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Foto: Conne van d Grachten
Zeppelinring 2588400 Biberach
Mitarbeit: Kerstin Dangel / Matthias Wurst / Steffen Moik / Maximilian Weigl / Sarah Röder / Matthias Maier Bauzeit: 2013 – 2015
StädtebauDie besondere örtliche Situation ist zum einen geprägt durch die angrenzende kleingliedrige Altstadtrandbebauung und der derzeit heterogenen, teilweise großgliedrigen Struktur östlich des Zeppelinrings. Das Verwaltungsgebäude der Kreissparkasse Biberach fügt sich in die Raumkante des Zeppelinrings und schließt gemeinsam mit dem geplanten Neubau nördlich der Sparkasse die Straßenkante. Durch die Gliederung des ganzheitlichen Baukörpers in der Horizontalen und Vertikalen werden Raumkanten der umgebenden Bebauung aufgenommen. Weiterhin wird durch die großzügige Gebäudefuge in den Obergeschossen und der Geschossstaffelung im Osten ein Übergang zur angrenzenden Bebauung geschaffen. Die vorbehandelten Zinkverbundtafeln erzeugen gemeinsam mit den Monoglasscheiben eine flächenbündige Fassade, durch die eine homogene offene Architektur entsteht. Diese fügt sich als ganzheitlicher Baukörper in den Stadtraum ein und steht im Dialog mit dem Bestand der Sparkasse.
Erschließung, Nutzungsqualität, äußere GestaltDie klare Position im Städtebau setzt sich in einer äußeren und inneren Klarheit der Erschließung und Gestaltung des Gebäudes fort.Prämisse der Struktur war dabei höchste Nutzungsflexibilität, attraktive natürlich belichtete Räume, die sowohl Öffentlichkeit wie auch Diskretion nach allen Seiten zulassen. Die ganzheitliche solide Erscheinung des Gebäudes wird durch die Verwendung von natürlichen Materialien der naturbelassenen Holz-Alufenstern sowie den Zinkverbundplatten und den kristallinen Monoglasscheiben geprägt.
Die Fassade ist mehrschichtig integrativ geplant. Im Zwischenbereich der dreifach verglasten Holz-Alufenster und der vorgehängten Monoglasscheibe, welche eine Schall-, Windschutz- und thermische Funktion hat, befindet sich die Sonnenschutz- und Lichtlenklamellen. In Verbindung mit einer tageslichtabhängigen Beleuchtungsteuerung wird eine gleichmäßige und wirtschaftliche Raumbelichtung erzeugt.
Die Erschließung des Gebäudekomplexes erfolgt über zwei Erschließungskerne, die eine hohe Flexibilität der Nutzung zulassen. Der Grundriss folgt dem Büroraster von 1,25 m, die Fassade ist auf der gleichen Struktur aufgebaut. Das Grundmodul der Fassade ist 0,625 m breit, die Öffnungen resultieren aus drei verschiedenen Elementen. Eine intelligente Anordnung der Grundmodule ermöglicht eine spannungsvolle Fassade sowie eine optimale Belichtung jeden einzelnen Büros durch ein kleines und ein mittleres Fensterelement. Der Innenhof, der sich über alle Ebenen erstreckt, führt den Außenraum diskret fort. Innen- und Außenräume werden attraktiv miteinander vernetzt, wodurch eine hohe Raum- und Arbeitsplatzqualität entsteht.
Baukonstruktion, GebäudetechnikEbenfalls setzt sich das konsequente System des Konzeptes in der avisierten Baukonstruktion des Verwaltungsbaus fort. Das tragende Außenraster der Betonstützen und Scheiben in Verbindung mit den aussteifenden Treppenkernen wird mit einem komplett über die Nutzflächen frei spannendem Deckensystem kombiniert. Die Vorteile bilden sich ab in der absoluten Grundrissflexibilität des Rasters. Die Technologie der Metallheiz-Kühldecken ermöglicht die Erfüllung der Schall- und Akustikanforderungen und bewirkt ausgewogene Behaglichkeit in Kombination mit dem energetischen Konzept.
Energiekonzept, NachhaltigkeitDie Versorgung des Gebäudes mit Wärme erfolgt über zwei monovalent betriebene Wärmepumpen. Als Energiequelle hierfür gilt das Grundwasser. Die Wärme- und Kälteübertragung an die Räume erfolgt über Metallheiz-Kühldecken mit schneller Reaktionszeit. Die Büroräume verfügen über eine kontrollierte Lüftung, d.h. die komplette Raumluft wird regelmäßig ausgetauscht. Durch die vorgehängte Monoglasscheibe wird der erforderliche Schallschutz erzielt, weiterhin wird durch das thermische Konzept der vorgehängten Monoscheibe der Wärmeeintrag erheblich reduziert. Die Spitzenlastabdeckung erfolgt über die Anbindung an die Heizzentrale im Hauptgebäude. Für dieses Deckensystem erfolgt die Umstellung von Heizen auf Kühlen zentral.
FreianlagenDas Gerüst der Freiraumgestaltung leitet sich aus der städtebaulichen Figur des Baukörpers ab. Der polygonale Innenhof des Gebäudes wird mit einem Netz aus Stahlseilen überspannt. An ausgewählten Schnittpunkten ranken Kletterpflanzen in die Höhe und bespielen den Hof damit in seinem gesamten Volumen. An den Seilen hängende Leuchtkörper setzen den Raum nachts gezielt in Szene. Die polygonale Geometrie wird konsequent auch in den unregelmäßigen Betonplatten im Boden fortgesetzt. Abgewinkelte Sitzbänke schaffen unterschiedlich orientierte Teilräume und hohe Aufenthaltsqualitäten für die Angestellten im Haus.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.