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Reg.Nr.: 2003-2-06Aufgabe: Entwicklung einer neuen Beleuchtungskonzeption für die ehemalige Klosterkirche St. Martin in Ulm - Wiblingen unter räumlichen und technischen Gesichtspunkten
Auslober: Katholische Kirchengemeinde St. Martin in Ulm-Wiblingen
Wettbewerbsbetreuung: Dipl.-Ing. Anna Blaschke, Stuttgart
Wettbewerbsart: Realisierungswettbewerb als interdisziplinärer Einladungswettbewerb
Teilnahmeberechtigung: Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Innenarchitekten bzw. Lichtplaner
Teilnehmer: 7
Fachpreisrichter: Günther Adams, Köln; Brigitte Banzhaf, Gerstetten; Anton Bauhofer, Stuttgart (V); Heiner Giese, Rottenburg; Joachim Semmler, Ulm; Antonius Stolarczyk, Rottenburg; Nicole Westerkamp, Ulm
Wettbewerbssumme: 8.600,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 28.11.2003
Der Verfasser schlägt ein Lichtkonzept vor, das einerseits eine Grundausleuchtung der Kirche sicherstellt, andererseits bestimmte Situationen besonders akzentuiert. Dazu werden Lichtobjekte in den Raum gehängt, die durch die bestehenden Entlüftungsöffnungen geführt werden. Die Abhängehöhe der Objekte auf Oberkante Kapitelle gewährleistet sicher eine vergleichsweise geringe Blendung bei optimalem Ausleuchtungseffekt. Dieses Konzept erfüllt seinen Zweck in hervorragender Weise in der Vierung und im Kirchenschiff; es ist jedoch für den Bereich Chorraum weniger geeignet. Besonders problematisch erscheint hier vor allem das Beleuchtungsobjekt in der Achse des Hochaltars. Die gestalterische Qualität des vorgeschlagenen Konzeptes hängt wesentlich vom Be-leuchtungsobjekt selbst ab, d.h. von seiner Dimension, Filigranität und Materialbeschaffenheit. Hierüber sind weitere Angaben notwendig. Die vorgeschlagene technische Realisierung ist unproblematisch, dies gilt auch für die Verkabelung, die im Dachboden verlegt werden kann, und die für die spätere Wartung der Anlage. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage ist gegeben.Aus denkmalpflegerischer Sicht sollten die Objekte geringer dimensioniert sein.
Die vorliegende Arbeit bringt den bestehenden reichhaltig geschmückten Kirchenraum in seinem spezifischen Charakter zum Ausdruck. Durch eine lichttechnische Inszenierung wird die vorhandene Kirche in ihrer Vielfalt erlebbar gemacht und in ihrer Wirkung gesteigert. Die gewünschte Ausleuchtung wird im Wesentlichen erreicht ohne jedoch gleichzeitig eine Blendfreiheit im Vierungsbereich sicherstellen zu können. Insbesondere wird die ausreichende Beleuchtung der Bankreihen kritisch hinterfragt. Die Beleuchtung einzelner Bereiche und Zonen unterstützen die Nutzungen im Kirchenraum. Die Wartung der Leuchtkörper ist befriedigend und kostenextensiv gelöst. Die Emporen werden in Schiff und Chor von Beleuchtungskörpern freigehalten. Im Vierungsbereich hingegen wird ein Aufenthalt auf den Emporen durch die angebrachten Leuchtkörper stark eingeschränkt. Aus denkmalpflegerischer Sicht liegt eine akzeptable Lösung vor, soweit die Lichtstelen in ihren Abmessungen reduziert werden könnten. Die qualitätvolle Detailausbildung sollte dieser Basilika angemessen sein. Das vorgeschlagene Konzept bindet die Beleuchtungstechnik angemessen in den Raum ein, wobei einzelne Details z.B. Lichtstelen, Emporenstrahler, u.ä. einer eingehenderen Betrachtung bedürfen. Die gewählte kalte Lichtfarbe wird im Hinblick auf die Deckenbilderfarben als ungünstig angesehen.Die Wirtschaftlichkeit des Beleuchtungskonzeptes erfüllt die gestellten Anforderungen.Der vorliegende Entwurf interpretiert in differenzierter Weise die Raumsituationen der Basilika und liefert hiermit einen beziehungsreichen Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe.