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Industrienationen haben oft die Auffassung, dass ihre Kultur und ihre Art und Weise, an Probleme heranzugehen, das Nonplusultra sind. Technologien werden exportiert, anderen aufgezwungen und manchmal nur zu gerne von den "Entwicklungsländern" übernommen. Die Architektur bildet hier keine Ausnahme: Europäische Bauweisen oder Konzepte werden einfach in die sogenannte "Dritte Welt" übertragen – vom Reihenhaus über den Geschosswohnungsbau bis zum Hochhaus. Nicht selten bleiben Traditionen und Werte der angestammten Bevölkerung und der Charme des Landes dabei auf der Strecke, obwohl man gerade hier häufig auf Wissensschätze und intelligente Problemlösungen trifft.
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Lauber, unter anderem Architekt des Deutschen Literaturarchivs in Marbach und emeritierter Professor der Hochschule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG), hat die Baukultur in Westafrika knapp zwei Jahrzehnte lang erforscht. Zwischen 1985 und 2003 untersuchte und dokumentierte er im Rahmen von Forschungsreisen gemeinsam mit Studierenden der HTWG Konstanz die traditionelle Architektur in Marokko, Mauretanien, Mali, Togo und Kamerun. Die dort zum Einsatz kommende, im wahrsten Sinne des Wortes ursprüngliche Bauweise ist bestens auf die schwierigen Bedingungen der Tropen ausgelegt, in denen das Klima von feuchtheiß bis extrem trocken reicht. So hat beispielsweise eine, aus europäischer Sicht vielleicht primitiv wirkende, aus Holz und Stroh gebaute, offene Schulhütte ein viel angenehmeres Raumklima als der mit Entwicklungshilfemitteln errichtete Schulbau aus Stein oder gar Beton.
Doch nicht nur Architektur analysiert haben Wolfgang Lauber und seine Studenten. Gemeinsam mit Studierenden des École National d'Ingenieurs (ENI) in Bamako setzten sie die gewonnenen Erkenntnisse beim Bau eines Kulturzentrums und Museums in Enndé (Mali) um: Hier kamen nur traditionelle Baustoffe wie Lehm, Palmöl und örtliche Natursteine zum Einsatz. In den 90er-Jahren floss das traditionelle Wissen bei der Umsetzung dreier Projekte in Rio de Janeiro mit ein: die Sanierung einer Favela, der Bau eines Kinderdorfes und die Erweiterung einer Berufsschule. Diese entstanden in Kooperation mit der ortsansässigen Universidade Federal Fluminense (UFF) und der Pontifícia Universidade Católica (PUC).
Porträts der mit den Studierenden gemeinsam umgesetzten Bauten sowie die Ergebnisse seiner Forschungsprojekte hat Wolfgang Lauber in einer Publikation zusammengefasst:Traditionelle Architektur der Tropen. Anonymes Bauen mit der Gemeinschaft. Forschungsprojekte an der Hochschule HTWG Konstanz. Broschüre, 98 Seiten, 27 x 27 cm, ISBN 978-3-00-045341-0 (nicht im Handel erhältlich). Druck und Vertrieb: Ruch-Medien, Konstanz, info spamgeschützt @ spamgeschützt ruch-medien.de
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