Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Viel positive Resonanz auf die Veranstaltung „Kunde. Gast. Tourist _ Architektur. Wein. Genuss!“
Das internationale Symposium am 16.September kann als voller Erfolg verbucht werden. 150 Interessierte aus den Fachbereichen Architektur, Weinbau und Tourismus fanden sich in der Alten Kelter in Fellbach ein, um spannende Vorträge und Erfahrungsberichte zu verfolgen, in denen die scheinbaren Einzeldisziplinen miteinander verknüpft wurden.
Hochwertige Architektur für Vinotheken, Verkaufsstellen und Weingüter wurden vorgestellt wie auch die Symbiose, die eingegangen wird, wenn man als Bauherr eines Hotelbetriebs eng mit einem Architekten zusammenarbeitet. So erging es Verena Huf, die von der Zusammenarbeit mit dem Architekten Lukas Rungger bei dem Umbau ihres Hotels in der Weinanbauregion Kaltern in Südtirol berichtete, der in seiner Planung die prägenden lokalen Merkmale sensibel aufgriff und integrierte. Sehr lebhaft und anschaulich präsentierten Bauherren und Planer ihre Beispiele und bereiteten Lust auf mehr. Michaela Wolf vom Architekturbüro bergmeisterwolf machte anhand eigener Projekte überzeugend klar, dass die Auseinandersetzung mit dem Ort ein wichtiger Baustein für gute Architektur ist.
Das Planer-Bauherr-Gespann Michael Geis und Fritz Keller erläuterte lebhaft die Entstehung des Neubaus des Weingutes Franz Keller Schwarzer Adler, dem eine Mehrfachbeauftragung vorausgegangen war. Ein vorgeschalteter Wettbewerb bedeutet eine Bereicherung und der Winzer erfuhr, dass die Angst vor hohen Kosten unberechtigt ist. Im Beispiel von Fritz Keller wurde Kostensicherheit bescheinigt.
Das familienbetriebene Weingut Neef-Emmich wird schonend, arbeitsprozessabhängig und teilweise in Eigenleistung umgebaut und saniert. Die einzelnen Sanierungsschritte erläuterte Antje Stamm. Im charmanten neuen Gastraum beispielsweise, der zur Weinverkostung genutzt wird, präsentiert man in angenehmer Atmosphäre die eigenen Produkte und lädt zum Verweilen ein.
Von Erlebnissen und Emotionen
Tourismus mit den Themen rund um den Wein zu verknüpfen, funktioniert und hat Potential. Weingüter müssen ihre Produkte nicht mehr aus trüben Hinterzimmern veräußern. Der Besuch eines Gutes kann zum Erlebnis werden, das Erlebnis schafft Emotionen und Emotionen verbinden. Verbindungen, die den Gast nicht nur als Käufer binden. Der Weg, das Gefühl des Ankommens, die Wertigkeit der Außenanlagen mit einladenden Sitzplätzen sind bedeutende Faktoren in der Außendarstellung gegenüber dem Kunden bzw. Gast. Ein Weingut, auf dem man sich willkommen und wohl fühlt, erfüllt nicht nur eigene Anforderungen sondern ist auch Repräsentant der Region. Das erläuterte der Landschaftsarchitekt Bernd Hofmann an seinen Projekten.
Welche Wertigkeit der Umgang und die Verknüpfung für Winzer und Weinanbauregionen mit dem Tourismus haben, verdeutlichte Prof. Dr. Axel Dreyer: Man muss die Chancen nutzen und partizipiert dabei voneinander. Das Ende der Fahnenstange sieht er dabei noch lange nicht erreicht. Der Weg zur Kombination von attraktiver Architektur und guten Weinen sollte viel öfter und offensichtlicher begangen werden. Beatrice Soltys, Baubürgermeisterin von Fellbach und Vizepräsidentin der AKBW, findet, dass die Verknüpfung dessen oftmals noch ein Schattendasein fristet.
Doch die zahlreichen vorgestellten Projekte zeugen von einem vielversprechenden Beginn und von neuer Qualität in der Weinkultur. Die Relevanz von Qualität betonte auch Wolfgang Riehle, Präsident der AKBW: Sie entstehe erst, wenn Planung und Ausführung gewissenhaft, präzise und mit Respekt vor der gebauten Nachbarschaft betrieben werde, und führe zur Werthaltigkeit der Immobilien; letztlich also der einzig nachhaltige Weg zum wirtschaftlichen Erfolg.
Zum Ende seiner Eingangsworte rief er auf: „Lassen Sie uns gemeinsam nach bestmöglicher Qualität streben!“ Eine Basis wurde im World Café geboten: gemeinsamer Austausch unter den unterschiedlichen Fachdisziplinen. Die rege Beteiligung am World Café zeigt, wie groß der Bedarf an Plattformen zur Kommunikation ist. Die formulierten Ziele und Wünsche, die an den Tischen zu den gestellten Fragen erarbeitet wurden, machen deutlich, an welchen Punkten angeknüpft und gearbeitet werden muss. In den Vorträgen wurden ganz klar die positiven Auswirkungen durch Umsetzung neuer Ideen deutlich. Die entstandene Welle der Euphorie bleibt hoffentlich lange erhalten und wird zur Weiterentwicklung genutzt. Weitere Impulse gab es bei den Exkursionen am 17. September, die ebenfalls regen Zuspruch fanden. Dr. Günter Bäder vom Staatsweingut Weinsberg (Mitveranstalter des Symposiums) ist ebenfalls sehr zufrieden mit der Resonanz an den zwei Tagen, so dass sicherlich an das Veranstaltungsformat angeknüpft wird, um Weinkultur, Weinarchitektur und Weintourismus künftig noch besser miteinander zu verknüpfen.