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Reg.Nr.: 2003-2-03Aufgabe: Neubau einer Straßenbrücke über den Hochwasserkanal und die Gestaltung der Uferbereiche mit Radweg und Donauinsel
Auslober: Stadt Riedlingen
Wettbewerbsart: Einladungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerber- und Auswahlverfahren
Zulassungsbereich: Baden-Württemberg und Bayern (Art. 49)
Teilnahmeberechtigung: Beratende Ingeniere der Tragwerkplanung mit Architekten oder Stadtplanern oder Garten- und Landschaftsarchitekten
Teilnehmer: 7
Fachpreisrichter: Fritz Auer, Stuttgart (v); Rainer Barthel, München; Klaus Bernhardt, Stuttgart; Stephan Engelsmann, Stuttgart
Wettbewerbssumme: 55.000,00 Euro (incl. MwSt.)
Preisgerichtssitzung: 18.10.2004
Der Pavillon kann entsprechend dem Gutachten der Gewässerdirektion nicht an dieser Stelle erhalten bleiben, sondern muss nach hinten verschoben werden, um den angestrebten Abflussquerschnitt zu erreichen. Fraglich in diesem Kontext ist auch die sich im Abflussquerschnitt befindliche Treppe zum Uferweg. Die Tragstruktur des Brückenbauwerkes fügt sich in Form eines elegant geschwungenen Bogens unaufdringlich, aber doch zeichenhaft in die örtliche Situation ein, die Tragstruktur verfeinert einen bekannten Tragwerkstypus. Die Details zeigen einen hohen Ausarbei-tungsgrad. Die Schlankheit des Tragwerkes hat einen positiven Einfluss auf die Stadtansicht. Die beiden Bögen betonen die Stadteingangssituation. Positiv bewertet werden auch die insgesamt vergleichsweise geringe Konstruktionshöhe sowie die Trennung der Geh- und Radwege von der Fahrbahn. Dies wird insbesondere im Hin-blick auf die Sicherheit der Fußgänger, Aufenthaltsqualität und die Blickbeziehungen zur Altstadt positiv eingeschätzt. Dieser Aspekt überwiegt nach Einschätzung des Preisgerichtes die geringfügige Beeinträchtigung der Ausblicke für den Autofahrer durch das nach innen gerückte Tragwerk. Die Sichtbeziehungen zum Flusslauf und zur Donauinsel werden insgesamt verbessert. Der Hochpunkt der Gradiente befindet sich nach Auffassung des Preisgerichtes im Vergleich mit anderen Arbeiten relativ weit oben. Die Geometrie des Bogens wirkt in gestalterischer Hinsicht stimmig. Die dominante Brückenbeleuchtung und das Herunterführen des Lichtbandes bis zu den Bogenfußpunkten werden aus denkmalpflegerischer Sicht kritisch beurteilt. Bei der Ausarbeitung des Entwurfes wäre darauf zu achten, dass die Eleganz des Erscheinungsbildes nicht durch verkehrssicherheitstechnische Maßnahmen beeinträchtigt wird. Die gestalterische Wirkung des Geländers ist unklar.
Die Brücke stellt in konstruktiver und gestalterischer Hinsicht eine außergewöhnliche Lösung dar. Das überwiegend zu beanspruchte Tragwerk ist materialsparend und wirkt filigran. Vorteilhaft ist die Transparenz besonders in der Brückenmitte. Der leichte, transparente Eindruck, wird allerdings durch die massiven, über drei Meter hohen Verankerungsblöcke stark beeinträchtigt. Dieser Entwurf formuliert einen bewussten Kontrast zur Gesamtanlage der Stadt Riedlingen (Altstadt).Das Schwingungsverhalten dieses außergewöhnlichen Tragwerkes sowie die Ermüdungsfestigkeit an Detailpunkten wäre gegebenenfalls noch genauer zu untersuchen. Die Verankerung des Zugbandes über die Betonblöcke im Kastenwiderlager ist technisch gut gelöst. Die Montage der Brücke ist gut durchdacht und ermöglicht eine kurze Bauzeit. Ver- und Entsorgungsleitungen können gut im Stahlhohlkasten untergebracht werden. Das Zugband ist leicht zu besteigen und birgt daher Gefahren. Die Qualität der Konstruktion darf jedoch durch verkehrssichernde Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden. Die horizontalen Stäbe oder Seile im Geländer sind nicht zulässig. Die Gradientenanhebung in Brückenmitte ist mit 38 cm sehr gering, dabei wird ein Freibord von fast 50 cm eingehalten. Die Beleuchtung (Bodenstrahler) ist nicht optimal.Das Zugband ist leicht zu besteigen und birgt daher Gefahren. Die Qualität der Konstruktion darf jedoch durch verkehrssichernde Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden. Die horizontalen Stäbe oder Seile im Geländer sind nicht zulässig. Die Ausrichtung des Pavillons könnte eine besondere Attraktion werden; die Anordnung von Treppe und Uferplattform ist besonders gut gelöst.
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Stahlkonstruktion, eine Trogbrücke mit seitlichen Fachwerkträgern. An die beiden Richtungsfahrbahnen sind ein Gehweg und ein Radgehweg angefügt. Dies bedeutet, keine Trennung des Fahrzeugverkehrs und der Fußgänger. Der Pavillon wird Richtung Hochhaus versetzt, zwischen Pavillon und dem Block-steinmauerwerk führt eine neue Treppenanlage zur Donau. Dies stellt eine wirtschaftliche, gute Lösung dar. Die seitlichen, außen angeordneten Träger geben den Blick für die Altstadtsilhouette besonders gut frei und passen sich dem kleinstädtischem Charakter im ländlichen Raum an. Darüber hinaus ist der Blickkontakt zur Donau und dem Kanal immer gegeben.Die Höhenverhältnisse im Bereich der Längsträger wirken etwas unausgewogen. Der Fahrwerkträger erscheint in der Seitenansicht unproportioniert.Gegenüber dem jetzigen Straßenniveau wird der zukünftige Scheitelpunkt der neuen Brücke um ca. 67 cm höher liegen. Die reine Stahlkonstruktion kann im Winter zu Glatteisbildungen führen und bedarf deshalb eines sorgfältigen Winterdienstes. Die Lichtstelen sind eine maßvolle Markierung der Eingangssituation der Brücke.Die Verzweigungspunkte zwischen oberem und unterem Radweg sind nicht dargestellt. Dies gilt für die Ab- und Auffahrt. Insgesamt stellt die Arbeit einen sorgfältigen Beitrag zur Problemlösung dar.