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Reg.Nr.: 2004-4-01Aufgabe: Planung einer städtebaulichen, qualitätsvollen Bebauung der Karlstraße/ Bernhardstraße in Freiburg mit überwiegender Wohnnutzung und anspruchsvoller Fassadengestaltung
Auslober: TreuBau Freiburg AG
Wettbewerbsbetreuung: StadtBauPlan Darmstadt
Wettbewerbsart: Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb
Teilnahmeberechtigung: Architekten
Teilnehmer: 10
Fachpreisrichter: Wulf-Heinrich Daseking, Freiburg; Thomas Fabian, Freiburg; Günter Pfeifer, Freiburg (V); Martin Schedlbauer, Denzlingen; Matthias Schmelas, Freiburg; Günter Telian, Karlsruhe; Bernhard Utz, Freiburg; Barbara Wilhelm, Lörrach
Wettbewerbssumme: 55.000,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 15.07.2004
Der Entwurf besticht mit seiner klaren städtebaulichen Konzeption. Der angenehm klare lange Baukörper lässt zur Bernhardtstraße Platz für eine großzügig bemessene Grünfläche. Die dort stehenden Bäume bleiben erhalten und bilden einen grünen Filter gegen den Verkehr auf der Bernhardstraße. So kann, verstärkt noch durch die Loggien- und Wintergartenzone eine attraktive Südwohnlage entstehen. Gut angelegt sind im rückwärtigen Teil des Gebäudes die privaten Gärten, die privaten Wege und Zugänge sowie die geschützten zahlreichen Fahrradabstellplätze. Der nördliche Abschluss an die Bebauung Karlstraße als Zwischenglied ist vom Grundriss her ohne unangenehme dunkle Eckräume sehr gut gelöst. Der Abschluss an den Giebel wurde im Preisgericht formal als verbesserungswürdig gesehen. Günstig liegen dort Tiefgarageneinfahrt, Heizung und Müllraum. Allerdings fehlt für die Tiefgarage mit einer Größe von mehr als 1.000 m² die zweite Rampe. Das Café an der Ecke ist gut proportioniert und verspricht mit seinem Außenbereich Akzeptanz. Die klare Gebäudestruktur des Wohngebäudes mit seinen regelmäßig gesetzten Schotten und den tagesbelichteten und durchlüfteten Treppenhäusern lässt eine angemessene Wirtschaftlichkeit erwarten. Eine Durchführung in Bauabschnitten ist gegeben. Das gewünschte Grundrissgemenge ist abgesehen von kleineren Abweichungen stimmig. Die Wohnungsflächen sind allerdings zu groß bemessen. Ungünstig gesehen werden die meist innenliegender Bäder. Die Wettbewerbsarbeit zeichnet sich aus durch ihr in allen Teilen klares Konzept. Eingeschränkt wird dieser hohe Wert aber durch die relativ starke Abweichung der Wohnungsgrößen.
Die Arbeit überzeugt durch die Entwicklung eines interessanten Stadt- und Straßenraums. Die Idee, das neue Wohngebäude in 4 eigenständige, wohlproportionierte Häuser aufzulösen ist logisch aus dem Ort heraus entwickelt und schafft zusammen mit dem gutorganisierten Grünraum einen wohltuenden Akzent in der Bernhardstraße. Die zukünftigen Bewohner erhalten dadurch eine gute Adresse in der Stadt, einen Ort mit dem man sich identifizieren kann. Durch die Auflösung der Baumasse in 4 Wohngebäude entstehen gut nutzbare intime Privatgärten, die den 4 Stadthäusern direkt zugeordnet sind. Die Intimität dieser privaten Binnenräume wird durch die vorgestellten, jedoch aufgeständerten Wohnkuben noch gesteigert. Unter diesen Kuben entwickelt sich in Verbindung mit dem Café ein sehr gut nutzbarer Arkadenbereich, der den Außenraum schön gliedert und angenehme Eingangssituationen schafft. Das Gebäudeensemble ist interessant und gekonnt gestaltet und fügt sich besonders gut in den vorhandenen Maßstab der Umgebung. Die Wohnungen weisen eine hohe Qualität auf und sind gut orientiert. Die Belichtung der Erdgeschosswohnungen ist jedoch nicht optimal entwickelt. Außerdem sind die 2-Zimmer-Wohnungen zu groß. Der Gebäudekomplex ist wirtschaftlich zu erstellen und weist gute Kenndaten auf. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind nachvollziehbar dargestellt. Allerdings wird bei dieser Arbeit festgestellt, dass der Gebäudeabstand zwischen dem Bestand und dem angrenzenden Neubau vermutlich nicht den Vorgaben der Landesbauordnung entspricht. Aus der Sicht des Preisgerichtes ist dies jedoch durch eine geringfügige Verschmälerung der Baukörper und der Zwischenräume auf dem eigenen Grundstück möglich. Alles in allem ein sehr interessanter Beitrag, der eine schöne Bereicherung des Ortes darstellt.