Rondel bis zum Ettlinger Tor. Die im Konzept der 1980er Jahre vorhandene Querachse im Rasenparterre wird im Entwurf von Bava zugunsten eines axialen Bezugs aufgehoben und so die Verbindung der Innenstadt mit dem Schloss deutlicher akzentuiert. Lineare Staudenrabatten begleiten die zentrale Achse mit jahreszeitlichen, wechselnden Blütenaspekten.
Markanteste Änderung der neuen Gestaltung ist die freie Sicht auf das Schloss. Möglich wurde dies durch die Entfernung der Fontaine, im Kreuzungspunkt der Wege. Die ehemals vier Rasenflächen des Mittelparterres wurden im neuen Entwurf angehoben und zu zwei länglichen Rechtecken zusammengefasst, wodurch die axiale Kraft gestärkt wurde. Die Rasenflächen werden durch Spiegelachsen in Form von Wasserfugen gegliedert. Die am Ende der Achsen gesetzten Mythologischen Figuren des Hofbildhauers Ignaz Lengelacher von 1760 spiegeln sich im Wasserfilm der Becken im neuen Mittelparterre des Schlossplatzes.
Für die Karlsruher Bürger ist der neu gestaltete Schlossplatz häufig besuchtes Ausflugsziel. Die öffentliche Anlage lädt Besucher ein zu Spaziergängen und als Ruheort in der Stadt. Die auf der formalen historischen Grundlage entwickelte neue Konzeption des Entwurfs hat alle Anforderungen und Bedürfnisse einer zeitgenössischen öffentlichen Anlage zu erfüllen.
Im Landschaftsarchitektur-Quartett wird unter anderem die Ambivalenz zwischen gartengeschichtlicher Verantwortung in historischen Anlagen, Gestaltungsanspruch im öffentlichen Raum und alltäglichen Nutzungsanforderungen (respektive Nutzdruck) diskutiert. Der Karlsruher Schlossplatz kann dabei in der Diskussion auch als Referenz dienen für vergleichbare öffentliche Orte in anderen Städten. Des Weiteren ist eine vielfältige und spannende Diskussion zu erwarten über die Bedeutung nichtkommerzieller öffentlicher Räume und kommerziell genutzter Freiräume in der Stadt.
ProjektdatenFertigstellung: September 2011Bauherr: Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Karlsruhe.Planung: Agence Ter GmbH Landschaftsarchitekten.