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Foto: Wolfram Hahn
Gaugrafenstraße 274564 Crailsheim
Statik: Ingenieurbüro Lässig, CrailsheimGeologie: Geologisches Büro Weid-Lachs, FichtenauFachplanung E: Ingenieurbüro Göggerle, CrailsheimFachplanung HLS: Stadt Crailsheim, Ressort Bauen & Verkeh, Sachgebiet Hochbau
Die Bauaufgabe bestand in der Erweiterung des Bestandsgebäudes auf dem vorhandenen städtischen Grundstück an der B14 und der Neuordnung des sogenannten Alarmweges im Bereich der Außenanlagen und auch im Gebäudeinneren. Das Raumprogramm forderte nach Geschlechtern getrennte Umkleideräume mit direkt angrenzenden Räumen für Duschen und Toiletten im Erdgeschoss, für das Obergeschoss war die Schaffung eines kombinierten Versammlungs- und Schulungsraums notwendig. Im Status quo befanden sich die Umkleiden in der bestehenden Fahrzeughalle, die Alarmwege waren nicht klar definiert. Es bestand folglich eine Unfallgefahr und gesundheitliche Beeinträchtigung der Feuerwehrabteilung.
Der Zuschnitt des Grundstücks bot nur im westlichen Bereich Richtung Stadtausgang die räumliche Möglichkeit für einen Erweiterungsbau. Die Schwierigkeit der Bauaufgabe war somit durch das kleine Grundstück definiert. Aufgrund der exponierten Lage am Stadteingang/-ausgang an der viel befahrenen B14 entstand der konzeptionelle Ansatz einen Erweiterungsbau zu entwerfen, der sich klar vom bestehenden Gebäude absetzt, unterscheidet und die städtebauliche Situation aufwertet.
Um den Alarmweg neu zu organisieren, wurde ein neuer Eingang Richtung Straße geschaffen, der die ankommenden Feuerwehrleute über ein kleines Foyer in die Umkleiden führt und von dort in die Fahrzeughalle leitet. Die Fahrzeuge verlassen das Feuerwehrgerätehaus auf der gegenüber liegenden Seite Richtung Westen. Somit ist der Alarmweg klar definiert, die sogenannten Bereiche schwarz und weiß räumlich getrennt und Kreuzungspunkte bei An- und Abfahrt vermieden. Der neu geschaffene Versammlungs- und Schulungsraum wurde als ein großes, offenes Volumen im Dachgeschoss realisiert und über die bestehende Treppe im Altbau erschlossen. Durch die Nutzung des gesamten Dachraums entsteht ein interessanter räumlicher Eindruck mit den beiden Dachschrägen und es eröffnen sich Blickbeziehungen durch das Eckfenster und die beiden Dachliegefenster nach außen.
Die neue Gebäudekubatur verlängert das Bestandsgebäude additiv, ist jedoch in allen Anschlussbereichen gegenüber der bestehenden Gebäudegeometrie versetzt. Zum Stadteingang ist mit der Betonung des Giebeldachs die Form eines Schiffsrumpfs ausgearbeitet. Ein großes Augenmerk lag auf der Fassadengestaltung. Die senkrechte Holzfassade besteht aus durchlaufenden Lärchenbrettern und ist mit 12 mm Fuge ausgebildet um die Vertikale des Motivs „Schiffsrumpf“ zu akzentuieren. Zwei verhältnismäßig große Öffnungen in Richtung Straße, der Eingang und das Eckfenster, geben der Fassade einen asymmetrischen Rhythmus. Zwei kleinere Öffnungen Richtung Nachbarbebauung, die Fenster der Umkleide, geben der Fassade hier gemeinsam mit den beiden Dachliegefenstern einen symmetrischen Rhythmus. Alle metallischen Oberflächen an den Fensterprofilen und sämtliche Bleche an Sockel, Leibungen, Verwahrungen, Ortgängen, Regenrinnen und Fallrohren sind in anthrazitgrauer Farbe gehalten und treten dadurch in den Hintergrund. Die Dacheindeckung ist ebenfalls aus diesem Grund in anthrazitgrau gewählt. Die Oberflächengestaltung ist somit auf drei Elemente reduziert: Holz, Glas, Anthrazitgrau. Die asymmetrische Geometrie des Schiffsrumpfes Richtung Straße bietet dem Betrachter interessante Perspektiven. Der Erweiterungsbau versucht durch sein selbstbewusstes Auftreten an dieser Stelle die städtebauliche Situation zu verbessern.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.