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Ein kleines Jubiläum: seit der Einsetzung ihrer Projektgruppe "Architektur macht Schule" im Jahr 2007 hat die Architektenkammer Baden-Württemberg nun zum zehnten Mal eine öffentliche Veranstaltung zu diesem Vermittlungsthema durchgeführt. Entsprechend dem vielfach geäußerten Wunsch lag der Schwerpunkt am 28. September 2015 auf Aktivität und Erfahrungsaustausch.
Mit launigen Worten vom Reutlinger Architekten Ulrich Schwille begrüßt, lernten die im Saal vertretenen Architekturvermittlerinnen und -vermittler den Nachfolger von Professor Winfried Engels kennen. Jener ist Mitglied des Landesvorstands und begleitet künftig die Initiative "Architektur macht Schule" im Ehrenamt.
Den Anfang machte ein Interview von Jeannette Merker (Einsateam Berlin; Foto: links) - sie moderierte die folgenden Stunden mit Souveränität und Frische - mit Claudia Knodel. Als Projektleiterin auf Seite des Hauptamts zog diese aus der Arbeit der letzten Jahre Bilanz: "Wir erhalten viel positive Resonanz von Rektoren, Lehrern, Ministerien und unseren Mitgliedern. Gleichwohl lässt sich schwer einschätzen, wie gut das Thema in der ganzen Breite der baden-württembergischen Schullandschaft angekommen ist."
Welche Möglichkeiten der Modellbau für das Verständnis von Architektur bietet, erläuterte Stephanie Reiterer. Die freie Innenarchitektin und Architekturvermittlerin ist stellvertretende Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Architektur und Schule Bayern und engagiert sich dort mit viel Erfolg in Sachen Baukultur, wozu auch Fortbildungen für Lehrer und Projekte mit Schülern gehören.
Präsentation zum Download
Albert Gothe, Pädagoge und Architekt aus Malsburg, gab Einblick in seine Methode, die Architekturwahrnehmung von Jugendlichen zu schulen. "Dem enormen Potenzial steht eine enorme Sprachlosigkeit gegenüber." Bei seinen regelmäßigen Workshops auf dem Architekturcampus in Vitra führe er eine Art Alphabetisierungskampagne durch.
"Jede Beteiligung muss eine Konsequenz haben", betonte Luise Lübke. Es gelte, den Schülern Rückmeldung zu geben, was aus ihren Ideen im Rahmen eines Partizipationsverfahrens geworden sei. Die Leiterin des BAUKASTEN Bremen - einer Architekturschule für Kinder und Jugendliche, die ihresgleichen in Deutschland sucht - berichtete von Beispielen aus der Planungsphase Null.
Im Anschluss an die drei Impulsvorträge konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst aktiv werden. Die einen erarbeiteten Statements und kleine Beispiele zum Modellbau, die nächsten beschäftigten sich mit ihrer Wahrnehmung des Raums - und des Gartens, die dritten vertieften das Thema Beteiligung.
Auf Papiertischdecken notiert, waren die Ergebnisse aus den drei Workshops beim Abschlussplenum an der Wand abzulesen:
"Ich fand das heute sehr pragmatisch - das ist genau das, was wir brauchen", lobte Stephanie Schwarz-Hauns, Deutschlehrerin an einem Stuttgarter Gymnasium.
Insgesamt scheint das etwas experimentelle Format bei den Teilnehmern gut angekommen zu ein. Nun gilt es, die angerissenen Vermittlungsformen - Modellbau, Methoden der Raumwahrnehmung und Beteiligungsverfahren - über gesonderte Veranstaltungen zu vertiefen.