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Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Reg.Nr.: 2007-1-21Aufgabe: Weiterentwicklung des ausgewählten städtebaulichen Konzepts und Umsetzung in eine realisierbare Planung für die "Mitte der Generationen" und für jeden Teilbereich des Wohnungbaus
Auslober: Siedlungswerk Stuttgart
Wettbewerbsart: Einladungswettbewerb
Teilnahmeberechtigung: Architekten und Landschaftsarchitekten als zwingende Arbeitsgemeinschaft
Teilnehmer: 8
Fachpreisrichter: Angela Bezzenberger, Darmstadt; Prof. Dieter Kaiser, Stuttgart; Dr. Ing. Detlef Kron, Stuttgart; Bruno Möws, Stuttgart; Prof. Hellmut Raff, Tübingen; Dr. Eckhart Rosenberger, Gerlingen (V); Lothar Seeburger, Stuttgart; Rainer Storz, Nürtingen; Dagmar Zschocke, Karlsruhe; Karl-Theo Maurer, Stuttgart
Wettbewerbssumme: 70.000 Euro (inkl. MwSt.)
Preisgerichtssitzung: 22.02.2008
Die Arbeit besticht durch ihr klar gegliedertes, überwiegend gut proportioniertes Freiraumkonzept und schafft mit dem großzügigen, dem Hang folgenden und als städtisches Grün ausgebildeten "Grünen Platz" auf geschickte Weise die Verbindung dem durch informelle Begrünung geprägten Baumbeständen im Nord-Westen und Süden. Diese bildet für die Bewohner eine hohe Aufenthaltsqualität. Leider wird durch die vielleicht zu stringente Durchführung der Breite des "Grünen Bandes" die angemessene und wünschenswerte Breite des städtischen Platzes mit dem Feuerbacher Balkon zu stark reduziert, sodass auch für die angrenzenden Zentralen Nutzungen zu wenig Freiraumangebote vorhanden sind. Durch eine mögliche Verschiebung des Gebäudes mit der KITA und barrierefreien Wohnungen nach Westen könnte dieser Mangel leichte behoben werden. Die Konzeption des Restaurants-, Seminar- und KITA-Bereichs ist aus der Situation heraus schlüssig entwickelt, bedarf aber der gründlichen Überarbeitung. Nicht befriedigen kann aber die zum städtischen Platz hin angeordnete und abweisend wirkende Spange mit Büros und eher geschlossenen Räumen, mit der die Verbindung des Restaurants zur wünschenswerten Freibewirtschaftung auf dem Platz verhindert wird. Die Wohngrundrisse sind im Grundsatz gelöst, erfordern aber insbesondere im Auftaktgebäude eine gründliche Überarbeitung. Bei der Fassadengestaltung – zum Beispiel bei den Punkthäusern- wäre eine den Wohnungen angemessene Maßstäblichkeit anzustreben. Wegen fehlender Wohnflächenberechnungen kann die Wirtschaftlichkeit nicht abschließend beurteilt werden. Die vorgeschlagenen Freiräume weisen durchweg eine hohe Qualität auf und sind auf überzeugende Weise untereinander vernetzt und an die vorhandenen Strukturen angebunden. Besonders hervorzuheben ist die Wegeverbindung in Ost-West Richtung mit den angelagerten kleinen Platzflächen sowie die grüne Achse in Hangrichtung. Positiv wurden außerdem die Platzaufwertungen an den Eingangsbereichen Hangwohnens beurteilt, die zudem eine barrierefreie Erschließung zumindest der nördlichen Häuser gewährleisten. Beim "Preiswerten Wohnen" sollte geprüft werden, ob mit einer ähnlichen Anordnung barrierefreie Erschließungen möglich werden. Die Anbindung an die Straßenbahnhaltestelle über dem "Feuerbacher Balkon" ist realisierbar. Insgesamt handelt es dich über ein stimmiges Gesamtkonzept welches eine gut proportionierte und gestaltete Baustruktur mit einer durchdachten Freiraumkonzeption verbindet.
Die Arbeit übernimmt das vorgegebene städtebauliche Konzept. Im zentralen Bereich ist ein intimer, gut dimensionierter Quartierplatz gelungen, der durch Zugänge zum Hotel (100m² zu groß) und Restaurant und dessen Außenstellplätze belebt wird. Unverständlich sind die 14 Stellplätze auf dem Platz, zumal die Stellplatzbilanz ein Guthaben von 25 Stellplätzen aufweist. Hervorzuheben ist die räumliche Qualität des Innenhofs auch für die Besonnung des Restaurants, des Kindergartens und hier des schön gelungenen Marktplatzes. Im Kindergarten ist das Raumprogramm nicht erfüllt. Die notwendige Vergrößerung der Nutzflächen erscheint schwierig. Die Erschließung von KITA, Barrierefreiem Wohnen und Restaurantküche ist stimmig, im Bereich der Wohnungen zugleich ökonomisch durch die gewählten 6-Spänner. Bauen am Hang: Eine Trennung der Baukörper wäre wünschenswert gewesen. Die zweigeschossige Tiefgarage wird kritisch gesehen. Schön ist die dem Hangverlauf folgende Höhenabstufung. Grundrisse und Ansichten sind logisch und klar aufgebaut. Das gilt gleichermaßen für das "Preiswerte Wohnen" im Nordosten. Die Architektur der Punkthäuser entlang der Wiener Straße leidet unter der vordergründigen Absetzung der Dachgeschosse. Wohltuend setzt sich davon das Auftaktgebäude ab, das wegen seiner Dimensionsorientierung allerdings kontrovers diskutiert wird.Die Ökonomischen Daten der Arbeit liegen sehr gut; mit 14.900 qm liegt sie höher als alle Konkurrenten. Die Freianlagen zeigen ein gutes Einfühlungsvermögen im Umgang mit der Topographie. Hervorzuheben ist als Beispiel der Halbhöhenweg der das Hotel von den Punkthäusern –auch räumlich- absetzt. Gleichzeitig ermöglicht dieser die barrierefreie Erschließung der Häuser am Hang. Insgesamt eine sehr gute Arbeit mit einer räumlich und gestalterisch sehr schönen "Mitte der Generationen". Ihr Problem sind die fehlenden Kindergartenflächen deren Behebung schwierig zu sein scheint.
Als Herzstück der Arbeit wird ein vergrößerter und aufgefächerter Quartiersplatz vorgeschlagen, der in der dargestellten Form und Ausgestaltung eine hohe Aufenthaltsqualität besitzt. Die Eingänge zu den einzelnen Teilbereichen sind funktional richtig und übersichtlich angeordnet. Problematisch wird die Anlieferung über die Tiefgarage gesehen. Hier sollten bei weiterer Untersuchung andere Lösungen untersucht werden, wobei die Ver- und Entsorgung keinesfalls über den Quartiersplatz erfolgen darf. Wesentliches Merkmal des Entwurfs sind eine Vielzahl von leichten Drehungen und Versätzen von zuvor rechten Winkeln. Dies bewirkt einerseits eine generelle Auflockerung, andererseits erhalten die einzelnen Gebäude damit ein individuelles Gepräge. Die Höhenstaffelung der Gebäude wird positiv gesehen, ebenso wie die Ausdifferenzierung der Gebäude "Bauen am Hang" in Kopfbau und Riegel sowie deren leicht versetze Anordnung zueinander. Die entstehenden "Sonderformen", insbesondere die Punkthäuser an der Wiener Straße, sind im Detail noch nicht ausreichend ausformuliert. Die rautenförmige Ausformulierung der Grundrisse erscheint willkürlich und überzeugt nicht. Die Lage zum Hang, Höhen, und Maßstäblichkeit der Gebäude sind aber stimmig. Bei den Gebäuden "Preiswertes Bauen an der Stuttgarter Straße" führt das beschriebene "Auffächern" zu einer ungünstigeren Belichtungssituation. Die Anbindung an die Stadtbahn ist zweckmäßig und passt sich optimal den örtlichen Gegebenheiten und der vorhandenen Architektur an. Der Verfasser verzichtet an dieser Stelle bewusst auf unnötig große Gesten zum Stadtteil hin – der Quartiersplatz wird nicht über die Erschließungsstraße hinweg zur Hangkante fortgeführt. Es fehlen klare Aussagen zur Gestaltung. Hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ausnutzung liegt die Arbeit im mittleren Bereich.