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Die Architektenkammer nimmt Stellung zu dem vom Kabinett beschlossenen Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept.
Die Architektenkammer Baden-Württemberg begrüßt die Bestrebungen der Landesregierung, mit gesetzlichen Regelungen den Klimaschutz und die Energiewende voranzutreiben. Allerdings mahnt sie bei dem nun ins Kabinett eingebrachten Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) mehr Berücksichtigung des innerstädtischen Bereichs und eine ganzheitliche Betrachtungsweise an. Statt nur Einzelprojekte wie den Ausbau von Windkraft-Anlagen, Fahrrad-Wegenetze oder Carsharing-Konzepte zu betreiben, empfiehlt sie, zunächst übergreifende Maßnahmenpläne zu erarbeiten. Insbesondere bei Eingriffen im innerstädtischen Bereich gilt es das ganze Quartier im Blick zu haben und gleichermaßen baukulturelle und gestalterische wie mikroklimatische und ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Unabdingbar gehört hierzu beispielsweise auch die Planung von Freiräumen und Pflanzungen, die wiederum den jeweiligen Standortbedingungen maßgeschneidert Rechnung tragen muss. Denn nur durch eine fachmännisch angepasste Artenauswahl lassen sich die Voraussetzungen für eine nachhaltige und funktionstüchtige Bepflanzung schaffen.
Präsident Wolfgang Riehle warnt: "Zu einseitige Ansätze beeinträchtigen das Stadtbild und rauben uns letztlich Lebensqualität. Auch in ökologischer Hinsicht sind sie kontraproduktiv." Er verweist auf das im Februar verabschiedete Nachbarschaftsgesetz, das die bisherigen Grenzabstände für mittelgroße oder schmale Bäume verdoppelt hat: Um eine Beschattung von Solaranlagen auszuschließen, dürfen sie im Innenbereich nur noch mit mindestens vier Meter Abstand zum Nachbarn gepflanzt werden. In vielen kleineren Gärten ist somit eine Baumpflanzung gar nicht mehr erlaubt. Neben der gestalterischen Bereicherung, die solche Gehölze oft für die Nutzer bedeuten, hat diese Gesetzesnovelle auch die negativen mikroklimatischen Auswirkungen außer Betracht gelassen. So vermag beispielsweise eine Buche mit einem Stammdurchmesser von einem Meter die Feinstaubemissionen eines PKW mit jährlicher Laufleistung von 20.000 Kilometern zu filtern. Darüber hinaus werden im Sommer natürliche Schattenspender sowie die von Bäumen bewirkte Verdunstungskühlung und Staubbindung fehlen.
Die Architektenkammer warnt deshalb vor zu einseitiger Beförderung von Einzelaspekten. An erster Stelle müsse immer die Betrachtung des konkreten Ortes stehen, für den es das passende, ganzheitliche Konzept zu entwickeln gelte.
vom 25. Februar im Rahmen der Anhörung zum Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept Baden-Württemberg als pdf-Datei zum Download