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Foto: Michael Frank
76534 Baden-Baden
Entwurfskonzept:Die Gestaltung des Gebäudes sollte nicht in erster Linie einer modischen Formgebung unterliegen, sondern entstand vielmehr aus den örtlichen Rahmenbedingungen wie Umgebungsbebauung, Hanglage mit Nähe zum Wald sowie aus der Konstruktion mit dem Material Holz.
Die Holzkonstruktion sitzt auf dem massiven Sockel des Gartengeschosses. Die Lage am Hang bringt eine Öffnung der Fassade zum Tal mit sich, sodass ein wunderbarer Ausblick auf die Hänge des Schwarzwaldes ermöglicht wird. Zwei begrünte Hauptdächer und Garagendach treppen sich als Pultdächer mit gleicher Neigung zum Tal hin ab, sodass sich das Bauvolumen an die Hangneigung anpasst. Nischen in den Stützwänden des terrassierten Hanges aus Schwarzwaldgranit-Blöcken laden zum Sitzen ein.
Das Raumprogramm einer fünfköpfigen Familie forderte eine sehr kompakte Grundrissplanung. Das Erdgeschoss ist nahezu quadratisch mit einer mittig angeordneten Treppe, zu dessen Achse sich die drei Geschosse parallel verschieben. So entstehen im Erdgeschoss genügend Bewegungsflächen, vor allem für die Kinder.
Der überdachte Freibereich im Erdgeschoss ist als direkte Erweiterung des Wohnraumes gedacht, da sich die nach Süden ausgerichtete Gartenterrasse ein Geschoss unterhalb befindet. Große Hebe-Schiebefenster lassen Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen. Das Gartengeschoss kann sehr flexibel genutzt werden und ist zusätzlich von außen erschlossen. Durch sorgsam detaillierte Einbaumöbel werden wertvolle Stauräume geschaffen.
Eine klassische Fachwerkkonstruktion ist in der Fassade ablesbar. Auf Zugelemente aus Stahl wurde bewusst verzichtet und stattdessen mit Aussteifungsdiagonalen aus Holz gearbeitet. Auch im Treppenhaus und als raumteilendes Element ermöglicht Fachwerk in Weißtanne halbtransparente Tragwände. Sichtbare Holzbalkendecken zeigen ebenfalls die Tragkonstruktion und die behagliche Wohnatmosphäre wird so vom Material Holz, das vorwiegend aus Weißtanne und Eiche besteht, sowie dem Lehmputz geprägt.
Konstruktion und Material:Die hinterlüftete Außenhaut auf der Holzweichfaserplatte besteht aus einer Boden-Deckelschalung, vorbehandelt mit einer Vergrauungslasur. Das Holzständerwerk ist mit Holzfaser ausgeblasen, als aussteifende Schale innen ist eine leimfreie GFM Diagonalplatte eingebaut. Zum Innenraum wird die Installationsebene mit Lehmbauplatten geschlossen, auf denen ein Lehmputz aufgebracht ist. Die Verwendung von Lehm bringt baubiologische und bauphysikalische Vorteile mit sich.Die Verglasungen bestehen aus Weißtanne Holz-Alurahmen mit dreifach Verglasung. Die Pultdächer sind mit Aufsparrendämmung ausgeführt und extensiv begrünt. In den Wohnräumen wurde als Bodenbelag ein massives Eiche-Parkett gewählt.
Haustechnik:Das KfW70-Effizienzhaus hat einen geringen Energiebedarf, deshalb wird als Grundlast-Wärmeerzeuger und zur Warmwasserbereitung eine Luft / Wasser Wärmepumpe eingesetzt. Da sich die Wärmepumpe mit besonders kalten Außentemperaturen schwertut (Arbeitszahl) wird das Heizsystem durch einen Kachelofen mit Wassertasche unterstützt. Das heißt, die vom Kachelofen erzeugte Wärme wird zu 70 Prozent in das zentrale Heizsystem eingespeist und kann hier für die Fußbodenheizung oder die Trinkwarmwasserbereitung genutzt werden. Ein Pufferspeicher ermöglicht eine Entzerrung von Wärmeangebot zur Nutzung. Eine zentrale Komfort-Lüftungsanlage sorgt im Gebäude für kontinuierlichen Luftaustausch. Die Anlage ist zudem mit einem Pollen-Filter ausgestattet. Die Wärmerückgewinnung reduziert die Lüftungswärmeverluste um über 90 Prozent. Eine Photovoltaikanlage wurde nachträglich ergänzt.
Weitere BeteiligteTragwerksplanung: Axel Jessen, Bühl-VimbuchVermessung: IB Ortmann, BühlHaustechnik: Fritsch Planungsbüro, Baden-BadenEnergieberatung: Andreas Birkle, Baden-Baden
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.