Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Andrea Ege
Kirchenweg 2188433 Schemmerhofen - Altheim
Viele Jahre fehlte in Altheim ein würdiger Rahmen für Beisetzungen. Das vorige Gebäude für die emotionalen Abschiede hatte den Charme einer Garage. Die Trauergemeinde stand während der Zeremonie auf der Straße. Nach vielen Diskussionen im Ortschaftsrat wurde mit breitem Konsens beschlossen, Altheim sollte künftig statt in einer neuen Aussegnungshalle eine Verabschiedungsstätte bekommen – ein Raum, groß genug für einen Sarg oder eine Urne und so gestaltet, dass er den Altheimern aller Konfessionen sowie nicht religiös gebundenen Menschen einen würdigen Abschied ermöglicht.
Drei Standorte standen zur Wahl. Gemeinsam einigten sich der Gemeinderat, Ortschaftsrat sowie die Planerinnen auf den Friedhof als den schönsten und passendsten Ort für eine neue Verabschiedungsstätte. Er bot genug und den geeigneten Raum, um die Trauernden aufzunehmen. Die Höhenlage und das abfallende Gelände ermöglichen es zudem, alle Besucherinnen und Besucher harmonisch in die Zeremonie miteinzubeziehen.
Die Verstorbenen in den Mittelpunkt zu setzen sowie die Topografie und Stimmung der Friedhofsumgebung mit einzubinden, bestimmte die Gestaltung des Entwurfs. Errichtet wurde die Verabschiedungsstätte an einem topografischen Tiefpunkt des Friedhofs. Die optische Anbindung und das Einbeziehen des umgebenden Friedhofsgeländes wurden durch großzügige Sitzstufen realisiert. Diese Gestaltung öffnet den Platz vor dem Gebäude hin zu den anderen Gräbern und erzeugt eine eher heitere Stimmung, die zum Verweilen bei den Verstorbenen einlädt. Das begrünte Flachdach fügt sich von oben aufs Friedhofsgelände kommend harmonisch in die angrenzende Baumlandschaft und Friedhofsumgebung ein und integriert die Verabschiedungsstätte angemessen in ihre Umgebung.
Ein schlichter, rechteckiger Kubus aus Sichtbeton sollte genug Raum für den Sarg bieten, zum Himmel hin abgegrenzt durch ein schützendes, alles überragendes Flachdach. Oberste Prämisse bei der Wahl der Materialien war, alles den Verstorbenen und der Kunst unterzuordnen. Diese beiden Aspekte sollten immer im räumlichen und emotionalen Mittelpunkt und Fokus stehen, um sich frei für alle Trauernden entfalten zu können.
Um die besondere Funktion des Gebäudes auszudrücken und einen konfessionsübergreifenden sakralen Charakter für den letzten Weg der Verstorbenen zu schaffen, gestaltete die Künstlerin Ursula Huth aus Tübingen die vier Fenster. Ihre Kunst verleiht dem Raum eine einzigartige Atmosphäre und taucht den Sarg oder die Urne in ein besonderes und sich stets änderndes Licht, je nach Tageszeit und Wettersituation – um auch die Endlichkeit und den immerwährenden Wandel im Leben zu dokumentieren.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.