Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Bernhard Frei
Hindenburgstraße 272250 Freudenstadt
Konzeption, Funktion, AngemessenheitDas Geschäftshaus am Stadtbahnhof beherbergt insgesamt vier Nutzungseinheiten: Das Gesundheitszentrum der AOK, ein Architekturbüro, eine Zahnarztpraxis und einen Physiotherapeuten. Die notwendigen Stellplätze befinden sich auf der Parkebene, auf Höhe des öffentlichen Parkplatzes des Stadtbahnhofes. Die Haupterschließung erfolgt über die Hindenburgstraße, ebenerdig das Gesundheitszentrum, im Obergeschoss die anderen Nutzungen.
Städtebauliche und landschaftliche EinbindungSchlicht. Ungekünstelt. Ohne Dachüberstände, mit klaren Kanten und senkrechten Linien der Holzlamellen, wirkt das Gebäude auf den ersten Blick modern und fügt sich dennoch harmonisch in das Freudenstädter Bahnhofsviertel ein. Zwischen Schranken und Schienen, zwischen großmaßstäblicher Bebauung und kleinen Wohnhäusern. Denn an dem Standort gehen Innenstadt und Wohngebiet fließend ineinander über. Eine Besonderheit, die zusätzlich durch einen Höhenversatz von mehreren Metern begleitet wird. Zur innerstädtischen Seite wirkt das Gebäude deswegen viergeschossig, in Richtung der Wohnsiedlung nur zweigeschossig. Durch diese Bauweise scheint das Gebäude mit der Umgebung zu spielen. Es fügt sich ins Stadtbild ein, nimmt sich dabei zurück, bildet vielleicht sogar ein Bindeglied an der Peripherie von Tradition und Moderne.
Umgang mit dem Grundstück und FreiraumgestaltungDas Gebäude füllt das gesamte Baufenster und somit das gesamte Grundstück. Die Abstandsflächen liegen auf öffentlichem Grund. Zur Bahnschranke hin bleibt eine schlichte Grünfläche, der Gehweg wird bis ans Gebäude gezogen. Die Positionierung der Funktionen des Gebäudes nutzt die topografischen Eigenheiten selbstverständlich.
Äußere Gestalt und InnenraumgestaltungDas Erscheinungsbild des Gebäudes soll auf den ersten Blick seine gewerbliche Nutzung widerspiegeln. Das Büro ist von außen erkennbar, Trainingsraum und Empfangsräume der Nutzungseinheiten erhalten große Verglasungen. Der direkte Blick wird durch die Lamellenfassade gefiltert.
Eine Besonderheit in der Innenraumgestaltung ist aber zweifelsohne das Architekturbüro. Im Mittelpunkt steht ein Galerieraum, dessen Raumgefühl durch den voll verglasten Giebel potenziert wird. Die Lamellenverschalung der Außenfassade findet sich auch im Innenraum wieder, was die Grenze zum Außenraum auflöst und zudem einen funktionellen Grund hat: Schallabsorption.
Open Office – offene Strukturen, die den Austausch innerhalb der Teams ebenso befördern wie auch Platz zum Rückzug bieten. Jeder Mitarbeiterkann sich, je nach Anforderung seiner aktuellen Tätigkeit, einen entsprechenden Arbeitsplatz suchen. Ein Gestaltungskonzept, das dem Facettenreichtum des modernen Arbeitslebens Tribut zollt: Der Wissenstransfer – zwischen den Abteilungen und über die Hierarchien hinweg – muss heutzutage schnell und effizient sein. Open Office und agile Arbeitsumfelder sind Zukunftsthemen im Bürobau. In der Bürolandschaft wurden ebenso Gemeinschafts- und Besprechungsräume wie auch Ruhe- und Chill-out-Zonen eingerichtet.
Konstruktion, Technik, Details, AusführungDas Gebäude wurde als schlanke Stahlbetonskelettkonstruktion erstellt, um dauerhaft die Flexibilität der Grundrisse zu gewährleisten. Die Fassaden wurden aus vorgefertigten Holzständerwänden und die Dachkonstruktion aus Holzbindern gefertigt. Die Fassadenverkleidung besteht aus schlanken Lamellen aus heimischer Douglasie. Das Gebäude ist als ausgesprochenes Lowtech- Gebäude konzipiert. Beheizt mit einem Holzpellets-Kessel nutzt es im Winter die solaren Gewinne. Es wird über die Fenster belüftet, lediglich die großen Räume im Obergeschoss verfügen über dezentrale Lüftungselemente mit Wärmetauscher.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.