Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Veranstaltungsort für Ihre Tagung, Seminare, Produktpräsentation oder Pressekonferenz.
Metzingen ist eine Kleinstadt mit ca. 22.000 Einwohnern am Fuße der Schwäbischen Alb umgeben von Streuobstwiesen und Weinbergen. Der historische Kelternplatz mit den sieben Keltern gilt als Wahrzeichen der Stadt und zeugt von einer Jahrhunderte alten Weinbautradition in Metzingen. Seit dem 18. Jahrhundert siedelten sich Textil- und Gerberbetriebe in Metzingen an, die das Wasser des Flüsschen Erms zur Produktion nutzten.
Heute ist Metzingen weltweit bekannt als Shoppingparadies, das von über drei Millionen Menschen im Jahr besucht wird. Ein Drittel der Besucher kommen aus dem Ausland und besuchen die inzwischen mehr als 70 Outlets exklusiver und bekannter Markenhersteller. Die Outletcity wächst stetig. Im Gegensatz zu den allermeisten andern Outlet-Standorten, die auf der „Grünen Wiese“ nahe am Autobahnkreuz angesiedelt wurden, ist die Outletcity Metzingen inmitten der Stadt gewachsen. Der enorme Zuwachs an Verkaufsflächen in der Stadt und die riesige Zahl an Besuchern, die täglich nach Metzingen kommen, führte zu tiefgreifenden Veränderungen in der Stadtstruktur, im Erscheinungsbild sowie im sozialen Gefüge der Stadt. Entwickelt wird die Outletcity von der Holy AG, die als Immobilieneignerin die Grundstücke und Immobilen generiert und an die Modefirmen vermietet. Metzingen und die Outletcity gehen ineinander über. Am zentralen Lindenplatz trifft die Einkaufslandschaft auf das alte Metzingen. Der Übergang ist allerdings auch hier fließend: Metzingen ist Outletcity und die Outletcity Metzingen.
Neben den städtebaulichen und architektonischen Aufgaben, die sich bei einem derartig dramatischen Wandel des urbanen Gefüges ergeben, kommt der Gestaltung und Strukturierung des Freiraums eine ganz besondere Rolle zu. Der vormals öffentliche Raum wird Teil der Konsumwelt und ist zugleich Stadtraum und Identifikationsraum für die Bürger Metzingens und für die Besucher der Stadt. Die gestalterische und funktionale Verknüpfung der Outletcity mit den vorhandenen Strukturen der angrenzenden Stadt, stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Hier verlangt Outletcity insbesondere das Zusammenführen der städtischen Fußgängerzone mit den neuen Konsumzonen der Outletcity nach unkonventionellen Ansätzen, um eine nachhaltige Entwicklung für die Stadt Metzingen zu erreichen.
Ein großer Teil der Freiraumgestaltung in der Outletcity und seinen angrenzenden Bereichen stammt von Gesswein, Henkel und Partner Landschaftsarchitekten aus Ostfildern. Die aktuellen Freiraumkonzepte der Outletcity, wie die Gestaltung des Freiraums im neuen Schwenkel- Areal, wurden von Koeber Landschaftsarchitektur aus Stuttgart entworfen. Die städtebaulichen und architektonischen Entwicklungen der Outletcity stammen von den Architekturbüros Riehle+Assoziierte aus Reutlingen und Blocher Blocher Partners aus Stuttgart.
Im Landschaftsarchitektur-Quartett werden die Gestaltungskonzeptionen im urbanen Freiraum diskutiert. Besonders beleuchtet werden die Grenzen zwischen öffentlichem Raum und kommerziell genutzten Freiflächen. Dabei stellt sich u.a. die Frage, ob und worin sich kommerziell entwickelte Freiräume von öffentlichen Freiräumen für Konsumenten unterscheiden. Die oftmals diffusen Grenzen zwischen öffentlichen und privaten Flächen und die sich daraus ergebenden Interessenskonflikte werden am Beispiel der Outletcity Metzingen anschaulich beleuchtet. Eine spannende Diskussion ist auch darüber zu erwarten, wie sich die Ansprüche des Flaneurs im Karlsruher Schlossgarten, zu denen des Konsumenten in der Metzinger Outletcity unterscheiden. Kann der kommerziell entwickelte Freiraum in einer Stadt auch die Interessen der Bewohner einer Stadt an den öffentlichen Raum erfüllen?