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Foto: Elke Ukas Landschaftsarchitekten bdla
Am Schloss Gottesaue 576131 Karlsruhe
Im Zuge der beiden Neubauten des Mulitmedia-Gebäudes und des Unterrichtsgebäudes im Nordosten der Anlage wurden die Außenanlagen des Schlosscampus in 2015 fertiggestellt. Für die Außenanlagen liegen keine historischen Planunterlagen vor. Während der Entstehungsgeschichte als Jagdschloss zu Zeiten der Renaissance waren die Freiflächen auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters ländlich geprägt. Landwirtschaftliche Gebäude, Wiesen, Bäume und ein Bachlauf befanden sich westlich des Jagdschlosses. Es gibt keine Hinweise, dass das Schloss jemals einen Garten im Renaissance-Stil gehabt hätte bzw. von architektonisch gestalteten, gärtnerischen Flächen umgeben gewesen wäre.
Der erste Teil einer gartenarchitektonischen Anlage wurde mit der Umnutzung des im Krieg 1945 zerstörten Schlosses im Jahr 1989 im Zuge der Generalsanierung für die Nutzung als Musikhochschule erstellt. Dies sind die Flächen zwischen dem so genannten Römerbau, Marstall und dem Schloss. Die dort in Sandstein gefassten Rasenwellen, Sandsteinmauern, das Kastaniencarrée (Planung seinerzeit Büro Klahn und Singer, Karlsruhe) und die wassergebundenen Wegeflächen im Osten des Schlosses sind zu dieser Zeit entstanden.
Aufgabe der Planung war es, die bereits bestehenden Außenanlagen östlich und die neuen Freiflächen westlich des Schlosses als Gesamtkonzept mit den Neubauten zu verknüpfen. Leitgedanke des Entwurfes war es, in Anlehnung an die geometrischen Strukturen der Gärten der Renaissance, repräsentative Freiflächen und eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Nutzer zu schaffen. Von der Innenstadt von Westen kommend wurde ein lang gestreckter „Rasenteppich“ vor dem Schloss ausgebreitet. Die leichte Absenkung des Rasenparterres um ca. 60 cm zum Schloss hin unterstützt zudem die Raumöffnung und Raumwirkung vor dem Schloss. Die Längsseiten sind mit anthrazitfarbenen Sichtbeton-Sitzmauern gefasst, die östliche Stirnseite mit flachen Schreitstufen aus Sandstein begrenzt. Die Fläche oberhalb der Sitzstufen kann vor dem Schloss als Bühne für Konzerte genutzt werden, während die Zuhörer auf dem Rasen Platz finden. Für diesen Entwurf wurde eine Befreiung vom Bebauungsplan genehmigt, der eine einschränkende Mittelachse als Zuweg mit Baumallee vorsah.Das Rasenparterre ist beidseitig und doppelreihig von Linden gefasst. Diese bilden den Übergang zu dem Multimedia-Gebäude, dessen Fassade die heutige starke Raumkante bildet. Viele Linden wurden von Baumpaten gestiftet, womit der Campus des Schloss Gottesaue einen sehr hohen Indentifizierungsgrad erhalten hat.
Die Belagsflächen um das Schloss sowie unter den Bäumen sind mit wassergebundener Decke ausgeführt. Zwischen dem Multimedia-Bau und dem Fuchsbau ist ein kleiner eigenständiger Innenhof mit Zierkirschen entstanden. Die Beläge im Hof und um den Neubau sind mit mittelformatigen anthrazitfarbenen Betonsteinen erstellt.Das neue Unterrichtsgebäude im Nordosten ist über einen gut begehbaren Fußweg aus Betonsteinpflaster erschlossen, der auch zufahrtstauglich für die Anlieferung von Klavieren ist und der Andienung für die Feuerwehr dient. Der Höhenunterschied von EG Schloss zum tiefer liegenden Unterrichtsgebäude um ca. 1,30 m wurde mit einer Sandsteintreppe adäquat der Bestandstreppe im Südosten der Anlage überwunden. Die Treppenstufen sind gleichzeitig Sitzstufen zum Aufenthalt.
Ein Kunstwerk von Peter Randel Page vor dem Mediengebäude besteht aus 5 Teilen: „Harmonic Solids“. Der Künstler aus Großbritannien wurde nach einem Künstlerwettbewerb mit den Skulpturen aus Carrara Marmor in 2012 beauftragt. Mit Einbruch der Dämmerung werden die Wege unter den Baumquartieren mit Lichtstelen angenehm ausgeleuchtet. Das Schloss wird wie bisher lichttechnisch in Szene gesetzt. Die Bäume des kleinen Innenhofs werden mittels Bodenstrahler beleuchtet.
Die Zufahrtsstraße nördlich des Mediengebäudes war ebenso Teil der Baummaßnahme. Die Parktaschen wurden aus alten und neuen Naturstein-Pflastersteinen erstellt. Eine neue Baumreihe von Amberbäumen säumt die Straße nun auf der Südseite.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.