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Ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sei das Gebot der Stunde, betonte Präsident Markus Müller beim diesjährigen Sommerlichen Empfang der Architektenkammer Baden-Württemberg. Dabei komme es ganz besonders auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise an. "Nur gemeinsam können und müssen wir an dem großen Ziel weiterarbeiten", konstatierte Müller und lobte die von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut initiierte Wohnraum-Allianz.
In dieser haben sich Wohnungswirtschaft, kommunale Spitzenverbände, die im Landtag vertretenen Fraktionen und weitere Institutionen wie die Architektenkammer zusammengeschlossen, um mit gesammeltem Know-how die Weichen für einen zukunftsfähigen Wohnungsbau im Land zu stellen. Denn die Anforderungen sind komplex. So gilt es auf den demographischen Wandel, die steigenden Mieten und den zunehmenden Trend zum Einzelhaushalt passende Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Hier verwies Müller auf beispielhafte Konzepte für flexible Wohnungszuschnitte, neue Eigentümerstrukturen und gemeinschaftliches Wohnen.
Gastrednerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hob hervor, dass bei allem dringenden Handlungsbedarf die Qualität des Wohnungsbaus nicht auf der Strecke bleiben dürfe. Vor den rund 450 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft betonte sie: "Beim Wohnungsbau gilt es, viele unterschiedliche Aspekte miteinander in Einklang zu bringen: finanzielle und rechtliche Fragen, soziale Aspekte, eine nachhaltige Ausrichtung der Stadtentwicklung, Indikatoren der Lebensqualität sowie Wunsch und Anspruch von Heimat und Identität. In Baden-Württemberg sind wir, auch durch die Arbeit der Wohnraum-Allianz, hierbei auf einem guten Weg." Die Wohnungsbauministerin verwies in diesem Zusammenhang auf die Landesinitiative Baukultur, bei der die Architektenkammer ein unverzichtbarer Partner sei.
Großen Applaus gab es auch für Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister von Mannheim, der stellvertretend für seine Stadt den Ausloberpreis entgegennahm. Mit diesem würdigt die Architektenkammer seit 1986 bereits zum zwölften Mal solche Bauherren, die gute Architektur und zukunftsfähigen Städtebau durch Planungswettbewerbe fördern. Denn Wettbewerbe sind aus Sicht der Kammer ein wichtiger Erfolgsgarant für die Baukultur. Entsprechend unterstützt sie die Auslober von Anfang an durch kostenlose individuelle Beratung, sodass die Verfahren maßgeschneidert zur Bauaufgabe passen und rechtssicher ablaufen.
Im Falle von Mannheim blicken die Verantwortlichen auf eine große Reihe erfolgreich durchgeführter Wettbewerbe zurück – jeweils ausgelobt mit dem Ziel, für die Bürgerinnen und Bürger aus einem breiten Angebot die beste Lösung zu ermitteln. Entstanden sind daraus bislang zum Beispiel das beliebte Strandbad am Rhein und das florierende Kreativwirtschaftszentrum im Stadtteil Jungbusch. Über Letzteres, das auch den Staatspreis Baukultur 2016 in der Rubrik Gewerbe/Industrie erhalten hat, ist in der Jurybegründung zu lesen: „Baukultur, das führt das Kreativwirtschaftszentrum mustergültig vor, genügt nie sich selbst, sondern macht immer auch Stadt.“ Der Weg über den Planungswettbewerb führte in Mannheim zum gewünschten Ziel.
Ausloberpreis 2017: Weitere Informationen unter www.akbw.de/link/c6q
Fotos: Felix Kästle