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Reg.Nr.: 2006-1-16Aufgabe: Freianlagenplanung und Landschaftsplanung sowie städtebauliche Planungen im Wettbewerbsgebiet
Auslober: Stadt Schwäbisch Gmünd, Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
Wettbewerbsart: offener landschaftsarchitektonischer, städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb
Zulassungsbereich: EWR/WTO
Teilnahmeberechtigung: Garten- und Landschaftsarchitekten, Stadtplaner, Architekten, zwingende Arbeitsgemeinschaft von Garten- und Landschaftsarchitekten, Stadtplanern oder Architekten
Teilnehmer: 92 Pflichtkolloquium, 57 Unterlagen abgeholt, 28 Abgaben
Fachpreisrichter: Prof. Hubert Möhrle, Stuttgart; Susanne Burger, München; Prof. Walburg Prechter, Nürtingen; Hans Frieser, Schwäbisch Gmünd; Prof. Peter Schenk, Schwäbisch Gmünd; Prof. Donata Valentien, Wessling (V); Prof. Sophie Wolfrum, Karlsruhe; Anton Wagenblast, Schwäbisch Grmünd; Mathias Krupp, Denzlingen
Wettbewerbssumme: 100.000 Euro (inkl. MwSt.)
Preisgerichtssitzung: 23./24.03.2007
Dieser Entwurf vertraut auf die Identität stiftende Kraft eines neuen Stadtparks "Gmünder Delta" an der Mündung des Josefbachs in die Rems. Der Bahnhofsvorplatz wird als erste Sequenz dieses Parks begriffen, seine parallel zu den Gleisen organisierte Textur wird durch die neue Straße, Baumreihen, Heckenpromenaden und Pflanzstreifen fortgesetzt. Es ergibt sich ein schöner Filter zum Stadtgarten und zugleich eine deutliche Führung auf die Altstadt. Den Endpunkt der Heckenpromenade an der Brücke zur Altstadt wünscht man sich jedoch präziser auf den Übergang hin formuliert. Die großzügige Situation wird mit dem Verzicht auf Bauplätze erkauft, allerdings gibt es ein gut platziertes Hotel im westlichen Bereich, der Kongresshalle auf der anderen Uferseite zugeordnet. Das "Gmünder Delta" nun ist Dreh- und Angelpunkt der neuen Situation. Die stark aufgeweitete Gewässersohle wird sich allerdings nicht, wie auf den Plänen suggeriert, als gefülltes Wasserbecken darstellen, sondern eher als ein mit Geschiebeinseln durchsetztes Gewässerbett. In diesem Zusammenhang wird im Preisgericht intensiv diskutiert, wie sich die drei harten Uferkanten/ Terrassen/ Balkone in einen weiteren Entwurfsprozess ausdifferenzieren könnten. Die Absicht, vielfältige Zugangs- und Aufenthaltssituation zu schaffen, wird ausdrücklich gewürdigt. Die genutzten Brückenplateaus die Stufen und Absätze, die neue Fußgängerbrücke, die über ein gutes Gelenk angebunden in die Altstadt führt und die Fünfknopfturmbrücke zugleich in Szene setzt, all dies ist gut gefügt, spannungsvoll und selbstverständlich zugleich. Die Maßnahmen am Josefbach nehmen sich im Vergleich dazu zurück, werten aber dieses kleine Gewässer gleichwohl als linearen Park auf. Der Rokokogarten wird einfach bis aufs "Deltaspitz" verlängert, das historische Tor wird dadurch etwas beziehungslos als Stafage isoliert. Alle anderen Entwurfsbereiche, die Aussichtspunkte und das Güterbahnhofsareal sind sinnvoll eingebunden. Für eine Gartenschau bietet dieser Entwurf eine gute Grundlage, auch wenn in diesem Stadium noch kein eindeutiges Konzept in einer Alleinstellung überzeugen könnte. Die Stärke des Entwurfs liegt jedoch eindeutig auf seinem zentralen Parkkonzept, eine Inszenierung der Rems in der Nahtstelle zwischen Bahnhof und Altstadt.
Die Leitidee des Entwurfs ist eine erstaunliche Mischung zwischen Städtebau und Landschaftsgestaltung, d.h. die stabile Ordnung der Grabenallee wird gegen Norden noch verdichtet und zieht sich danach als Stadtkante gegen Westen durchsetzt von Baukörpern, überspringt die Bahngleise um im nördlichen Gartenschaugebiet sich fortzusetzen. Der Bahnhof wird weitgehend freigestellt und sein Vorplatz erhält eine bauliche Begrenzung durch die in den Baumgürtel eingestreuten städtebaulichen Elemente, die sowohl in Ausformung wie Höhen weiter entwickelt werden müssen. Der Vorzug dieses Ansatzes ist eine erfreulich klare Verbindung vom Bahnhofsplatz zum Stadteingang Ledergasse. Die städtebauliche Entwicklung nördlich der Bahngleise mit Spielfeldern für Kinder und Jugendliche durch Baumpolster ähnlicher Art wie vorher beschrieben sind mit dem Rampenansatz und Überführung über die Bahngleise ein sinnvoller Beitrag. Die Gliederung der Parkierung und Straßenführung ist gut organisiert. Der stark historisch geprägte Aufgang zum Salvator sollte sicher nicht wie vorgeschlagen mit Designergärten belastet werden. Die landschaftsplanerischen Ansätze im Bereich der Uferzone der Rems mit Grünflächen, Kiesflächen und Abtreppungen im Bereich des Zusammenschlusses sind sowohl gestalterisch wie von der Belegung her gesehen ein guter Beitrag. Fraglich ist, ob bei der anfallenden Wassermenge der Wasserfall am Ende des Josefsbachs wirksam werden kann. Der Zusammenschluss von Stadtgarten mit seinen Erweiterungsteilen bildet mit der Aufnahme und Weiterentwicklung von Bestandselementen einen erfreulich großzügigen Zusammenhang. Die Entwicklung des Josefsbachs wird geprägt durch den städtebaulich wirksamen Alleenverlauf. Die Ausbildung von Stadtbalkonen in Anbindung an Altstadtgassen ist prinzipiell richtig. Die Fortführung von Baumreihen in die Gassen der Altstadt widerspricht hingegen deren historischem Stadtbild.. Die Ausbildung Ost- und Westseite des Josefsbach als eine vom Nutzer erschossene bzw. nicht erschlossene Zone ist richtig. Gleichwohl ist das Westufer in Bezug zu den angrenzenden Stadtgebieten weiter entwicklungsbedürftig. Das Ausstellungskonzept ist im landschaftlichen Teil des Entwurfs wohl geordnet und entwicklungsfähig. Das im Altstadtbereich Plätze, Innenhöfe und größere räumliche Einheiten wie die Ledergasse ins Ausstellungskonzept einbezogen sind ist begrüßenswert, die Art und Fülle der Elemente (Designergärten) scheint über instrumentiert. Das Verkehrskonzept lehnt sich weitgehend an den Vorschlag der Stadt an. Der Rampenaufgang nördlich des Bahnhofs sein Übergang und alle Abgänge scheinen gedanklich richtig, formal als Bauwerk noch nicht bewältigt. Die landschaftsplanerische Idee der Baumarchitektur, die sich von der Waldstetter Brücke bis in das Parkierungsgelände der Landesgartenschau zieht, bildet ein erfreulich klares und prägendes Rückgrad des Gesamtentwurfs. Die Verflechtung dieses Bandes mit Baukörpern ergibt eine städtebaulich charakteristische Prägung und Eigenständigkeit.
Die Leitidee des Entwurfs den Bereich nördlich der Bahngleise über ein städtebauliches Ensemble Bahnhofsplatz mit Erschließungsfunktion in das Kerngebiet Gartenschau und zum Josefsbach bis zum Zeiselberg Aussichtspunkt zu entwickeln, ist einfach, klar und übersichtlich. Das Ankunftszentrum Bahnhof ist sowohl südlich als auch nördlich der Bahnlinie gut im Bahnhofsvorplatz zusammengefasst, wobei die Entwicklung von Sitzstufen am Skaterplatz über Bahnhof, Bahnhofsvorplatz zur Fest- und Spielwiese eine gelungene Abfolge von Raumzonen darstellt. Insbesondere die höher liegende Estrade mit Überblick über das Kerngelände ist ein sinnvoller Gedanke. Dabei wäre es begrüßenswert gewesen, wenn die Haupteingänge zum alten Stadtgarten über die Spiel- und Festwiese städtebaulich markanter artikuliert wären. Die Behandlung des Uferbereichs der Rems mit Promenade, Staudengärten und Ruhemöglichkeiten ist ein gelungener Beitrag. Die städtebauliche Entwicklung an der Ledergasse mit Sitzstufen zum Mündungsbereich Rems- Josefsbach, Ausstellungsgebäude, Baumgruppe und Markthalle ergibt einen angenehmen Einstieg in die Ledergasse. Der landschaftsgärtnerische Beitrag zur Landesgartenschau ist im Grundsatz von einfacher Struktur und ist ein guter Rahmen zur Weiterbearbeitung des Ausstellungskonzeptes. Dabei ist hervorzuheben, dass der alte Stadtgarten mit seiner Erweiterung gegen Osten und seinem Zusammenhang mit den bestehenden Stadtgartenteilen eine erfreuliche großzügige Einheit bildet. Die Einfachheit des Ansatzes setzt sich bei der Entwicklung des Josefsbachs fort. Die Baumallee im Graben bleibt erfreulicherweise erhalten und bildet ein klares aus der Geschichte entwickeltes Rückgrad. An der Sohle des Bachs wird ein harmloser Weg geführt der jeweils von den Knotenpunkten an den Brücken durch Treppen oder Rampen erschlossen ist. Die Entwicklung der vom Verkehr entlasteten Uferstraße scheint nicht voll ausgereizt. Das Ausstellungskonzept ist mit seiner Durchwegung von Grün und innerstädtischen Bereichen als Rundlauf sinnvoll angelegt, selbst eine mögliche Abgrenzung ist in Teilen erkennbar. Das Verkehrskonzept baut auf der vorgegebenen Grundlage der Stadt auf und ist sowohl verkehrstechnisch wie formal nicht zu beanstanden. Zusammenfassung: Der Entwurfsvorschlag ist ein einfaches und in sich stimmiges Konzept sowohl für die Zeit der Landesgartenschau und ist vor allen Dingen ein nachhaltiger Beitrag zur Stadtentwicklung.
Leitidee des Entwurfs ist es mit einer baulichen Besetzung des Bahnhofsplatzes, einen sich zum Fluss öffnenden Raum zu schaffen, der in den flussbegleitenden Park übergeht. Es entstehen gut proportionierte Freiflächen unterschiedlicher Qualität, die durch ihre schlichte Gestaltsprache auffallen: Der Wechsel von gebauter Uferpromenade und freiem Ufer oder die einfache Erschließung des Josefsbachs sind überzeugend. Der Blick auf die Perspektiven allerdings wirkt ob ihrer Proportionen und Aussagen gegenüber dem Lageplan irritierend. Die Häufung der kleinen Plätze entlang des Josefsbaches wird hinterfragt, der Platz am Stadtentrée hat wenig Halt im Gesamten. Die starke Betonung der Promenade und die Überleitung zum Fünfknopfturm überraschen in dem sonst so dezenten Konzept. Eine starke Verbindung zur Josenbrücke wäre hingegen wünschenswert. Die vorgeschlagene Anhebung des Josefsbachs im Oberlauf überschreitet das mögliche Maximum. Die Bebauung auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände wird als unmaßstäblich und der Lärmsituation unangemessen beurteilt. Die Ausdehnung und die Lage der Ausstellungsflächen integrieren sich gut und führt den Besucher durch das gesamte Gelände ohne die eine oder andere Stelle zu überladen. Lediglich die Friedhofsgärten am Zeiselberg sind unverständlich. Zusammenfassend zeigt die Arbeit einen feinen und zurückhaltenden gestalterischen Umgang ohne dabei spannungslos zu sein.