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Reg-Nr.: 2007-1-07Aufgabe: Planung eines Kompetenz- und Dienstleistungszentrums auf dem Flugfeld, ehemaliges Flughafengelände in Böblingen/Sindelfingen
Auslober: DIETZ AG, Bensheim
Wettberwerbsart: Einladungswettbewerb
Zulassungsbereich: EWR/WTO
Teilnahmeberechtigung: Architekten
Teilnehmer: 8
Fachpreisrichter: Prof. Markus Allmann, München; Prof. Rainer Hascher, Berlin; Jutta Heim - Wenzler, Böblingen; Johannes Mescher, Sindelfingen; Prof. Christine Remensperger, Stuttgart; Dr. Eckart Rosenberger, Fellbach (V); Prof. Tobias Wulf, Stuttgart; Michael Weindel, Karlsruhe; Gabriele D´Inka, Fellbach
Wettbewerbssumme: 69.000 Euro (zzgö. MwSt.)
Preisgericht: 11.05.2007
Die Arbeit akzeptiert die vorgegebene städtebauliche Struktur und bestärkt durch das gewählte Volumen deren mögliche Qualität. In diesem Zusammenhang wird lediglich die Notwendigkeit des Dachaufbaus in der vorgeschlagenen Form in Frage gestellt. Er erscheint applikativ und nicht aus der Gesamtstruktur entwickelt. Ansonsten artikuliert der Verfasser klar und einfach, insbesondere in der Grundrissorganisation. Lediglich drei Vertikalerschließungen werden benötigt um eine flexible und effiziente Aufteilung der Mietflächen zu ermöglichen. Alle gängige Raumtypologien sind vorstellbar, die anteilige Aufteilung der Büroflächen in zwei unterschiedlichen Tiefen entspricht den Vorgaben. Positiv ist ebenso die Gleichwertigkeit der Dimension der drei Eingangsfoyers zu den Mietflächen. Jedoch wäre im Zuge einer besseren Adressbildung eine stärkere Artikulation nach außen notwendig. Das Angebot und die Anordnung der Nutzungen im Erdgeschoss ist schlüssig, lediglich die Galerie sollte ebenso an die Vertikalanschließungen angebunden werden. Die Aufteilung in 2 Bauabschnitte ist in der vorgeschlagenen Form, gerade im Hinblick auf das durchgehend bebaute Erdgeschoss schwer vorstellbar. Gleichwohl der gestalterische Ansatz zur Entwicklung der Fassaden als positiv gesehen wird müsste sie grundsätzlich überarbeitet werden. Der Unterhalt und Betrieb, insbesondere die Reinigung, ist in der vorgeschlagenen Form nicht wirtschaftlich. Zusammenfassend eine Arbeit die durch ihre Klarheit überzeugt und kleine Mängel leider gerade da zeigt, wo sie versucht zugunsten einer vordergründigen Besonderheit diese Klarheit zu verlassen.
Der Entwurf übernimmt gut die geforderte Gelenkfunktion am Auftakt zum Gelände. Das Gebäude integriert sich in die vorgegebene städtebauliche Entwicklungsplanung. Es wird eine gute Platzwand zur Bahnhofseite hin gebildet. Der Haupteingang an dieser Platzwand sollte im Sinne einer guten Adressbildung deutlicher herausgebildet werden. Die Lage der Tiefgaragenzufahrt ist stimmig. Die vorgeschlagene Höhenentwicklung fügt sich in Bestand und Planung gut ein. Die Gastronomie und die Eingänge liegen gut orientiert zu den umgebenden Plätzen. Die Innenhofbebauung im EG lässt flexible Nutzungen zu. Wegen der zu geringen Restfläche überzeugt sie jedoch nicht. Die Erschließungskerne liegen in den Eckpunkten schlüssig. Eine kleinteilige Aufteilung ist dadurch möglich. Sie erscheinen jedoch in der Anzahl reduzierbar. Die Grundrisse sind schlüssig. Die Tiefgarage ist funktionstüchtig. Die vorgeschlagene Abschnittsbildung ist schwer nachvollziehbar,... Der massive, geschlossene Fassadenausdruck in den Obergeschossen wird nicht konsequent nach unten abgeleitet und in der Materialität nicht überzeugend umgesetzt. Die Stützenstärke der Arkaden ist zu überprüfen. Die Arkaden wurden kontrovers diskutiert. Der Versuch durch die Schräge der Attika dem Gebäude eine Besonderheit zu geben, erscheint nicht überzeugend. Das Absenken an den tiefen Eckpunkten lässt zu wenig geschlossene Attikafläche übrig und erscheint zu modisch. Die Anteile zwischen geschlossenen und geöffneten Flächen erscheint stimmig von den Proportionen, bietet großzügige Fensterflächen, bis auf den Boden geführt und erscheint ebenso wie die Haustechnik sehr wirtschaftlich. Das Gebäude überzeugt durch eine ruhige und elegante Ausstrahlung. Der Aufgabenstellung für ein hochwertiges Pilotgebäude am Auftakt zum Flugfeld vom Bahnhof kommend, wird die zurückhaltende, sowie angemessene, wenn auch etwas zu "gängige" Fassade zum Platz hin gerecht.