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Reg.Nr.: 2003-1-22Aufgabe: Neubau einer 13-klassigen Förderschule incl. Freiflächengestaltung in Winnenden
Auslober: Stadt Winnenden
Wettbewerbsbetreuung: Architektur 109, Stuttgart
Wettbewerbsart: Realisierungswettbewerb als begrenzt offener Wettbewerb
Zulassungsbereich: Region Stuttgart (+ Art. 49)
Teilnahmeberechtigung: Freie Architekten und Freie Garten, -und Landschaftsarchitekten in Arbeitsgemeinschaft mit Architekten
Teilnehmer: 40 (8 Gesetzte + 32 Geloste)
Fachpreisrichter: Klaus Hägele, Stadtbauamt Winnenden; Hans Klumpp, Architekt, Aichtal; Birgit Priebe , Baubürgermeisterin Waiblingen; Ludwig Wappner, Architekt, München; Carlo Weber, Architekt, Stuttgart (V); Alfred Wenke, Architekt, Winnenden
Wettbewerbssumme: 48.500,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 05.03.2004
Die drei versetzt angeordneten Schulbaukörper zeigen städtebaulich eine klar lesbare Situierung im Kontext des Campus. Der schulische Inhalt wird zum wird zum stätdebaulichen Programm, ohne seine klare Identität zu verlieren. Die differenzierte Grossplastik bildet für die Gesamtschulanlage einen klaren Abschluss im Nordwesten und lässt dennoch Raum für notwendige, öffentliche Querungen. Die Erschliessung ist von den zwei Hauptrichtungen gut möglich. Die Überlagerung von öffentlichem Radweg und Schulvorplatz ist zu beachten, der Verfasser benötigt aber diese Fläche nicht ausschliesslich für Pausenflächen. Die Situierung der Gebäudeteile lässt trotz beengtem Grundstück noch gut nutzbare Freiräume zu.Die Arbeit artikuliert sich wohlwollend in ihrer Gestaltung mit einfachen, tektonischen Ausdrucksmittel, der Rhythmus von offenen und geschlossenen Flächen in der Fassade ist gekonntgewählt und durchkomponiert. Auch in der Gestaltung folgt diese Architektur der Pädagogik ohne vordergründige Ausdrucksmittel. Der zu knapp gehaltene Zugangsbereich ist im Kontext der Schulanlage gut auffindbar, im Inneren wird die Mitte der Schule nicht von einer Halle, sondern von einem Schulbaum in einem begehbaren Innenhof geprägt. Die strukturelle Verteilung der Programmflächen ist klar ablesbar, den Verwaltungs- und Freiräumen im Erdgeschoss sind konsequent die Klassenräume in eigenen Einheiten im Obergeschossentgegengesetzt. Die Dachflächen der drei Einzelhäuser sind als Zusatzangebot für die Pädagogik benutzbar angelegt und versprechen eine hohe Aussenraumqualität. Die Konsequenz der drei Schulhäuser erfordert im vorgelegten Konzept drei separate Aufzüge, die kritisch bewertet werden und zu überdenken sind. Dies gilt auch für die aufwendige Teilunterkellerung, die jedoch gut kompensierbar in den Geschossen wäre. Die Arbeit verspricht in ihrer Gesamtbetrachtung eine wirtschaftliche Erstellung und einen günstigen Bauunterhalt. Baurechtlich sind keine Probleme zu erwarten. Insgesamt betrachtet eine Schule in der sich Kinder wohl fühlen können. Jedes Haus sichert auf ideale Weise für jede Altersstufe die eigene Identität. Jedes Kind weiß, wo es hingehört. Der Dachbereich erlaubt vielfältige Außenaktion ohne Störung anderer Klassen. Ein Versammlungsraum für die gesamte Schule fehlt. Ein Energiekonzept wird nicht beschrieben, es werden Massnahmen nur kurz angedeutet.
Der kompakte, dreigeschossige Baukörper korresspondiert mit seiner Klarheit und Masse überzeugend mit den übrigen Gebäuden des Campus. Damit schafft dieser Entwurf gut proportionierte und an den richtigen Stellen liegende Freiräume. Besonders gelungen ist die Kombination der überdachten Pausenfläche mit dem Schulhof im Süden.Trotz der Verlegung der vorhandenen öffentlichen Fuss- und Radwege im Osten entsteht eine schwierige Situation mit der Zugangssituation der neuen Schule. Eine Platzierung des gesamten Baukörpers weiter nach Westen wäre zwingend notwendig. Der Eingang liegt an guter Stelle. Die innere Struktur ist klar und übersichtlich. Die gesamten Nutzräume sind um eine zentrale, dreigeschossige, räumlich abwechslungsreich und von hohem Erlebniswert gestaltete Halle angeordnet. Von besonderer Qualität ist die Idee, Mehrzeckraum und Halle zu verbinden und über eine Sitzstufenanlage das erste Obergeschoss räumlich mit einzubeziehen. Positiv beurteilt wird generell die Vertikalerschliessung, die interessante Ausblicke ganz unterschiedlicher Qualität, in die Halle bietet. Die klare und übersichtliche Verteilung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche entspricht in hohem Masse den pädagogischen Interessen und lässt eine gute Zonierung entsprechend der drei Altersstufen zu. Problematisch erscheint die Tatsache, dass lediglich im EG eine zentrale WC- Anlage für die Schüler vorgesehen ist. Die innenräumliche Architektur ist von hoher Qualität. Unterschiedlich dimensionierte Erschliessungsflächen mit unterschiedlichen Ausblicken,Nutzungsmöglichkeiten und Helligkeiten lassen einen hohen Erlebniswert erwarten. Das äussere Erscheinungsbild stellt sich pauschal und reduziert dar. Charakteristisch ist die bündige Glasfassade mit horizontaler Gliederung im Deckenbereich. Die Balance, die Schule als Schutzraum zu gestalten und zugleich zu öffnen, ist geschickt gesichert. Ein Klimakonzept wird kurz und nur verbal dargestellt.Eine Doppelfassade erscheint hier fragwürdig. Die kompakte Bauweise und die Schaffung von Pufferzonen (Atrium) in Kombination mit einem sinnvollen Lüftungskonzept eröffnet energetische Potenziale. Insgesamt ein guter Beitrag, ganz besonders wegen seinem interessant und sehr gut zu nutzenden Inneren. Der kompakte Kubus und die klare Struktur und einfache Konstruktion scheinen eine wirtschaftliche Lösung möglich zu machen. Allerdings mindern hohe Flächen- und Kubaturzahlen diese Vermutung.
Städtebaulich klare Struktur, die sich an der Körnung der vorhandenen Umgebung des BZ 2 orientiert. Haupterschliessung in der Südostecke des Gebäudes über den Campus des BZ 2, ausreichend abgesetzt zum gegenüberliegenden Pavillon. Klare Strukturierung der Raumgruppen in Verwaltung/ Lehrerbereich und Fachräume im EG und Klassenräume im OG. Innenräumlich differenzierte Erschliessung mit den Klassenräumen zugeordneten Aufenthaltsräumen, die eine Zuordnung der Erschliessungsbereiche zur Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe gut ermöglichen. Hohe Qualität des EG- Erschliessungsraumes, der unterschiedliche Nutzungen zulässt. Aufgrund der 2- geschossigen Bebauung verbleiben wenig Aussenflächen. Ein geschützter Pausenhof fehlt. Die verbleibenden Aussenräume lassen jedoch eine hohe freiraumgestalterische Qualität erwarten. Die Belichtung der Halle wird problematisch beurteilt. Die Darstellung der Oberlichter ist nicht eindeutig nachvollziehbar. Die durchgehenden Fluchtbalkone werden als Element der Fassadengestaltung und dem entstehenden Aussenbezug positiv gewertet, sie verlängern jedoch die Raumtiefe nachteilig. Die Holzkonstruktion in Fassade und OG entspricht dem leichten Charakter des Bauwerks. Der Verzicht auf eine Unterkellerung ist eine sinnvolle Antwort auf die problematische Gründungssituation. Die Kubatur und das Verhältnis BRI/ HNF liegt im oberen Bereich. Der Innenhof erzeugt zusätzliche verglaste Fassadenflächen. Der Betrieb des Gebäudes scheint noch im wirtschaflichen Bereich zu liegen. Es sind keine separaten abgeschlossenen Fluchttreppenhäuser vorgesehen. Das Rettungskonzept funktioniert nur über die umlaufenden Fluchtbalkone. Der Entwurf stellt mit seinen hohen innenräumlichen Qualitäten, sowie seinem gestalterischen Anspruch in den Fassaden und den hohen freiraumgestalterischen Qualitätem im verbleibenden Aussenbereich einen wertvollen Wettbewerbsbeitrag dar. Das Gesamtkonzept ist durch differenzierte, pädagogische Ideen geleitet, vor allem die Anbindung des Außenbereichs ist geschickt gelöst. Das Energiekonzept wird kurz beschrieben. Die Nutzung des Grundwassers wird angedeutet, allerdings nicht dargestellt. Die Tageslichtsituation im Gebäudeinneren erscheint unklar. Hier gibt es Widersprüche zwischen Modell und Plan.