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Aufgabe: Bauwerksplanung für den Neubau eines Gebäudes für Verwaltung und Produktion und die Planung der Außenanlagen in FellbachAuslober: Hafner Immobilien GmbH & Co. KG, Paul Böhringer, FellbachWettbewerbsart: nichtoffener Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb Zulassungsbereich: EWR/WTOTeilnahmeberechtigung: Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten, Landschaftsarchitekten nur in Arbeitsgemeinschaft mit ArchitektenTeilnehmer: 17 ausgewählte Teilnehmer, 11 ArbeitenFachpreisrichter: Ferdinand Heide, Frankfurt; Jens Oberst, Stuttgart (V); Till Schneider, Frankfurt; Beatrice Soltys, Fellbach; Prof. Dr. Thomas Stark, Stuttgart/Konstanz Wettbewerbssumme: 40.000 Euro (zzgl. MwSt.)Preisgericht: 18.12.2012
Die Freistellung des Gebäudes von der Nord-West-Ecke wird einerseits begrüßt, bringt aber auf der Südseite den Nachteil mit sich, dass zuwenig Platz für die Zufahrt bleibt. Die Nordseite sollte von einer Umfahrung frei bleiben. Die Einbettung der Parkierungsflächen in den Freiraum ist gut gelöst. Die Grundform des Keils geht gut auf die unterschiedlichen Raumhöhenanforderungen ein und schafft gleichzeitig ein markantes Erscheinungsbild. Positiv wird die Anordnung der Magistrale mit den beiden Zugangsmöglichkeiten für Mitarbeiter und Gäste gewertet. Der entstehende Zwischenraum ermöglicht wichtige Orte der informellen Kommunikation. Zusätzlich sollten die Sichtbeziehungen zu der Produktion erhöht werden. Die Fassadenzeichnungen und die Visualisierung lassen noch viele Fragen in Hinblick auf die konkrete Anmutung offen. Die Lage der Kundenabnahmeboxen ist bestens gelöst. Die Belichtung durch die nach Norden ausgerichteten Oberlichtsheds verspricht eine gute Belichtung des Produktionsbereichs. Im Zuge der Realisierung des zweiten Bauabschnitts wird die Lage der Anlieferung und der Teilfertigung kritisiert. Das Gebäude verfügt über ein wirtschaftliches Konstruktionsraster. Alle Kennwerte liegen im guten Bereich. Alle vorgeschlagenen Systeme zur Energieeinsparung machen Sinn und sind im weiteren einer Kosten-Nutzung-Analyse zu unterziehen. Fazit: Insgesamt liefert die Arbeit in ihrer Kompaktheit und Klarheit einen interessanten Beitrag, welcher sich sehr gut mit dem Selbstverständnis der Familie Hafner deckt. Die Bereiche Konstruktion und Elektrik sind gut miteinander verbunden. Es sind relativ kurze Wege realisiert worden. Jedoch besteht eine Trennung zur Montage (da 1. OG und Kommunikationsgang). Zwar sind direkte Wege aus der Konstruktion und Elektrik in die Montage vorhanden, es stellt sich jedoch die Frage in wie fern der Durchgang den Verwaltungsteil vom Produktionsteil trennt. Die Montage ist sehr gut in die Produktionshalle integriert. Die Teilefertigung und das Lager müssten bei einer Realisierung sicher neu angeordnet werden. Dies scheint jedoch durch die Kubatur problemlos möglich. Ideal gelöst ist die Integration aus Empfangsbereich (mit Nähe zur Verwaltung) und den Abnahmeboxen. Durch eine Neuanordnung der Teilefertigung und des Lager ließe sich auch ein zweiter Bauabschnitt gut realisieren. Die Andienung ist derzeit noch nicht optimal gelöst. Eine entsprechende Optimierung scheint jedoch auch nicht zu schwierig.
Der städtebauliche Ansatz besticht durch seinen klaren Baukörper. Zu der unhomogenen Umgebung am Rand des Gewerbegebietes kann so eine klare räumliche Grenze zum freien Landschaftsraum geschaffen werden, die "Visitenkarte" und "Adressbildung" des Unternehmens kann so gewährleistet werden. Der Baukörper baut seine Spannung durch die konstruktiven Elemente auf der Dachfläche aus und wird zum Alleinstellungsmerkmal des Entwurfs. Die in den Plänen aufgeteilten konstruktiven und klimatischen Funktionen sind allerdings nicht nachvollziehbar und müssten in einem weiteren Planungsschritt konkretisiert und entwickelt werden. Ebenso müsste die konstruktive Machbarkeit der Anschlüsse der Wände an die Dachfläche nachgewiesen werden. Unklar ist auch die technische Machbarkeit der Hausmeisterwohnung, sowie der dargestellten Räume im 2. Obergeschoss. Auf die entsprechende Rasterung, die den funktionalen Erfordernissen des Unternehmens genügen muss, wird noch einmal hingewiesen. Das Fassadenbild mit seinen transparent und transluzent gestalteten Glasflächen ist nochmals angepasst an die inneren Funktionen zu überarbeiten. Ebenfalls wird empfohlen, die funktionalen Abläufe nochmals zu überarbeiten. Der Eingangsbereich samt Treppenhaus kann zum Vorteil einer besseren sichtbar räumlichen Situation verschoben werden. Das Raumprogramm ist im wesentlichen erfüllt, funktionale Umschichtungen sind flexibel möglich. Der Wunsch des Unternehmens, die Räume im zweiten Obergeschoss anders anzuordnen, insbesondere die Verlegung der Hausmeisterwohnung und des Kantinenbereichs auch im Hinblick auf einen zweiten Bauabschnitt kann nur im Zusammenhangmit einer technisch machbaren Dachkonstruktion entsprochen werden. Ebenso sollte die Unterkellerung auch aus technischen Gründen ausschließlich unter dem Bürotrakt angeordnet werden, die Zufahrtssituation muss noch geklärt werden. Die Gestaltung des Außenbereichs kann durch den klar strukturierten Baukörper qualitativ hochwertig erfolgen. Die räumliche Situation für die Anlieferung kann auch im zweiten Bauabschnitt problemlos funktionieren. Zusammenfassend ist dieser Entwurf qualitativ sehr hochwertig, das Schlüsselthema bleibt aber die konstruktive Lösung der Dachfläche. Die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes wird entscheidend durch die Konstruktion des Daches geprägt. Der Entwurf ist im produktiven Bereich (KO, EL und MO) noch nicht optimal angeordnet. Dies kann jedoch "leicht" realisiert werden. Im Bereich der Montage, Teilefertigung und des Lagers ist bei einer Realisierung eine Neuanordnung der einzelnen Bereich in der Produktionshalle in Teilen sinnvoll. Dies scheint jedoch in der Struktur des Gebäudes gut möglich. Die Abnahmeboxen sind gut erreichbar. Zu Prüfen ist, ob an dieser Stelle die gewollte Offenheit nicht zu viel ist, da diese komplett von der Straße einsehbar ist (auch hier ist eine notwendige Anpassung wahrscheinlich).
Der Entwurf besetzt das Baufeld entlang der heterogenen Bau-struktur der Stauferstrasse mit einer kompakten, parallelogrammförmigen Großform. Das Gebäude betont an der Nordwestecke den städtebaulich wichtigen Ort, was durch die Dreigeschossigkeit im westlichen Bereich weiter unterstützt wird. Im rückwärtigen, südlichen Bereich werden in sinnfälliger Anordnung die Parkierungsflächen plaziert. Die Anlieferfläche und der mögliche Erweiterungsraum befinden sich im Osten. Durch die grenznahe Bebauung und die Parallelität zu den Strassen bildet den Baukörper in angenehmer Weise die Grundstückskante ab, was eine eventuelle Einfriedung nicht erfordert. Das Gebäude öffnet sich mit dem Haupteingang und Vorplatz zur Blumenstrasse, der im Hinblick auf die zu erwartenden Verkehrsbewegungen ungünstig plaziert ist. Ein zu den Parkplätzen orientierter Nebeneingang begünstigt eine ungewollte Separierungder Zugänge. Die interne Organisation des Baukörpers weist sehr funktionale Strukturen auf. Im Zentrum befindet sich der Produktionsbereich, umbaut von den peripheren Funktionen sowie den produktionsorientierten Büroarbeitsplätzen und den Abnahmeboxen. Als ungünstig wird die Positionierung der Umkleideräume im Obergeschoss gesehen. Die Unterbringung der Archivflächen im Obergeschoss ermöglicht dem Verfasser den Verzicht auf eine Unterkellerung. Die äußere Erscheinung des Baukörpers als zwei ineinandergeschobene Volumen findet inhaltlich an vielen Stellen keine Entsprechung und erscheint fragwürdig. Die vorgeschlagene bauliche Erweiterung erfordert erhebliche baukonstruktive Eingriffe und ist im laufenden Betrieb nicht realisierbar. Die Sheddachkonstruktion über dem Produktionsbereich verläuft quer zur Hauptausrichtung und nutzt somit nicht die Synergien zur Konstruktion. Zudem endet das System ohne ersichtlichen Grund. Die Fassadengestaltung durch stark strukturierende, starre Horizontallamellen wird aus gestalterischen, energetischen und funktionaler Sicht kritisch gesehen. Der Vorschlag zeichnet sich im Hinblick auf die Fabrikplanung im Besonderen durch die gelungene Verbindung der Produktiven Bereiche aus. Die Wege zwischen mechanischer Konstruktion, Elektrik und Montage sind nahezu ideal (Dreiecksbeziehung). Eine ähnliche Situation ist zwischen Montage, Teilefertigung und Lager zu finden, für den Materialfluss bei der Entstehung einer Maschine vorteilhaft. Über die Abnahmeboxen im vorderen Bereich der Montage ist ein schöner Übergang vom Empfangsbereich (gut von der Verwaltung mit abzudecken) in die Produktion geschaffen. Ein zweiter Bauabschnitt ist rein von der Anordnung der Flächen gut gelöst, jedoch ist zu prüfen, ob dies auch durch die Außenhaut des Gebäudes vereinbar ist. Optimierungsbedarf besteht darüber hinaus sicherlich auch in der Andienung. Die wirtschaftlichen Kennwerte liegen im mittleren Bereich.
Bei dem Konzept handelt es sich um einen städtebaulich eigenständigen Baukörper mit solitärem Charakter, der zur Stauferstraße hin Ruhe & Präzision ausstrahlt, aber die zwingend notwendige freiräumliche Bearbeitung im Kreuzungsbereich nur unzureichend befolgt. Die Parkierung südlich des Neubaus ist folgerichtig und definiert den Zugang. Die architektonische Anmutung und Gestalt wird kontrovers diskutiert. Es bestehen Bedenken, ob das Selbstverständnis von HAFNER mit dieser Architektursprache einzulösen ist. Die subtile Analogie der Architekturelemente, die auf Industriebauten hinweist, wird gewürdigt. Festgestellt wird jedoch, dass diese bescheidene Gestik nicht identitätsprägend für HAFNER ist. Das Gebäude ist zweigeschossig organisiert. Das Herz des Baukörpers stellen die Hallenräume für Teilefertigung und Montage dar. Diese Hallenbereiche sind mit den für diesen Entwurf charakteristischen pyramidenförmigen Oberlichtern strukturiert. Die symmetrische Gliederung entspricht nicht den Raumprogrammflächen und funktionalen Anforderungen. Die Bürobereiche werden im Obergeschoss zu den Hallen flankierend zusammengefasst. Räumliche Nähe ist durch mehrere Treppenabgänge gut gelöst. Allerdings zwingt diese Positionierung Kunden und Besucher ins Obergeschoß, ein adäquater Empfang ist nicht gegeben. Abnahmeboxen im Erdgeschoß sind weder attraktiv noch funktional gut gelöst. Die Struktur des Gebäudes lässt eine Erweiterung zu. Die Raumhöhen der Hallen ermöglichen die benötigte Kranbahn. Die Qualität der Sozialbereiche entspricht nicht den Anforderungen. Die Hausmeisterwohnung ist unattraktiv und so nicht zu vertreten. Das Raumprogramm ist im Wesentlichen erfüllt. Lager und Montage sind etwas zu klein. Die strenge Rasterung bringt Zwänge und schränkt Flexibilität in der Innenraumgestaltung ein. Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs ist gegeben aufgrund der Kompaktheit und die Nachvollziehbarkeit des Tragwerks. Flächen für Technik sind gegeben. Die Architektursprache erfordert eine hohe Ausführungsqualität. Ein Energiekonzept liegt nur textlich vor, lässt sich jedoch im vorliegenden Konzept realisieren. Der Entwurf realisiert für die Bereiche der Konstruktion und Elektrik relativ kurz Wege, jedoch sind dies von der Montage durch ein Stockwerk getrennt (1. OG). Durch ein zentrales Treppenhaus ist der Zugang zur Montage jedoch relativ gut möglich. Die Teilefertigung sowie das Lager sind ebenfalls relativ gut gelungen, wenn auch hier Optimierungen im Teilefluss notwenig sind (zum Teil häufig kreuzende Wege). Die Abnahmeboxen sind zentral im Firmengebäude platziert und damit suboptimal gelöst. Nach einem ebenfalls eher ungeschickt gelösten Empfangsbereich ist der Kunde gezungen an der mechanischen Teileferitgung bis hin zu den Abnahmeboxen zu laufen (Stichwort: Geheimhaltung etc.). Ein zweiter Bauabschnitt scheint bei aktuellem Konzept relativ gut machbar, jedoch ist dies vermutlich der Grund, warum die weniger attraktive Teilefertigung in den vorderen Bereich der Produktionshalle (wo der Kunde die Halle betritt) gelegt wurde. Die Andienung wiederum ist relaltiv geschickt gelöst. Die LKWs können aus einem überdachten Bereich seitlich beladen werden.