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Reg.Nr.: 2005-4-03Aufgabe: Mit dem städtebaulichen Entwurf als Rahmenplanung soll das Gebiet Petershausen seiner Lage angemessen, eine zentrale Funktion für den Stadtteil erhalten und entwickelt werden.
Auslober: Stadt Konstanz
Wettbewerbsart: Ideen– und Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb
Zulassungsbereich: EWR
Teilnahmeberechtigung: Architekten
Teilnehmer: 6
Fachpreisrichter: G. Baldauf, Stuttgart; Th. Graf, aurelis, Eschborn; Fingerhuth, Zürich (V); V. Fouquet, Konstanz; A. Hoinkis, Karlsruhe; D. Maechler, Eschborn; H. Topp, Kaiserslautern; R. Homburg, Stadt Konstanz; M. Neppl, Köln
Wettbewerbssumme: 62.000,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 10.06.2005
Die Arbeit schlägt eine klar gegliederte und angemessen erscheinende Grundstruktur für das Plangebiet vor.Die Herangehensweise zeigt ein gutes Gespür für die sehr unterschiedlichen Potentiale der verschiedenen Teilareale. Während auf dem südlichen Teil die Dimension der angrenzenden Blockränder aufgenommen wird und zu einer kräftigen aber differenzierten Struktur weiterentwickelt wird, werden die Bereiche im Norden eher in ihrer Grundsubstanz bestätigt und zurückhaltend ergänzt.Der überwiegend durch Wohnnutzung geprägte Bereich ist zur Bahnseite geschlossen und öffnet sich durch eine differenzierte Hofsequenz in sehr angenehmer Weise zur Bruder-Klaus-Straße. Der kompakte Streifen wird an zwei sehr charakteristischen Stellen unterbrochen. Der Zugang zum Bahnhof erfolgt durch eine geschickt integrierte Unterführung, die durch jeweils terrassierte Plätze die Quartiere miteinander verbindet. In der Verlängerung der St.-Gebhard-Straße wird eine Fußgänger- u. Fahrradbrücke vorgeschlagen, die zusätzlich noch den Mittelbahnsteig erschließt. Diese sehr gut nachvollziehbare Verknüpfungselemente sind geben dem Gebiet wichtige Impulse an den richtigen Stellen. Die öffentlichen Räume sind einfach gestaltet und haben kompakte Dimensionen. Die ergänzenden Strukturen in den nördlichen Bereichen schaffen auf einfache Art und Weise eine gewisse Beruhigung des jetzt sehr heterogen Gefüges. Insgesamt bietet die Arbeit einerseits eine solide Grundlage, um das gesamte Areal zu entwickeln und andererseits bleiben noch genügend Spielräume, um die vorgeschlagenen Typologien zu optimieren und die öffentlichen Räume noch charakteristischer auszuarbeiten.Verkehr:Die Erschließung ist gut vernetzt, angemessen und wirtschaftlich. Die Querabschnitte von Bruder-Klaus-Straße und des Geh- u. Radweges parallel zur Bahn werden zugunsten der Baufelder zu weit minimiert.Hervorzuheben sind die zwei neuen Querungen: Zum einen die Unterführung in ihrer Gestalt, Qualität und Großzügigkeit sowie die Brücke in gesamtstädtisch begründeter Laufrichtung. Die Brücke ist für kombinierter Fuß-Rad-Vekehr zu schmal und zu steil. Die Barrierefreiheit der Unterführung erfordert längere Rampenentwicklungen oder Aufzug. Die Tiefgaragenzufahrten sind nicht dargestellt, ebenso wie die öffentlichen Parkplätze.Grünplanung:Der Sportplatz ist konfliktarm an richtiger Stelle untergebracht. Es ergeben sich spannende Spiel- u. Aufenthaltsräume.Vertiefungsbereich Vermarktung aurelis:Die klaren Strukturen des Städtebaus und der Erschließung überzeugen aus Vermarktungsaspekten.Im Ostteil des Grundstücks ist eine abschnittsweise Vermarktung und Umsetzung möglich. Dagegen besteht im Westen sowie bezüglich des Eingriffs in den Bestand der Bruder-Klaus-Straße noch Nachbearbeitungsbedarf.Die Baukörper sind in ihrer Geschossigkeit und Maßstäblichkeit angemessen.Dabei ist der Zehngeschosser im Osten zu überprüfen. Die gebäudebezogene Nutzungsmischung ist zugunsten einer baukörperbezogenen Nutzungszonierung aufzulösen.Die großzügigen Innenhöfe sowie die klare Abgrenzung der Baukörper zur Bahn befördern die Wohnqualität und damit die Vermarktung.
Die Leitidee, die im städtischen Raum vorhanden Granulation aufzunehmen und weiter zu entwickeln, wird anerkannt. Die einzelnen Teilbereiche wie der Gebäudestreifen entlang der Bruder-Klaus-Straße, der Pestalozzistraße und der Schneckenburgstraße wirken maßstäblich proportioniert und städtebaulich angemessen (Ausnahme: Eckgebäude an der Petershauser Straße). Der Dialog mit der umgebenden Bebauung ermöglicht angenehme räumliche Beziehungen, insbesondere zum vorhandenen kirchlichen Gemeindezentrum im Süden des Gebietes. Es entstehen reizvolle Wohnsituationen. Leider werden diese positiven Ansätze im Bereich der Bruder-Klaus-Straße durch unruhige und funktional ungünstige Anordnungen der Höfe bzw. Blockinnenbereiche unzulässig beeinträchtigt. Die Innenhöfe sind leider zum Teil sehr eng, beeinträchtigen die Wohnqualität erheblich und erschweren damit die Vermarktung. Die Querung der Bahn ist räumlich richtig platziert, allerdings in ihrem Aufbau zu aufwändig. Die beiden Fußpunkte südlich und nördlich der Bahnlinie werden durch markante Bauwerke verankert; die Anlehnung der Bahnsteige wirkt funktional richtig. Die Unterbrechung der Wohnquartiere an der Bruder-Klaus-Straße bringt reizvolle Blickbeziehungen zur nördlichen Bahnseite, die allerdings noch deutlicher formuliert werden könnten.Die gewählte Nutzungsdichte ist zum Teil richtig gewählt (nördlicher Teil), zum Teil allerdings überzogen. Das Café liegt leider ungünstig peripher.Verkehr:Die Erschließung für den Fahrverkehr über die Markgrafenstraße führt zu unzulässigen Konflikten in den bestehenden Wohnquartieren. Das sonstige Erschließungsnetz für Fahrverkehr, Radfahrer und Fußgänger erscheint angemessen und sinnvoll.Grünplanung:Grundsätzlich anerkannt ist der Wille zur intensiven Begrünung. Allerdings wirkt das Baumangebot sehr statisch und einförmig. Die Dreireihigkeit der Allee in der Bruder-Klaus-/v. Emmich Straße führt zu einer unverhältnismäßigen Trennung zum Quartier. Der geplante Sportplatz weist eine problematische Nähe zur Wohnbebauung auf. Die Ausweitung der Bismarckquelle zu einer Teichlandschaft ist überzogen.Vertiefungsbereich Vermarktung aurelis:Die Baukörper mit ihren unterschiedlich ausgerichteten Öffnungen erscheinen willkürlich, hier wird ein klares, die Vermarktung beförderndes Konzept vermisst.Die sehr massiven Baukörper mit engen, den Freiraum qualitativ negierenden Innenhöfen sind schwer vermarktbar und lassen die erforderliche Wohnqualität vermissen. Diese Schwierigkeit der Vermarktung wird durch die Grundstücksgrenzen überschreitenden Baukörper und das diffuse, nicht klar zonierte Nutzungskonzept verstärkt. Fazit:Insgesamt stellt der Beitrag eine sinnvolle und tragfähige Gesamtlösung dar, die leider durch die angesprochenen Mängel in seiner Wirkung stark beeinträchtigt wird.
Die Arbeit weist eine klare grundkonzeptionelle Gliederung sowie eine nachvollziehbare städtebauliche Struktur auf. Eine offene Bebauung wird empfohlen, andere Lösungen für die Bebauung der Einzelblöcke werden jedoch angeboten.Die Platzsituation nördlich der Bahngleise mit Versorgungsfunktionen soll die nördlich und südlich der Bahngleise gelegenen Teilflächen verbinden, ist jedoch für die Verhältnisse des Standortes überdimensioniert. Die lange Brücke ist völlig unzureichend mit den Hauptwegebeziehungen verknüpft.Die Erschließung über die Bruder-Klaus-Straße und die Gustav-Schwab-Straße ist technisch gut gelöst und dabei wirtschaftlich. Die Tiefgaragen funktionieren so nicht. Rad- u. Fußwegebeziehungen entlang der Bahn stellen ein gutes Angebot dar. Die optionale Führung des Schienenverkehrs auf einem Gleis stellt einen interessanten Gedanken dar, erscheint aber als umsetzbar. Die Grundstücksverhältnisse wurden mit Ausnahme der überdimensionierten Platzsituation berücksichtigt. Der Verzicht auf eine Wohnnutzung im Bereich der Rieter Werke ist positiv zu bewerten. Die Sportsituation (Verlagerung Sportplatz) ist nur befriedigend gelöst.Fazit:Guter und stark umsetzungsorientierter Entwurf. Als Basis für die weitere Entwicklung jedoch insbesondere wegen der überdimensionierten Platzsituation nördlich der Bahngleise nur bedingt tauglich.Verkehr:Die Erschließung über die Bruder-Klaus-Straße und Gustav-Schwab-Straße ist angemessen und wirtschaftlich. Die Zufahrten zu den Tiefgaragen funktionieren so nicht. Der Platz ist für diesen Ort überzogen. Die lange Brücke ist völlig unzureichend mit dem Hauptwegebeziehungen verknüpft. Die bahnbetrieblichen Vorschläge für haltende S-Bahn und RE-Züge ausschließlich auf Gleis 7 und schienengleiche Querung für Fußgänger sind unrealistisch.Grünplanung:Der Sportpark ist funktional richtig angelegt, stellt aber eine Barriere zu den Wegebezügen dar. Die Freiräume zum Treffen und Spielen lassen keine Aufenthaltsqualität erwarten.Im südlichen Bereich sind die öffentlichen und privaten Räume nicht unterscheidbar.Vertiefungsbereich Vermarktung aurelis:Die klare Struktur des Städtebaus und der Erschließung überzeugt aus Vermarktungssicht. Die Minimierung der öffentlichen Verkehrsflächen wird positiv bewertet.Die Nutzungen sind klar zugeordnet. Positiv erscheint zudem die Flexibilität der modularen Baukörpertypologie mit Spielräumen für die Vermarktung.Das für die wirtschaftlich erforderliche BGF notwendige Hochhaus scheint in seiner Vermarktungschance fraglich. Das übergeordnete städtebauliche Konzept der westlichen und nordwestlichen Nachbarschaft erscheint insbesondere bezüglich der Unmaßstäblichkeit der dortigen Platz- und Freiraumgestaltung als negativ für die Standortqualität der aurelis-Fläche.
Der Verfasser schlägt ein insgesamt klares und einfaches städtebauliches Gesamtkonzept vor: Das Band zwischen Bruder-Klaus-Straße und der Bahnlinie mit qualitätsvollen, städtischen Wohnquartieren mit guter Aufenthaltsqualität und adäquater Maßstäblichkeit, sowie den nördlichen Quartieren Rieter Werke, Gewerbeblock und dem ehem. Kasernenareal als gemischt genutzte Flächen. Die angebotenen Wohnformen, vor allem entlang der Bruder-Klaus-Straße zeigen eine hohe Wohnqualität, die dargestellten Grundrisstypologien sind funktional ausgebildet und lassen eine hohe Flexibilität zu. Die Öffnung der Wohnareale nach Süden, in Ergänzung zu den begrünten, als „Kräutergärten“ bezeichneten Innenhöfe, ergeben gut belichtete und belüftete Wohnungen. Die Tiefgaragenzufahrten sind in der Bruder-Klaus-Straße richtig angeordnet. Leider ist die Ausbildung der öffentlichen Räume und Plätze, insbesondere der nördlich der Gleise liegende Bahnhofsplatz sowie dessen Anbindung über die Gleise nach Süden nicht entsprechend der oben beschriebenen Wohnqualitäten ausgebildet. Der vom Verfasser angebotene „Alemannensteg“ kann den von der Jury formulierten Anspruch nach einer großzügigen Verbindung mit hoher Erlebnis- und Aufenthaltsqualität nicht erfüllen. Der entlang der Gustav-Schwab-Straße angebotene längliche Baukörper wirkt überdimensioniert, die darin befindlichen Nutzungen liegen zu weit von der Brücke, die Zwischenräume definieren keine Verweilqualitäten. Der Blickachse in der Sankt-Gebhard-Straße fehlt ein angemessener Endpunkt. Die Spielplätze für die südlichen Wohnquartiere im „Band“ liegen im Gefahrenbereich von Bahn und Radweg. Das Quartier der Rieter Werke wird zwar städtebaulich neu gefasst, die angebotene Wohnnutzung in unmittelbarer Nachbarschaft zur vorhandenen industriellen Nutzung ist jedoch sehr fragwürdig. Auch die Konzeption des Laufes der Bismarckquelle wirkt nicht überzeugend. Die Ausnutzung der Grundstücke liegen im unteren Bereich. Insgesamt liegen die Stärken der Arbeit in einem klaren, konzeptionellen Ansatz sowie der sorgfältigen Ausarbeitung des südlich der Bahn liegenden Wohnbandes. Allerdings werden gleichbleibend hohe Qualitäten in den öffentlichen Räumen, insbesondere der neuen Mitte des Stadtteils vermisst.Verkehr:Die Erschließung ist angemessen und wirtschaftlich; allerdings liegt die wichtige Rad- und Fußwegeverbindung parallel zur Bahn im privaten Bereich. Die Fußgängerbrücke erfüllt nur funktionale Mindestanforderungen; ihre Anbindung nach Süden ist ohne jede Signifikanz. Parkierung ist ausreichend nachgewiesen.Grünplanung: Geplante Spielstationen entlang der Bahn sind in der Lage und aus Sicherheitsaspekten unglücklich. Bei Erhalt des Sportplatzes entfallen wichtige Gestaltungs-, Verbindungs- und Ausstattungselemente. Die Arbeit hat eine hohe Innenraumqualität.Vertiefungsbereich Vermarktung aurelis:Die Darstellung der Baukörper ist durch ihre Öffnung zur Bruder-Klaus-Straße und ihre Abschottung zur Bahn konsequent und positiv zu werten, bsp. bezüglich der Laubengänge.Die Abtrennung der privaten Bereiche zur minimierten öffentlichen Verkehrsfläche erscheint als potenzielle Chance.Die dem Entwurf zugrunde gelegte BGF ist zu niedrig für die Wirtschaftlichkeit des Projektes.Der in der nördlichen Nachbarschaft großstädtisch ausgeprägte Platz ist unangemessen und wird bezüglich der Adressbildung des Vertiefungsbereiches als schwierig erachtet.