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Reg.-Nr.: 2005-2-02Aufgabe: Neuordnung und Modernisierung der Festhalle in Rosenfeld
Auslober: Stadt Rosenfeld
Wettbewerbsart: Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb
Zulassungsbereich: EWR
Teilnahmeberechtigung: Architekten sowie Stadtplaner, Garten- und Landschaftsarchitekten und Innenarchitekten in Arbeitsgemeinschaft mit Architekten
Teilnehmer: 7
Fachpreisrichter: Dipl.-Ing. Gabriele D’Inka, Fellbach; DBM Heiner Giese, Rottenburg; Dipl. Ing. Günter Hermann, Stuttgart; Prof. Hans Klumpp, Aichtal (V); Stadtbaumeister Bernhard Müller, Rosenfeld
Wettbewerbssumme: 22.500,00 Euro (inkl. MwSt.)
Preisgerichtssitzung: 13.05.2005
Es wird ein Entwurf vorgeschlagen, der die vorhandene Halle in ein klares, einfaches und eindeutig neues Gebäude verwandelt, das selbstbewußt zum kräftigen Schulhaus aus der Jahrhundertwende steht. Beide Gebäude werden über einen neu gestalteten Platz als öffentlichen Raum zusammengefügt und von ihm aus erschlossen. Die Festhalle erhält eine neue Hülle, die Haupt- und Nebengebäude zu einem einheitlichen Baukörper zusammenfügt und ihm mehr Kraft und Stärke verleiht. Erschlossen wird die Festhalle über eine gläserne Fuge, die sowohl als Pausenhalle, als auch als vergrößertes Foyer fungiert. Bemängelt wird hier die Anordnung der Garderoben auf der unteren Ebene. Das jetzige Erscheinungsbild des Saales im Inneren wird beibehalten, in seiner Stimmung durch geschickte Ergänzungen in der Lichtführung erhöht. Vorschläge zur Vergrößerung, bzw. zur Erweiterung in das Foyer und über die Galerie werden begrüßt. Die Verfasser deuten die Vorstellung an, den Raum über eine Öffnung in der Giebelwand in den Platzraum hinaus zu vergrößern, was als hervorragendes Angebot angesehen wird und uunbedingt weiter ausformuliert werden sollte. Der Nebenraumbereich wird an beiden Enden ergänzt, funktional für die neue Nutzung ertüchtigt und versorgt die Halle mit den notwendigen Fluchtwegen. Die Reduziertheit der Architektursprache, die mit einfachen und sehr angemessenen Mitteln einen formal schönen Baukörper erzeugt und durch die Zusammenfassung gute Proportionen entstehen läßt, wird besonders positiv bewertet und hervorgehoben. Die vorgeschlagenen Maßnahmen kommen mit relativ wenigen Eingriffen in den Bestand aus, die Tragkonstruktion wird grundsätzlich beibehalten. Das vorgesehene Budget wird eingehalten und die Folgekosten liegen im Vergleich aller Arbeiten im günstigen Bereich.Insgesamt eine sehr gekonnte und sympatische Arbeit, die eine präzise und saubere Konzeption vorträgt, die in ihrer Reduziertheit auf besondere Weise der Aufgabe einer Festhalle im ländlichen Raum entspricht.Tragwerk:Es werden fünf bautechnische Aufgabenstellungen formuliert, die als machbar eingeschätzt werden, die aber einer näheren Überprüfung bedürfen.- Verstärkung des Dachtragwerks in einer oberseitigen Schicht.- Öffung der Foyerwand zum Saal.- Öffnung in der Giebelwand zum Hof- Entfernung der untergeschossigen Mitteltragwand im Zwischenbau- Verschiebung der Saaltrennwand zum Nebengebäude in Richtung StraßeUm mit einem angemessenen Aufwand die formulierten Ziele zu erreichen, können Anpassungen in der Geometrie an die vorhandene Struktur erforderlich werden. Unabhängig davon sind die Tragwerksergänzungen und Tragwerkseingriffe überschaubar und insgesamt als verhältnismäßig gering zu bewerten.
Der Entwurf fügt sich städtebaulich gut in die Umgebung ein. Die Siutation zum direkt benachbarten Schulgebäude wurde gegenüber dem Bestand nicht wesentlich verändert. Die bisherige Gebäudearchitektur wurde in vielen Teilen übernommen und an den Anbauteilen mit modernen Gestaltungselementen versehen. Die Westgiebelfassade zum Schulhof mit neuem Eingang scheint etwas zu überdimensioniert und steht zu stark in Konkurrenz zum eigentlichen Baukörper. Die Anforderungen an das Raumprogramm sind gut erfüllt und sind im Hallen- und Foyerbereich vergrößert worden. Alle funktionalen Anforderungen sind erfüllt und orientieren sich im Wesentlichen am Bestand. Im Wesentlichen wurden die Grundrisse des Bestandes übernommen. Eingriffe erfolgten hauptächlich an der Südseite zur Hallenerweiterung und am Westgiebel zur Foyererweiterung mit neuem Eingangsbereich. Das innenliegende Treppenhaus zur Empore und im UG entfällt. Die Pausenhalle als Verbindungselement zwischen Festhalle und Schule wird erneuert und dient auch als Treppenzuführung zum UG. Die Eingriffe sind bezogen auf das Gesamtvolumen als gering einzustufen. Im UG sind nur geringfügige Umbauarbeiten in den WC-Bereichen vorgesehen. Die Eingriffe in die bestehenden Tragkonstruktionen sind eher gering. Im Bereich der Hallendecke wird durch die Abänderung der Binderabständer der Charakter doch wesentlich verändert. Der bisherige Charme der Decke geht verloren. Die dargestellte abgehängte Lüftung wirkt störend. Der Foyerbereich wird durch seine Erweiterung mit dem neuen Eingang zwar vergrößert, die Garderobenanlage hinter der Foyerverglasung überzeugt nicht, ebenso, wie die innenräumliche Gestaltung des Luftraumes im Foyer. Die Materialwahl des Nebengebäudes wird als unangemessen bewertet. Im Wesentlichen wird sonst am alten Bestand festgehalten und die Eingriffe sind als zurückhaltend zu bezeichnen. Die Investitionskosten sind aufgrund des sich am Bestand orientierenden Entwurfes plausibel. Tragwerk:Das Hallentragwerk bleibt in seiner Grundstruktur erhalten. Die Eingriffe in Foyer sind jedoch so stark, daß vermutlich dieses Bauteil bautechnisch nicht gehalten werden kann. Der damit erreichbare Nutzungsgewinn scheint dies nicht zu rechtfertigen.
Mit einfachen Mitteln versucht der Verfasser auf die funktionalen, gestalterischen, entwurflichen und materiellen Anforderungen einzugehen. Seine grundsätzliche Haltung zur Aufgabenstellung kommt ihm hierbei entgegen. Er konzentriert sich auf das Wesentliche. Er anerkennt die Architektursprache der Zeit um 1960 und fügt ergänzende Elemente entsprechend hinzu. Er erfüllt die Anforderung durch das Raumprogramm und Funktion und verändert nur das Wesentliche im Eingangsbereich. Er entwickelt aus dem Gebäudequerschnitt die Gestaltung des Foyers (Loggia) mit dem Hauptbau und dem Zwischenbau. Dieser Eingriff ist jedoch konstruktiv nicht einfach zu bewältigen. Positiv zu bemerken ist: Die eindeutige städtebauliche Haltung zum Erschließungsplatz und den Nachbargebäuden. Die loggiaartige Ausbildung des Foyers, die klare Gliederung der Funktions- und Nebenräume. Die geringe Eingriffstiefe in den Bestand mit der Erfüllung der funktionalen Anforerungen und gleichzeitiger Kostensicherheit. Kritisch wird bewertet: Der konstruktive Eingriff auf der Westseite im Foyer, die hohe Verglasung im zweigeschossigen Foyer in Verbindung mit der geringen Raumtiefe.Die Arbeit leistet einen bemerkenswerten Beitrag zu der gestellten Aufgabe.Tragwerk Der erste Eindruck einer geringen Eingriffstiefe hält einer näheren bautechnischen Überprüfung nicht stand. Zwar bleiben das Hallentragwerk und die Nebenräume erhalten, jedoch das Foyer und der Zwischenbau würden im Erdgeschoß wohl vollständig abgerissen werden müssen. Hinzu kommt der Aufwand einer bergseitigen Vergrößerung des Zwischenbaus, deren Aufwand nicht vertretbar erscheint.